Freude an Gedichten teilen

Regelmässig erreichen uns Geschichten, Texte und Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Waltraud Das über eines ihrer Lieblingsgedichte.

Joseph Freiherr von Eichendorff wurde am 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratinor in Oberschlesien geboren. Seine ersten Gedichte erschienen unter dem Pseudonym «Florens». Später studierte er unter anderem Jura in Heidelberg, wo noch heute eine Strasse an sein bekanntes Gedicht «In einem kühlen Grund» erinnert, das er nach einer kurzen Liebschaft dort geschrieben hatte.

Eichendorff war zeitlebens seinem Bruder Wilhelm sehr verbunden. Nach der Teilnahme an den Befreiungskriegen arbeitete er im Staatsdienst und verbrachte seine letzten Lebensjahre in Köthen im Hause seiner Tochter. Er starb am 26. November1857 in Neisse (heute Nyssa). Seine Gedichte können bei uns nostalgische Gefühle wecken, wie auch seine Erzählungen, Romane und Novellen. So werden «Aus dem Leben eines Taugenichts» und «Das Marmorhaus» heute noch immer gelesen.     

Winterwald mit Sternenhimmel und Hütte.

Weihnachten

Markt und Strassen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh› ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus. 

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt;
tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen
Aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen –
o du gnadenreiche Zeit!  

Liebe Leserinnen, liebe Leser

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Beitrag vom 24.12.2020
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