27. Ribbentrop droht Aus «Staatsmann im Sturm»

Am 2. Mai – es ist Auffahrt – bestellt Reichsaussenminister Ribbentrop den schweizerischen Gesandten Frölicher in seine Gemächer ins Präsidentenpalais. Frölicher ist seit seiner Akkreditierung vor zwei Jahren von Ribbentrop kein einziges Mal mehr empfangen worden. Der diplomatische Verkehr mit der Schweiz läuft über Staatssekretär Weizsäcker. Was Frölicher anschliessend Departementschef Pilet- Golaz berichtet, lässt in Bern die Alarmglocken klingeln:

Herr von Ribbentrop empfing mich mit todernster Miene, die ich dadurch aufzuheitern suchte, dass ich ihm meine besten Wünsche zum Geburtstag, den er am Vortag feierte, überbrachte. Er erklärte mir gleich, dass er mich in einer sehr unerfreulichen Angelegenheit zu sich gebeten habe. Aus einem Bericht des Gesandten Köcher – er hielt den Bericht in den Händen – ergebe sich, dass der Bundesrat in Aussicht genommen habe, einem neuen polnischen Gesandten das Agreement zu erteilen. Der Bericht sei gestern dem Führer vorgelegt worden, und dieser – er habe ihn noch selten so aufgebracht gesehen – habe angeordnet, dass der deutsche Gesandte zurückgerufen werde, falls das Agreement tatsächlich erteilt würde.

Ribbentrop begründet seine Forderung damit, «dass ein selbständiges Polen nicht existiere und diese Scheinregierung in Angers keine Legitimität habe».

Im Gegenteil, wenn heute diese Herren der Scheinregierung sich irgendwo in Polen blicken liessen, dann würden sie innerhalb weniger Minuten gelyncht werden.

Ribbentrop ist für seine Arroganz und Taktlosigkeit berüchtigt. Der englische Diplomat Henderson, der ihn gut kennt, nennt ihn eine seltene «Verbindung aus Eitelkeit, Dumpfheit und Oberflächlichkeit». Viele Nazigrössen – Himmler macht eine Ausnahme – verachten den Parvenü. Für Göring ist er der «Papagei». Goebbels spottet im Tagebuch, Ribbentrop habe seinen Namen gekauft [er wurde «von Ribbentrop», indem er sich adoptieren liess], sein Geld geheiratet und seinen Weg in Amt und Würden durch Schwindelei erreicht. Hitler hingegen hält grosse Stücke auf das «Genie». Er sieht in ihm den «zweiten Bismarck».

Wenn also der mächtige Ribbentrop mit der Rückberufung des deutschen Gesandten aus Bern droht, muss Pilet dies ernst nehmen. Im Gespräch mit Frölicher hat der deutsche Aussenminister noch anderes grobes Geschütz aufgefahren. Er sagte ihm, das Reich werde «eine weitere Beschimpfung des deutschen Volks durch die Schweizer Presse» nicht hinnehmen:

Wir hätten nun eine Engelsgeduld in dieser Sache bewiesen, und ich könnte ihm [Frölicher] nur dringend anraten, bei seiner Regierung die ernsthaftesten Vorstellungen in dieser Richtung zu machen.

Was will Ribbentrop mit seinen Drohungen? Den Bundesrat einschüchtern, gewiss. Und wieso diese ungewöhnliche Einbestellung Frölichers zu einem Zeitpunkt, als die deutschen Truppen in Norwegen siegen? Was kann es die deutsche Regierung kümmern, wenn ein Gesandter der polnischen Exilregierung vom Schweizer Bundesrat das Agrément kriegt? Hält nicht selbst das mit Deutschland verbündete Italien seine Beziehungen zu dieser «Scheinregierung» aufrecht?

Die Exilpolen sind dem Reich ein Dorn im Auge. Die polnische Flotte, die sich fast vollständig hat retten können, kämpft auf der Seite der Alliierten. Ebenso einzelne Fliegergeschwader. Die Zahl der polnischen Soldaten, die sich in eigenen Verbänden den Alliierten angeschlossen haben, beläuft sich auf etwa 80’000. Am Auffahrtstag hat der polnische Ministerpräsident Sikorski in einer aus seinem Exil gehaltenen Radioansprache die Taten seiner Landsleute im Skandinavienkrieg gepriesen und gesagt:

Eines Tages wird Europa definitiv vom deutsch-sowjetischen Albdruck befreit sein und Polen wird sich einmal mehr aus den von der Barbarei angehäuften Ruinen und Aschen erheben.

Die Regierung Sikorski will den bisherigen Gesandten in Bern Komarnicki, einen Mann des diskreditierten, nach Rumänien geflohenen Regimes, durch einen Mann ihres Vertrauens ersetzen. Aleksander Lados, Staatsminister in der Exilregierung, soll Sikorski in der wichtigen Nachrichtenzentrale Bern vertreten.

Der liberale Waadtländer Nationalrat Gorgerat hat in dieser Frage persönlich bei Pilet sondiert – beide sind Juristen und Bellettriens. Er tat dies im Auftrag von Ignacy Paderewski, des in Morges lebenden weltberühmten Pianisten, der jetzt den Polnischen Nationalrat, das Beratungsorgan der Exilregierung, präsidiert. Paderewski, Ehrenbürger von Morges und Lausanne, ist in der Schweiz hoch angesehen und hat hier einflussreiche politische Freunde wie Gorgerat und Henry Vallotton, der ihn als Anwalt vertritt. Die für ihre Freiheitsliebe bekannten Polen sind in der Schweiz ohnehin beliebt.

Pilet teilt diese Sympathie, aber er weiss auch – und dies noch vor der Standpauke Ribbentrops an Frölicher –, dass die Akkreditierung eines prominenten polnischen Exilpolitikers als Gesandter in der Schweiz dem Reich missfallen werde. In seinem Departement bestand deshalb schon vorher die Absicht, den Empfang des Beglaubigungsschreibens des neuen Gesandten ohne die übliche offizielle Zeremonie in aller Stille über die Bühne zu bringen.

Bereits am Samstag, 4. Mai, verlangt Köcher von Pilet eine Audienz und teilt ihm offiziell mit, «dass die deutsche Regierung die Anerkennung eines neuen polnischen Ministers in Bern als einen unfreundlichen Akt betrachte». Dies sind ungewöhnlich scharfe Töne. Pilet antwortet laut Köcher, «er könne nicht verstehen, wie ein Personalwechsel in der Gesandtschaft Polens von der deutschen Regierung für unfreundlich gehalten werden könne». Wichtig sei, dass im Verkehr zwischen zwei Staaten diplomatische Vertretungen bestünden. Personelle Fragen seien zweitrangig.

Bisher habe die deutsche Regierung eine polnische Gesandtschaft in Bern nicht für untragbar gehalten. Er könne sich nicht erklären, wieso sie sich gegenüber der Schweiz weniger entgegenkommend zeige als gegenüber anderen neutralen Staaten wie namentlich Italien. Hat nicht der italienische Aussenminister Ciano «vorgestern den polnischen Gesandten zitiert», um ihm eine Mitteilung zuhanden der polnischen Regierung zu machen? Die Neutralität, argumentiert Pilet, verpflichte die Schweiz, die Lage von Ende August 1939 einzufrieren und die zu diesem Zeitpunkt existierenden Staaten anzuerkennen, bis ein Friedensschluss erfolgt sei.

Köcher antwortet, er werde Berlin Bericht erstatten und sein Möglichstes tun, um die ihm vom Bundespräsidenten gegebenen Erklärungen dort verständlich zu machen. Nachdem jedoch Herr Frölicher mit Herrn von Ribbentrop ein Gespräch geführt habe, sei wünschenswert, dass der schweizerische Standpunkt vom Schweizer Gesandten direkt in Berlin erläutert werde. Köcher will sich nicht in die Nesseln setzen.

Im Verlaufe des Gesprächs macht Pilet – gemäss Köcher – einige Bemerkungen, die «undiplomatisch» erscheinen mögen:

Über den bisherigen Gesandten Komarnicki äusserte sich der Bundespräsident sehr abfällig. Noch vor sechs Wochen habe ihm dieser geradezu kindischen Ansichten über die europäische Neuordnung dargelegt. Pommern, Westpreussen und Ostpreussen sollten nach dieser Prophezeiung zu Grosspolen kommen, das bis vor die Tore von Berlin reichen würde. Der Bundespräsident meinte dazu lachend: Dieses grosspolnische Phantasiegebilde liege ihm noch weniger als die deutschen Weltherrschaftspläne. Der Bundespräsident bat zu verhindern, dass die deutsch-schweizerischen Besprechungen in der polnischen Agrémentfrage der Öffentlichkeit bekannt würden. Der Bundesrat würde durch eine öffentliche Erörterung in eine besonders schwierige Lage geraten.

Wenn Pilet über den bisherigen polnischen Gesandten Komarnicki spottet, tut er dies, um Köcher für sich einzunehmen. Allerdings weiss er auch, dass Paderewski und Sikorski, die wichtigsten Persönlichkeiten der polnischen Exilregierung, keine gute Meinung von Komarnicki haben. Minister Bonna, der dem Gespräch Pilet-Köcher beigewohnt hat, bemerkt in seiner Aktennotiz:

Während der ganzen Unterredung, die teilweise auf Französisch geführt wurde, zeigte sich Monsieur Köcher äusserst freundlich. Am Ende des Gesprächs schien er verständnisvoll und vom Wunsch beseelt, alles zu tun, um das Missverständnis auszuräumen.

Die deutsche Regierung lässt jedoch nicht locker. Legationsrat von Bibra, de facto NSDAP-Landesgruppenleiter Schweiz und heimlicher Chef des ihm hierarchisch übergeordneten Köcher, verlangt im Bundeshaus Auskunft zur Agrémentfrage. Protokollchef Karl Stucki notierte dazu:

Er [Bibra] schien den deutschen Standpunkt übrigens nicht mit innerer Überzeugung zu vertreten, wie er mir auch vertraulich mitteilte, dass Herr Minister Köcher im Grund genommen verwünsche, dass ihm die Information über den Wechsel in der polnischen Gesandtschaft zugegangen sei.

Pilet findet schliesslich eine Lösung. Der neue Mann Lados soll seinen Posten in Bern vorläufig in der Funktion eines interimistischen Geschäftsträgers antreten. Er behält den Titel Minister. Für die Polen bleibt die Form gewahrt, der neue Minister behält seine Position in der Hackordnung des Berner Diplomatischen Korps.

Frölicher wird am 14. Mai in Berlin Staatssekretär Weizsäcker im Auftrag des Bundesrats mitteilen, dass die schweizerische Regierung, «um auf das von dem Herrn Reichsaussenminister an Herrn Frölicher ausgesprochene Ersuchen Entgegenkommen zu zeigen», «bis auf weiteres» einem Polnischen Gesandten kein Agrément erteilen werde. Damit ist der Forderung Ribbentrops zumindest formell Genüge getan. Inzwischen hat Hitler den Krieg gegen Frankreich eröffnet. Ribbentrop weilt an der Westfront, ist anderweitig beschäftigt und hat vermutlich die Sache mit der polnischen Gesandtschaft in Bern vergessen. Am 18. Mai kann Minister Lados in Bern offiziell als Geschäftsträger akkreditiert werden. Die polnische Exilregierung ist zufrieden, weil sie von der Schweiz weiter anerkannt wird. Ihre Gesandtschaft in Bern, die als Informations- und Spionagezentrum eine wichtige Rolle spielt, wird wieder von einem Diplomaten vertreten, dem Sikorski vertraut.

Zum Autor

Schriftsteller Hanspeter Born

 

Hanspeter Born, geb. 1938, Schulen in Bern, Dr. phil. hist.; Redaktor beim Schweizer Radio, USA-Korrespondent; Auslandchef der Weltwoche (1984–1997);Autor von Sachbüchern, darunter «Mord in Kehrsatz», «Für die Richtigkeit –Kurt Waldheim» sowie (mit Benoit Landais) «Die verschwundene Katze» und «Schuffenecker’s Sunflowers».

Pilet hat seine erste ernsthafte Prüfung als Aussenminister bestanden. Er nimmt sich Zeit, die Buchhaltung für seinen Bauernhof Les Chanays, die ihm sein Meisterknecht Frédéric Schick zugesandt hat, bis ins kleinste Detail nachzuprüfen. Hofbesitzer Pilet findet darin Fehler und Versäumnisse und lässt Frédéric dies brieflich wissen. Der Bundesrat sieht zwar ein, dass der Meisterknecht bis Mitte März im Militärdienst weilte, bemängelt aber gleichwohl, dass dieser bei seinen Urlauben die Buchhaltung nicht in Ordnung gehalten habe: «Dies sind Dinge, die man nicht vernachlässigen darf, andernfalls kommt es zu Irrtümern und Scherereien.» Pilet – Rechenkünstler und ehemaliger Lehrer an der Waadtländer landwirtschaftlichen Schule – nimmt es genau, besonders wenn es um Inventar und Amortisationen geht:

Der Wert des Pferds ist nicht genügend reduziert worden: Fr. 50 auf 1450. Dies bedeutet 3 %. Es müssten mindestens 10 % sein, was 145 Fr. ergeben würde. Aber wir wollen deswegen nicht alles abändern. Es genügt, sich fürs laufende Jahr daran zu erinnern.

Oder: 

Sie haben auf Seite 6 «Kuhhalsbänder» im Plural aufgeführt, aber Sie haben nur eines von diesen mit 79.50 Franken in Rechnung getragen. Nun habe ich selber für das zweite bezahlt, das, weil es neu ist, mit Fr. 80.- angerechnet werden muss. Dies würde folglich Ihr Total unter Ziffer 6 ändern, das nun 9299.50 betragen wird.

Sieben Seiten umfasst Pilets Brief an den Meisterknecht, dessen wichtige Punkte er mit ihm bei seinem nächsten Besuch in Les Chanays an Pfingsten besprechen will.

Am Dienstag, 7. Mai, besucht Alt-Bundesrat Häberlin die Pilets am Scheuerrain:

Dort esse ich mit dem Ehepaar Pilet in altgewohnter Weise … Pilet nimmt mittags keine Einladungen an, lädt lieber einzelne Freunde ein. Über den General drückt er sich gehörig abfällig aus bis zum Ausspruch, er habe kein Vertrauen in ihn; dieser arbeite ja gar nicht an den gewiss nötigen Vorbereitungen für seine Aufgabe. Wenn ich dem gegenüber halte, was Guisan nach Gugger [Stabschef des 2. Armeekorps] über Pilet gesagt haben soll, so ist dies eine recht beunruhigende Erscheinung. 

Am Mittwoch, 8. Mai, wohnt Pilet zusammen mit General Guisan Manövern «irgendwo im Jura» bei. Am späteren Nachmittag nehmen der höchste Magistrat und der General in La Chaux-de-Fonds ein Défilé ab, wobei auffällt, dass Pilet wieder einmal unstandesgemäss mit Baskenbéret, Knickerbockers und Pullover bekleidet ist.

Tags darauf kann der Bundespräsident in der Gazette ausführliche Berichte über die Unterhaus-Debatte zum Norwegen-Fiasko lesen. Premier Chamberlain erklärte den Rückzug des Gros des alliierten Expeditionskorps damit, dass es an Truppen und Material gefehlt habe, um dem Feind erfolgreich entgegenzutreten. Admiral Keyes, ein konservativer Abgeordneter, kann nicht begreifen, dass man nicht die Navy geschickt habe, um Trondheim, den wichtigsten Hafen des Landes, in Besitz zu nehmen. Labourchef Clement Attlee stellte fest, im Kampf um seine Existenz könne «das Schicksal des Landes nicht Leuten anvertraut werden, die Ruhe brauchen». Noch deutlicher wurde der konservative Abgeordnete Leo Amery: «Ein Wechsel muss kommen; die Führung des Kriegs verlangt vorab einen Kopf, der führt, und einen raschen Entscheid.» Gazette-Leitartikler Edmond Rossier ist von Chamberlain enttäuscht:

Hat der Premierminister nichts Besseres gefunden, um seine Politik zu rechtfertigen? Wenn dies wirklich der Fall ist, müssen wir diese Sprache als äusserst beunruhigend ansehen – für einen Regierungschef, der die Absicht behält, den Krieg zu gewinnen.

Rossier glaubt aber, dass der Premier sich noch «ein paar Wochen» halten werde. Sein Schlusswort:

Vielleicht wäre es besser, sich diesen Aufschub zu ersparen … vorausgesetzt, der nötige Mann sei vorhanden.

Die Schweiz geniesst das strahlend schöne Frühlingswetter. In den Zeitungen erinnern die Inserate der Blumenhändler daran, dass der kommende Sonntag, Pfingsten, auch Muttertag ist. Die Pilet-Golaz‘ dürfen sich auf den Pfingsbesuch in Les Chanays freuen. Im Frühling pflegt der Bundespräsident dort auf den Wiesen Blumen zu pflücken, zu trocknen und zu sammeln. Die Pflanzen bestimmt er anhand Botanikbüchern. Manchmal bindet er Feldblumensträusse.

In Paris lässt die Sonne die Knospen platzen und das Grün aufblühen. Ein Zeitungbericht beschreibt das friedliche Leben in der ville lumière:

Ein laues Lüftchen liebkost die Spaziergänger, die an diesem Spätnachmittag die Champs-Elysées hinauf- und hinabschlendern oder auf den Terrassen der Cafés verweilen. Einzig einige Uniformen erinnern an den Mobilisationszustand. Ihnen wird nicht der Respekt entgegengebracht wie denjenigen von 1914–1918. Man nimmt diese «drôle de guerre» nicht sehr ernst: Die Rückschläge von Norwegen, die der schnellen Zerschmetterung Polens gefolgt sind, haben den allgemeinen Optimismus nicht erschüttert. Wieso sich beunruhigen, wenn an allen Mauern offizielle Plakate verkünden: «Wir werden siegen, weil wir die Stärkeren sind»?

Die internationale Lage scheint ruhig. Aus Den Haag berichtet eine Agenturmeldung, man sehe dort keine Anzeichen einer Gefährdung der holländischen Neutralität.   


«Staatsmann im Sturm»

Cover: Staatsmann im Sturm 

Hitlers Blitzsiege machten 1940 zum gefährlichsten Jahr in der jüngeren Geschichte der Schweiz. Das völlig eingeschlossene Land war auf Gedeih und Verderb Nazi-Deutschland ausgeliefert. Die Last seiner Aussenpolitik lag auf den Schultern von Bundespräsident Marcel Pilet-Golaz. Mit viel Geschick steuerte er die Schweiz unbeschadet durch stürmische Monate. In der Geschichtsschreibung gilt der Waadtländer als «Anpasser», der den Nazis zu Gefallen war. Hanspeter Born zeichnet ein anderes Bild des Juristen, Schöngeists und Landwirts aus der Romandie. Seine auf Primärquellen, teils unbekannte Dokumente aus dem Familienarchiv Pilet, beruhende Studie wertet den Umstrittenen als klugen und standfesten Staatsmann.«Die kapitale Mission des Bundesrates in den gegenwärtigen Zeitläufen besteht darin, das Land in der Unabhängigkeit und Freiheit zu erhalten. Sein Wille, hiefür seine ganze Energie und seine ganze Umsicht einzusetzen, braucht keinerlei besondere Erwähnung. Dinge, die sich aufdrängen und über jeder Diskussionstehen, verlieren, wenn man sie wiederholt.» Marcel Pilet-Golaz, Lausanne,12. September 1940


Hanspeter Born, Staatsmann im Sturm. Pilet-Golaz und das Jahr 1940. Münster Verlag 2020, gebunden, mit Schutzumschlag, 540 Seiten, CHF 32.–. ISBN 978-3-907 146-72-, www.muensterverlag.ch

Alle Rechte vorbehalten.

Umschlagsgestaltung: Stephan Cuber, diaphan gestaltung, Liebefeld
Umschlagsbild: KEYSTONE-SDA / Photopress-Archiv   

Beitrag vom 23.07.2023

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