Hippe Hupe wird 100!

1924 setzte PostAuto erstmals Dreiklanghörner ein: Dü-da-do wurde zum Hype und zum Markenzeichen.

Wenn es so etwas wie ein Inventar von typischen Schweizer Symbolen gäbe, gehörte das Postauto-Dreiklanghorn sicher dazu. Weil die damaligen Autohupen zu leise waren, um Unfälle zu verhindern, liess die Post vor 100 Jahren das Posthorn entwickeln.

© Museum für Kommunikation

Noch heute erklingt der Dreiklang mit einer Lautstärke von 120 Dezibel aus drei Metallhörnern, die unten an etwa einem Drittel der über 2000 Postautos befestigt sind. Der Einsatz ist auf Bergpoststrassen beschränkt. Diese sind durch ein gelbes Horn auf blauem Grund gekennzeichnet.

Posthörner gab es bereits zur Zeit der Pferdepost, um Ankunft und Abfahrt der Kutschen anzukündigen. Verschiedene Melodiefolgen gaben Zusatzinformationen weiter, etwa über die Anzahl der Wagen oder der vorgespannten Pferde. Das Blasen des Posthorns galt als Kunstfertigkeit und die Tonfolgen fanden vom 16. bis 18. Jahrhundert auch Eingang in die Musik. Später nahmen die Töne den umgekehrten Weg. Unser Dü-da-do aus den Tönen Cis-e-a ist der Ouvertüre zu Rossinis «Wilhelm Tell» entlehnt.

Hergestellt wurden die Posthörner früher in Paris und seit dem Zweiten Weltkrieg von Schweizer Firmen. Heute werden nur noch etwa vierzig neue Fahrzeuge pro Jahr mit Posthörnern ausgerüstet, welche bei der Emmentaler Firma Moser-Baer von Hand hergestellt, repariert, gereinigt und gestimmt werden. Während die Postautos in der Regel nach zwölf Jahren ersetzt werden, haben die Posthörner eine längere Lebensdauer. Werden ausgediente Postautos verkauft, so wird das Posthorn als geschützte Marke abmontiert.

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Beitrag vom 16.04.2024

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