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Spass mit Nadel und Faden

Im entspannenden Puzzle-Spiel «Stitch.» stickt man die Lösung aus verschiedenen Farben zusammen und kann sich dafür alle Zeit nehmen.

Jeden Monat erscheinen mehrere Hundert Apps und Games auf den App-Plattformen von Google und Apple. Da kann es schon mal vorkommen, dass manche interessante Anwendung in der Flut untergeht und einem erst später dank eines Empfehlungsalgorithmus’ unterkommt.

So geschehen mit dem einladenden Puzzle-Game «Stitch.» von Lykke Studios, das im letzten Herbst erschienen ist. Wer die früheren Titel kennt – «Lumen.», ein Rätselspiel mit Licht, Spiegeln und Lupen, und «Tint.», ein Knobelspiel, bei dem Aquarellfarben miteinander vermischt werden –, hat entsprechend hohe Erwartungen.

Die Lösung sticken

Bei «Stitch.» muss man die Lösung sticken. Richtig, so auf Stoff mit verschiedenfarbigen Fäden. Das Schöne dabei: «Stitch» baut keinen Zeitdruck auf. Wie beim richtigen Sticken steht nämlich entspannende Tätigkeit im Vordergrund und nicht spielerische Hektik.

Die verschiedenen Motive, die gestickt sein wollen, sind unterschiedlich gross und komplex. Mal ist es ein Teddybär, dann wieder ein Fischer mit seiner Beute an der Angel oder ein bunter Kuchen; aber stets sind die Motive in diverse Segmente aufgeteilt. Diese wiederum zerfallen in Gruppen von kleinen Feldern, die durch eine Zahl gekennzeichnet sind. Diese gibt an, wie viele Felder als zusammenhängende Fläche oder Streifen miteinander verbunden sind.

Liebevoll gemacht

Das klingt einfach und ist es auch. Doch es liegt in der Natur des Puzzles, dass manche Kombinationen nicht ganz offensichtlich sind oder der erste und der zweite Lösungsversuch scheitern. Hier verzeiht «Stitch.» die Fehler aber. Es gibt keine Abzüge. Das Spiel setzt auch keinen zeitlichen Druck auf. Es kann durchaus vorkommen, dass man flott unterwegs ist und den Eindruck hat, dass man den Blick und die kombinatorischen Fähigkeiten derart geschärft hat, dass alles mühelos von der Hand geht. Bis man im nächsten Feld gehörig aufläuft. Welche Zusammensetzung man auch wählt, sie will nicht aufgehen. Dann gilt es – wie der spassige Schweizer Sänger Müslüm empfiehlt – «schnuffe, schnuffe, dureschnuffe» und alles ganz ruhig anzugehen. Und … da ist sie ja, die Lösung. Warum nicht gleich so?

Wie beim richtigen Sticken macht das Game den Fortschritt in einer liebevollen Fadentexturgrafik Feld für Feld sichtbar. Bei grösseren Motiven lassen sich auch problemlos Pausen einbauen. Das alles trägt zu einem entspannten Spielerlebnis bei.


«Stitch.», «Lumen.» und «Tint.» sind auf Apple Arcade erschienen und spielbar auf Mac, iPhone und iPad

Beitrag vom 27.06.2023

Marc Bodmer, Jurist und Game-Consultant, beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit digitalen Medien.
© Jessica Prinz

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