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Was tun bei Katzenallergie?

Wer ein Büsi besitzt und plötzlich an Augen- und Nasenbeschwerden oder Asthma leidet, könnte von einer Katzenallergie betroffen sein. Es gibt jedoch Verhaltensweisen, mit denen die Allergene und damit auch die Symptome zumindest reduziert werden können.

Kürzlich wurde bei mir eine Katzenallergie festgestellt. Muss ich nun für mein geliebtes Büsi ein neues Zuhause suchen oder gibt es Möglichkeiten, dass es trotzdem bei mir bleiben darf?

Im Jahr 2022 zählte man ca. 1,85 Millionen Katzen in den Schweizer Haushalten. Dies macht den Stubentiger zum beliebtesten Haustier in der Schweiz. Studien belegen, dass ungefähr 10% der westlichen Bevölkerung an einer Katzenallergie leidet. Sie ist nach der Hausstaubmilbenallergie die zweithäufigste Ursache für Atemwegsallergien in Innenräumen. Damit ist die Katzenallergie ein zunehmendes gesundheitliches Problem unserer Gesellschaft.

Wie entsteht eine Katzenallergie?

Der Grund für die Allergie sind nicht die Haare, sondern ein Protein namens «Fel d 1», das Katzen hauptsächlich im Speichel und in den Talgdrüsen produzieren. Büsi sind sehr reinliche Tiere und putzen sich häufig. Mit jeder Fellpflege wird dieses Protein vom Speichel auf die Haare übertragen. Die Haare und Hautschuppen verbreiten sich in der Umgebung und können allergische Reaktionen auslösen.

Welche Symptome zeigen sich?

Die häufigsten Symptome einer Katzenallergie sind Augen- und Nasenbeschwerden sowie Asthma. Der Schweregrad der Symptome ist sehr unterschiedlich. Betroffene Personen müssen meistens Medikamente gegen die Allergie einnehmen oder eine Desensibilisierung durchführen lassen.

Welche Katzen lösen mehr Allergien aus?

Es gibt Meldungen, welche von hypoallergenen Katzen berichten. Studien konnten dies bis jetzt jedoch nicht beweisen. Alle Büsis produzieren das Allergen unabhängig von ihrer Rasse. Das Ausmass der Allergen-Freisetzung ist jedoch sehr individuell. Es kommt darauf an, wieviel Allergene jede Katze produziert und wie wieviel Haare sie verliert. Allerdings spielt das Geschlecht der Vierbeiner eine Rolle. In Studien konnte festgestellt werden, dass unkastrierte Kater einen höheren Allergengehalt aufweisen als weibliche Katzen. Wenn Kater kastriert werden, senkt sich der Gehalt der Allergene im Speichel. Bei den Weibchen zeigt sich diesbezüglich keinen Unterschied.

Was tun bei einer Katzenallergie?
Natürlich wäre es am besten, wenn gar kein Kontakt mehr zu Katzen besteht. Wenn man jedoch schon einen Stubentiger hat, ist das eine schmerzhafte Entscheidung. Es gibt Möglichkeiten, mit welchem man die Allergene reduzieren kann. Dadurch lassen sich die Symptome der Katzenallergie zumindest reduzieren.

Die Katze sollte möglichst nach draussen gehen können. Damit lässt sich die Anzahl Allergene verringern. Die Katze sollte auch nicht ins Schlafzimmer gelassen werden. Nach jedem Kontakt und Streicheln mit dem Vierbeiner sollten man zudem die Hände waschen. Es lohnt sich auch, die Wohnung regelmässig von Katzenhaaren zu befreien. Tägliches Staubsaugen mit einem Allergiker-Staubsauger wird empfohlen. Die Wohnung sollte teppichfrei sein und die Böden sollten täglich feucht aufgewischt werden. Katzenhaare auf den Polstern und an den Kleidern können mit einem Kleiderroller entfernt werden.

Zudem gibt es neu ein Katzenfutter, welches das Allergen «Fel d 1» im Speichel der Katze bindet. Beim Fressen des Futters bindet ein aus Eigelb gewonnenes Protein das Allergen und neutralisiert es. Dadurch werden die Allergene auf Haar und Hautschuppen deutlich reduziert. Das Katzenfutter ist ein Alleinfuttermittel und kann lebenslang verfüttert werden.


  • Leiden Sie auch an einer Katzenallergie und was für Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Wir freuen uns über Ihren Kommentar.
Beitrag vom 10.06.2023
Mirjam Kündig

ist Tierärztin in Küsnacht
Telefon 044 912 04 04
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