Krippenkunst bestaunen

Weihnachtliches Zürich: Im Landesmuseum und in der Wasserkirche fühlt man sich dank detailgetreuer Krippen direkt ins Heilige Land versetzt.

Orientalische Krippe Krippe des Tessiners Lucio Negri. © Schweizerisches Nationalmuseum

Im Tessin wird Weihnachten oft etwas grösser gefeiert als in der Deutschschweiz. Der Kanton ist nicht nur die Sonnenstube der Schweiz, sondern auch ein Hotspot der Krippenkunst. Ein Hauch dieses südlichen Zaubers weht dieses Jahr durch die traditionelle Krippenausstellung im Landesmuseum Zürich.

Das Museum zeigt eine Krippe, welche die über die Landesgrenzen hinaus bekannten Tessiner Krippenbauer Flavio und Lucio Negri speziell für die diesjährige Ausstellung gebaut haben. Vater und Sohn kreieren mit Materialien wie Polystyrol oder Gips kleine und grosse Weihnachtswelten, in denen jedes Detail stimmt.

Neben diesem Tessiner Highlight gibt es auch zahlreiche Krippen aus der ganzen Schweiz aus ganz verschiedenen Materialien von Holz über Wachs bis zu Ton und Papier zu bestaunen. Historische Adventskalender und weihnachtliche Objekte aus der ganzen Schweiz ergänzen die Schau.

Gerhard Lang gilt als «Erfinder» des heute üblichen Adventskalenders. Er kreiert zu Beginn des 20. Jahrhunderts– zusammen mit dem Grafiker Ernst Kepler – diesen Adventskalender mit Versen und Bildchen zum Aufkleben. © Schweizerisches Nationalmuseum

Ausstellung «Weihnachten & Krippen»

Landesmuseum Zürich, noch bis 9. Januar 2022

Täglich ausser Montag – Zutritt mit Covid-Zertifikat, spezielle Öffnungszeiten über die Feiertage beachten.

  • Führung für Senior/innen: Dienstag, 21.12. 14 bis 15:15 Uhr
  • Führung für alle: Mittwoch, 22.12. 13:30 bis 14:30,
  • Führung für alle: Donnerstag 23.12. 13:30 bis 14:30

Zur Ausstellung

In der Wasserkirche zeigt die Zürcher Krippenkünstlerin Hanny Roduner eine 14 Meter lange Weihnachtsgeschichte. Mit rund hundert Figuren von etwa dreissig Zentimetern Höhe ist sie die grösste und längste, welche die Künstlerin je eingerichtet hat und wohl auch die grösste, die in Zürich je zu sehen war. Seit dem Sommer hat die 74-jährige daran gearbeitet.

Erzählt wird die biblische Geschichte von der Verkündigung der Geburt Jesu bis zum Besuch der Heiligen drei Könige. Man kann Herodes und die Hirten bestaunen und natürlich Maria, Joseph und das Jesuskind in der Krippe im Stall von Bethlehem. Durch die Liebe zum Detail wie etwa die der damaligen Zeit entsprechenden Kleider haucht die Künstlerin ihren Figuren Leben ein. Die ehemalige Handarbeitslehrerin gestaltet seit vierzig Jahren Weihnachtskrippen und gibt ihre Begeisterung und Erfahrung für die Figurenarbeit in Kursen weiter.

Die Ausstellung ist noch bis am 26. Dezember zu sehen: Dienstag bis Sonntag 13-18 Uhr (ausser am Sonntag, 19. Dezember).

Oder haben Sie Lust auf Schnee im Museum? Ausstellung «Schnee» im Museum der Kulturen Basel noch bis zum 9. Januar 2022. 

Beitrag vom 18.12.2021

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