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Die kleine Generationen-WG

«Wie läbsch?», der Podcast von Pro Senectute zum Thema Leben und Wohnen, lässt in der dritten Staffel Fachleute zu Wort kommen.

Wir ziehen im Leben durchschnittlich viermal um. Doch wie verändert sich ein Zuhause im Laufe eines Lebens? Pro Senectute fragt in seinem Podcast «Wie läbsch?» nach. Hier können Sie sich alle Folgen anhören.


Staffel 3: Gespräche mit Fachpersonen

Zwei Generationen, eine Wohnung

Im Studium eine Wohnung im Kanton Zürich zu finden, ist eine Herausforderung. Bezahlbarer Wohnraum ist rar, die Mieten steigen. Auf der anderen Seite: Wer als ältere Person allein lebt, hat Platz und wünscht sich Gesellschaft. Das Projekt «Wohnen für Hilfe» vermittelt Studierende an alleinstehende, ältere Personen. Die Studierenden unterstützen im Alltag und wohnen im Gegenzug günstig – eine Win-Win-Situation, sofern die Personen harmonieren. Wie das geht, erzählt Andrea Ziegler, Leiterin «Wohnen für Hilfe» bei Pro Senectute Stadt Zürich.


Armut im Alter

Wird Ihre Rente ausreichen? AHV, Pensionskasse und dritte Säule tragen dazu bei, dass wir bis ins hohe Alter gut leben können. Doch das ist einfacher gesagt als getan: Menschen aus bildungsfernem Kontext und Frauen sind besonders von Altersarmut betroffen oder gefährdet. Altersforscher Rainer Gabriel von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften nennt uns die Gründe für die Altersarmut und mögliche Lösungsansätze, um diese zu verhindern.


Eigensinn des Älterwerdens: Lebensträume verwirklichen

Mit dem Älterwerden gelingt es uns besser, uns auf das Wesentliche zu fokussieren. Wir erkennen leichter, was im Leben für uns wirklich sinnstiftend ist. Mit diesem Wissen lohnt es sich bereits im mittleren Alter, sich mit seinen Träumen auseinanderzusetzen, um sie im Alter zu verwirklichen. Entwicklungspsychologin Pasqualina Perrig-Chiello erzählt, wie das gelingt und wie sich die Liebe mit dem Älterwerden verändert.


Biografie der Veränderung: Leben im steten Wandel

Wie plant man seine Pension? Was ist zu beachten, wenn man vor dem Ruhestand ein Familienunternehmen übergeben möchte? Besonders Männer haben oft Schwierigkeiten loszulassen, wenn sie sich aus dem Berufsleben zurückziehen. Deshalb ist es ratsam, sich möglichst früh mit der Pensionierung zu befassen. Das heisst auch, sich intensiv mit der Nachfolge sowie den unterschiedlichen Ansichten und Wünschen der nächsten Generation auseinanderzusetzen. Man sollte diesen Prozess möglichst früh einleiten und offen mit Gefühlen umgehen, rät Peter Burri Follath von Pro Senectute Schweiz. 


Zu Hause alt werden: Vorausplanen ist alles

Wir werden immer älter und bleiben länger fit. Das wirkt sich auf die Wohnformen im Alter aus: Nur rund vier Prozent der über 65-Jährigen in der Schweiz leben in Alters- und Pflegeheimen. So lange wie möglich selbstbestimmt zu Hause leben, lautet das Motto vieler Seniorinnen und Senioren. Dazu braucht es nicht nur gute Gesundheit, sondern auch Unterstützung im Alltag, erzählt Altersexpertin Sonya Kuchen von Pro Senectute Schweiz.


Die Zukunft des Wohnens: gemeinsam statt einsam

Die Welt muss sich verändern, damit wir in Zukunft besser wohnen und leben können. Es braucht mehr Grünflächen und weniger Autos in der Stadt. Vielfalt wird das Wohnen der Zukunft prägen, denn alleine wohnen ist «nicht menschlich», sagt Historikerin, Zukunftsforscherin und Buchautorin Regula Stämpfli.


Leben in der Grossfamilie

Gemeinsam mit verschiedenen Generationen in der Grossfamilie zu leben, ist eine romantische Vorstellung. Doch die Grossfamilie findet heute vor allem auf Social Media statt: im Familienchat. In der Schweiz leben pro Haushalt im Schnitt 2,2 Menschen. Allerdings bilden sich immer mehr andere Wohnformen. Das Leben in grösseren Gruppen bietet viele Vorteile: Man teilt sich die Miete und unterstützt einander. Gerade für die alternde Gesellschaft und gegen Einsamkeit macht das Sinn, erzählt Lilo Ruther, Soziologin am Institut für Altersforschung an der Ostschweizer Fachhochschule.


Wohnen in der Stadt: Der Platz ist knapp

«Mietwohnung gesucht» – ein Inserat, das im urbanen Gebiet oft zu lesen ist. Wohnen ist teuer geworden und hat sich verändert: Viele Menschen verlieren ihren bezahlbaren Wohnraum und müssen sich nach einer neuen Wohnung umschauen. Eine zum selben Preis am selben Ort zu finden, kommt einem Lotto-Gewinn gleich. So ziehen vermehrt Menschen aufs Land, weil sie sich die Stadt nicht mehr leisten können. Doch auch da wird überall gebaut. Es entsteht neuer Wohnraum, der gleichzeitig mehr Platz schaffen sollte. Wie das gelingt, erzählt uns Architektin und Raumplanerin Rahel Marti.


Staffel 2 von «Wie läbsch?»

Folge 6: Ein Leben hinter Gittern

Die Zelle von Frau Müller misst gerade mal acht Quadratmeter. Seit Jahren lebt sie in der Justizvollzugsanstalt Hindelbank – in einer Wohngruppe mit über 20 inhaftierten Frauen. Jede Insassin bewohnt eine eigene Zelle. Gemeinsam teilen sie sich Küche und Waschraum. Das Zusammenleben folgt klaren Aufgaben und Regeln. Jede geht einer Arbeit nach. Es gilt, die Frauen auf das Leben nach dem Gefängnis vorzubereiten. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter begleiten sie dabei. Eine von ihnen erzählt uns von dieser grossen Aufgabe – im Spannungsfeld zwischen Helfen und Kontrolle.


Folge 5: Der glücklichste Mieter von Zürich

Die Genossenschaft «Mehr als Wohnen» stellt auf dem Hunziker Areal in Zürich-Oerlikon in einem fünfstöckigen Haus elf Wohnungen für experimentelles Wohnen zur Verfügung. Andreas Geiger ist einer der Bewohnerinnen und Bewohner: Er lebt in einer Satelliten-Wohnung und teilt sich 110 Quadratmeter gemeinsamen Wohnraum mit zehn weiteren Personen. Die Gross-WG handelt regelmässig Regeln des Zusammenlebens aus. Diese soziokratische Wohnform macht Andreas zutiefst glücklich. Was man bedenken sollte, wenn man sich wohnlich verändern möchte, verrät uns Sozialarbeiter Udo Allgaier von Pro Senectute Schweiz.


Folge 4: Fit wie ein Skischuh

Marco Lanz ist mit 77 Jahren beruflich immer noch engagiert – als Skilehrer. Er kennt die Bündner Berge wie seine Westentasche und weiss, wo sich Schneehühner und Hasen beobachten lassen. Die Ruhe der Natur braucht er ebenso wie die Geselligkeit. Früher erlebte er in Bivio viele wilde Nächte. Im Dorf werden nach wie vor drei verschiedene Sprachen gesprochen, obschon nur gerade 200 Menschen dort leben. Wir haben Marco Lanz in Bivio besucht. Vincent Brügger, Spezialist für Bewegung und Sport bei Pro Senectute Schweiz, verrät uns, wie wir bis ins hohe Alter fit bleiben können.


Folge 3: Leben bei den Toten

«Wer jeden Tag den Tod vor Augen hat, lernt das Leben schätzen», sagt Philippe. Er lebt mit seiner Partnerin Zuzanna und seinen beiden Kindern auf dem Friedhof Sihlfeld in Zürich. Der Friedhof – Ort der Stille und Andacht – wird heute immer mehr von Menschen frequentiert, die darin joggen oder sonnenbaden. Das sieht Zuzanna kritisch. Ethiker und Theologe Heinz Rüeger sagt, der Urtrieb des Überlebens mache es vielen so schwer, sich entspannt mit der Vergänglichkeit zu befassen. Dem Tod furchtlos ins Auge zu sehen, könne man lernen. Wie, erfahren Sie in dieser Folge.


Folge 2: Die siebte Enkelin

Hans ist 90-, Zoe 25-jährig. Zoe wohnt kostenlos bei Hans und übernimmt dafür diverse Hausarbeiten – eine Win-win-Situation. Hans fühlte sich nach dem Tod seiner Frau einsam in seiner grossen Eigentumswohnung. Mittlerweile wohnt er seit einem Jahr mit Zoe zusammen. Zwischen den beiden entwickelte sich eine tiefe Verbundenheit. Für Hans ist Zoe wie seine siebte Enkelin. Was Zoe hat, wünschen sich auch andere Studierende im Raum Zürich. Andrea Ziegler, Projektverantwortliche von «Wohnen für Hilfe», äussert deshalb einen grossen Wunsch: Mehr Seniorinnen und Senioren sollen sich melden.


Folge 1: Der Aussteiger

Pesche ist obdachlos – und dies aus freien Stücken. Vor über 30 Jahren hat er seine Wohnung aufgegeben. Seither zieht er mit seinem Velo und zwei Rucksäcken von Ort zu Ort. Am liebsten übernachtet er dort, wo es nicht viele Menschen hat und er seine Freiheit geniessen kann: im Wald. Pesche ist ein Aussteiger. Er lebt von seiner AHV-Rente und dem Verkauf von Strassenmagazinen. Pro Senectute hat den 68-Jährigen besucht. Altersforscher Rainer Gabriel von der ZHAW ordnet ein.


Staffel 1 von «Wie läbsch?»

In der ersten Staffel besuchte Pro Senectute Menschen verschiedenen Alters, die in den unterschiedlichsten Wohnformen leben. Die Zuhörenden sind zu Gast im 13. Stock im Zürcher Lochergut, bei einem Vier-Generationen-Haushalt auf der Schwyzer Sattelegg und bei einer Gross-WG in Urtenen im Kanton Bern. Ebenso erzählt eine 86-jährige Künstlerin im Pflegeheim der basellandschaftlichen Hofmatt sowie eine Familie, die in Samedan auf einem Engadiner Bauernhof ohne Dusche und Warmwasser lebt. Zudem erhält man einen Blick ins Innenleben des Wohnwagens eines Paares, das um die ganze Welt tourt.

Folge 1: Das Raumschiff im 13. Stockwerk

Wie leben die Menschen in den sechs Hochhäusern des Locherguts in der grössten Stadt der Schweiz? Wir besuchen den 59-jährigen Alois Jauch. Er wohnt in der 13. Etage in seinem «Raumschiff», wie er seine 30 Quadratmeter grosse Wohnung liebevoll nennt. Warum ihm diese Ein-Zimmer-Wohnung wieder Hoffnung und Halt geben konnte und er sich hier das Altwerden vorstellen kann, verrät Alois uns und Rahel Marti von der Zeitschrift «Hochparterre» in dieser Folge


Folge 2: Wenn vier Generationen anpacken

Wohnen, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen: Der Traum vieler Städterinnen und Städter ist Alltag der Grossfamilie Kessler-Schnyder. In dieser Folge hören wir rein in die stets belebte Stube des Vier-Generationen-Haushalts auf einem Pass auf 1200 Metern Höhe im Kanton Schwyz, wo gerade bei sonnigem Wetter Hochbetrieb herrscht und alle Familienmitglieder mitanpacken müssen – von der 93-jährigen Urgrossmutter Ida bis zum fünf Jahre alten Levin. Begleitet werden wir von Altersforscherin Lilo Ruther von der Ostschweizer Fachhochschule.


Folge 3: 29 Personen unter einem Dach

© Michael Beckmann

Sie teilen sich den Garten, eine ehemalige Gastroküche, die Haushaltskasse, aber auch alle Arbeiten: 21 Erwachsene und acht Kinder wohnen in Urtenen im Kanton Bern zusammen in einem riesigen Bauernhaus. Wir besuchen die Gross-WG und ihre Bewohnerinnen und Bewohner im Alter zwischen wenigen Monaten und 65 Jahren, die sich in Arbeitsgruppen immer wieder von Neuem überlegen, wie diese Form des Zusammenlebens funktionieren kann. Gemeinsam mit Zukunftsforscherin und Politikwissenschaftlerin Regula Stämpfli ordnen wir unseren Besuch in dieser Folge ein.


Folge 4: Späte Karriere als Künstlerin

Über 95 Prozent der pensionierten Menschen in der Schweiz lebt zu Hause. Nicht so Astrid Baumann: Die 86-Jährige hat sich für ein Alters- und Pflegeheim entschieden. In der basellandschaftlichen Hofmatt findet sie alles, was sie braucht: Unterstützung im Alltag und eine inspirierende Umgebung – obwohl die Kinder des integrierten Kindergartens laut sein können. Mit dem Älterwerden hatte die ehemalige Flughafen-Hostesse nie Mühe. Selbst im hohen Alter entdeckt sie eine neue Passion: das Malen. Mit dabei in dieser Podcastfolge ist Altersexpertin Sonya Kuchen von Pro Senectute Schweiz.


Folge 5: Ohne Dusche weitab vom Schuss

Ein Leben ohne Komfort, ohne Dusche, ohne Warmwasser: Familie Polin lebt bescheiden in einem alten Haus von 1930 in Samedan, Engadin, gemeinsam mit Ziegen, Hühnern, Pferden, Katzen und einem Hund. Mutter Emerita ist auf dem Hof geboren und aufgewachsen. Ihr Mann Egon ist gelernter Bäcker und hat sich die Landwirtschaft selbst beigebracht. Sohn Lorenzo hat es in jungen Jahren ins Unterland nach Zürich gezogen. Nun ist der Schauspieler ins Engadin zurückgekehrt, um den Hof weiterzuführen – eine Herausforderung für die ganze Familie.


Folge 6: Ein Leben im Camper

Martina und Dylan haben sich ihren Lebenstraum erfüllt: Seit sechs Jahren lebt das Ehepaar im Wohnwagen. Gemeinsam schreiben sie Bücher, bringen den Podcast «die Einsteiger» heraus und haben gar einen Film veröffentlicht. Ihre besondere Lebensgeschichte erzählen sie an Auftritten und Vorträgen in der ganzen Welt. Wir hören ein Gespräch über das Leben im Camper und über die Liebe. Und die emeritierte Professorin Pasqualina Perrig-Chiello erklärt uns, was «der Eigensinn des Älterwerdens» genau ist.


Beitrag vom 11.10.2022

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