© Maurice K. Grünig, AT Verlag / www.at-verlag.ch

Währschaftes für Körper und Seele

Das Kochbuch «Hof Chuchi» rückt die Leistung der hiesigen Landwirtschaft ins Licht und stellt die Lieblingsrezepte von Schweizer Bäuerinnen und Bauern vor.

Text: Marc Bodmer

Im wahrsten Sinn des Wortes «Bodenständiges» findet sich im Kochbuch «Hof Chuchi». Das Buch «gibt der Landwirtschaft eine Stimme», schreibt Markus Röösli, Chefredaktor und Verlagsleiter der UFA-Revue, des Fachmagazins der Schweizer Landwirtschaft, das auch als Herausgeberin der Rezeptsammlung agiert.

Rezeptbild: Ofenguck
© Maurice K. Grünig, AT Verlag / www.at-verlag.ch

In den einleitenden Worten erfährt man unter anderem, dass es in der Schweiz knapp 50’000 Bauernbetriebe gibt und dass das meiste Gemüse überraschenderweise nicht im Kanton Aargau, sondern den Kantonen Zürich, Bern und Waadt angepflanzt wird.

Doch selbstverständlich kommen nicht nur Fans der Statistik zum Zug, sondern Liebhaberinnen und Freunde der währschaften Küche. Diätkost findet sich auf diesen Seiten nicht. Dass ist in Anbetracht der harten Arbeit, die auf dem Hof und den Feldern tagtäglich verrichtet wird, auch nicht verwunderlich. Die Mahlzeiten müssen schliesslich die Kalorien liefern, die über den Tag verbrannt werden. So sieht der Ofenguck, ein Kartoffelstock mit Speckwürfeln, der mit Käse überbacken wird, schlicht verführerisch aus. Dazu wird auch eine vegetarische Variante vorgeschlagen: Den Speck mit klein geschnittenen getrockneten Tomaten ersetzen. Geradezu mediterran muten die Auberginenschiffchen an, die mit Knoblauch, Peperoncini, Tomaten und Crème fraiche serviert werden. Bei jedem Rezept steht auch der Name der Köchin oder des Kochs und der Wohnort: das verleiht den Menüs eine persönliche Note.

Portraits von Bauernfamilien

Zwischen den Rezepten und den einleitenden Worten zu den Kapiteln wie Getreide, Kartoffeln oder Obst und Beeren finden sich Portraits von Bauernfamilien wie das «Tierparadies Kurve-Hof» von Nicole Kramer und Peschä Maurer in Bühl bei Aarberg (BE) oder «Generationenwechsel im Weinbau- und Tiermastbetrieb» von Thomas und Martin Baur, die zusammen mit ihren Eltern Ursula und Moritz Baur in Berg am Irchel (ZH) neben den Reben auch Mastmunis und vier Bienenvölker hegen.

Für Abwechslung ist also gesorgt in der «Hof Chuchi» und für gut Schweizerischen «Soul food», der Körper und Seele wärmt, ebenfalls.

Hof Chuchi – Lieblingsrezepte von Schweizer Bäuerinnen und Bauern, 232 Seiten, AT Verlag, CHF 38.–

Beitrag vom 16.05.2023

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