Der Böhler Seppi ond sini Wiehnachts-Gschpängschter (1/3)
Regelmässig erreichen uns Geschichten, Texte und Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Der erste Teil einer dreiteiligen Weihnachtsgeschichte von Georg Segessenmann.
Die Gschicht esch passiert anno dazumal, wos no keini Wöschmaschine, Tumbler, Gschirrabwäschmaschine ond anderi Maschine gää het, wo de Husfroue s Läbe erliechteret hei.
S esch wieder emou uf d Weihnecht zue gange, ond uf em Böhlerhof hets die gliiche Diskussione ggä wie jedes Johr vor em Heilige Fäscht. S Heidi het mit sim Maa, em Seppi, gfutteret, wöu dä partout wie jedes Johr net het wöue mit der Familie d Wiehnecht fiire. Der Seppi het nämli nüüt uf däm gha, vermuetlich wöu är, wo n är no en Bueb gsi esch, jedes Johr nor Unfriede erläbt het bi ihne deheime. Drom het är, wos drom gange esch, mit de vier Chinder es paar Liedli z singe am Heilige Obe, si Chittel, der Wätterhuät onds Halstuech agleit, het der schwär Chnebu gno, wo n är als Wanderstock bruucht het, het d Türe rächt unsanft hender sich gschletzt ond esch em Dorf zu gschuenet, wo ihn scho sini Kumpane erwartet hend, wo öppe die gliiche Sörmle gsi send wie n är.
Im «Frohsinn» hend sich all Wiehnecht all die Junggselle versammlet, wo kei Familie gha hend deheime. Us luter Erbarme mit ihrne Schtammgäscht het d Frohsinn-Wirti aube d Wirtschaft offe gha über d Fiirtig, wöu si gwösst het, dass doch so mänge vo ihne öber die Heiligi Zit fasch döretreit het, wöu si s Alleisii net hend möge verträge.
So isch denn säbe Obe en rächt fröhlichi Gsellschaft binand ghöcklet ond si hend gar mängs „Proscht uf die Ledige“ usgrüeft. Dass der Seppi kei Ledige gsi esch, das hei natürli alli gwösst. Aber si hends net nome toleriert, dass är lieber mit ihne gfiiret het als mit der Familie, sondern hei no Freud gha an em. Denn der Seppi isch gar en guete Gschichteverzeller gsi. Am liebschte hend sem sini Gschpängschtergschichte abglost, wöu eim bi dene so schön d Höörli ufgschtande sind am ganze Liib.
Wos einiges öber Mitternacht gsi isch, het d Wirti gseit: «So Buebe, s isch Zit, morn isch hüt ond hüt isch ou no en Tag!» Ond brav hend si ihri Chittle aagleit, hei ihri Chneble packt ond hei sich vo der Wirti verabschiedet, net ohni ihre no rächt z danke derför, dass sie hei dörfe i der warme Stube höckle ond eis trinke. Verosse hend sie sich denn no d Hand ggäh. Ond eine het zom Seppi us Gschpaass gseit: «He Seppi – pass de uuf, wenn öbere Friedhof tschaupisch. Es söu nämli i letschter Zit gar schuderhaft dört gschpäischtere!»
«Die söue nome cho, die Donnere!», het der Seppi plagiert ond derbii si Chnebu gschwunge. «Dene wett i s de scho zeige…!» De hei alli no en Jutzger abgloo ond si i alli Richtige verschwonde.
Wo der Seppi am Pfarrhuus verbii gäge Friedhof gschtüüret esch, gseht er plötzli e Reihe vo wiisse Gschtalte. Sie hei ke Ton vo sich ggää, nor gar bedrohlich mit ehrne Arme gschwonge. Ond dor d Grabsteine het en schuurige Wind ggorgelet. Der Seppi esch wie aagworzlet bliibe schto ond het agfange zittere. De aber het är si Chnebu feschter packt ond het gchnorred: «Der donnersch Geischter deer – chömed nome – i ha kei Angscht….» Derbii het er fascht i d Hose gmacht vor Angscht. Plötzli schtreift ne en chalte Luftzug am Chopf. Der Seppi verchlöpft ond foht a om sich z schloo. Eine om en ander vo dene wiisse Gschtalte het er z Bode ghoue mit sim Schtäcke. Wo sich keine me grüert het, het är en töife Schnuuf to ond esch abghaaset, so schnäll ihn sini wacklige Bei no treit hei. Deheime esch är id Chammere gschliche, wo si Frou scho töif gschnuufet het, ond het sich mitsamt de Chleider is Bett lo gheie. Chuum esch är glääge, het är ou scho aagfange schnarche.
Am nächschte Tag, wo s Böhlerheidi is Dorf esch go poschte, het sie scho vo witem öpper ghöre futtere. Ond wo sie de i Laade träte isch, het si ghört ond gseh, wär do so ne Lärm macht: S esch em Pfarrer sini Huushälteri gsi, wo sich gar schüüli ufgregt het, wöu si alli wiisse, länge Nachthömmli vom Herr Pfarrer, wo sie aube im Winter znacht nach em Wäsche veruse hänki, dermit si nochhär schön weich wärde ond de Herr Pfarrer nömm tüege so biisse, no einisch heig müesse wäsche, wöu si doch so ne bsoffne Lööli i der Heilige Nacht mitsamt der Wöschliine z Bode grisse heigi!
S Lädeli-Liseli het so för sech sälber dänkt: «Wohär weiss ächt die donnersch Babette, wo ond wenn’s de Herr Pfarrer biisst? Je no, der Herr Pfarrer esch jo schliessli ou nome ne Mönsch – ond wenn’s ne nöime biisst, de söu er ou nöime dörfe chratze!“
Eis guäts het die Gschicht met em Seppi sine Wiehnechtsgschpängschter ämu de no gha: Vo dört a het er am Heilig Obe nämli ou mit siner Familie Wiehnechtsliedli gsonge!
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