© Jessica Prinz

Grossmutters Kochbuch

Kürzlich fragten wir unsere Leserinnen und Leser, welches Erinnerungsstück sie über die Jahre aufbewahrt haben – und was sie damit verbindet. In einer losen Reihe zeigen wir nun einige dieser wohl behüteten Schätze und erzählen die Geschichte, die dahinter steckt. Heute: das Kochbuch von Edith Kügelis Grossmutter.

Von Jessica Prinz

Edith Kügeli erzählt vom handgeschriebenen Kochbuch ihrer Grossmutter.

Bei Edith Kügeli sind weit mehr Schätze zu finden, als Grossmutter Bertas Kochbuch. So bewahrt die 79-jährige ehemalige Drogistin in einem restaurierten Sekretär – ebenfalls ein Erbstück der Grosseltern – so manches Erinnerungsstück auf: von den 100 Jahre alten Kinderschuhen ihres Vaters bis hin zur illustrierten Bibel ihrer Grosseltern.

Der originale Steiffbär hingegen, den ihre Mutter von ihrem Vater geschenkt bekommen hat und der durch so manche Kinderhand gereicht wurde, hat seinen festen Platz: auf einem alten Holzstuhl gleich beim Eingang des Einfamilienhauses in Engelburg SG. Von dort begrüsst er so manchen Besucher und erzählt immer wieder von vergangenen Tagen.

Einmal erlangte er die Aufmerksamkeit eines Händlers an einer Brocante. Tausend Franken, bar auf die Hand, bot er Edith Kügeli für den Bären. «Für mich kam das aber nicht infrage», sagt Kügeli. Der Bär erinnere sie an ihre Eltern, deswegen müsse er bei ihr bleiben. Das Geld gebe man aus, und dann sei es weg. Die Erinnerungen, die der Bär wachrufe, die blieben hingegen. «Und die sind viel wertvoller.»

Beitrag vom 03.10.2020
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