© shutterstock

Brombeeren – kratzbürstig und samtig

Dieses feine Früchtchen ist eigentlich keine Beere. Wenn es rot ist und reif aussieht, ist es noch stinksauer.

Botanisch gesehen, wächst eine Beere aus einem einzigen Fruchtknoten heran. Sie ist oft rundlich und kräftig gefärbt und enthält viele Samen. Echte Beeren sind Johannisbeeren und Stachelbeeren. Falsche Beeren sind Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren. Letztere sind Sammelnussfrüchte, Him- und Brombeere sind Sammelsteinfrüchte, sie setzen sich nämlich aus vielen kleinen Steinfrüchtchen zusammen. Aus botanischer Sicht sind dafür Kiwis, Bananen, Datteln, Melonen oder Papayas richtige Beeren.

Wir lassen uns von keiner Botanik verwirren. Für uns sind sie alle Beeren: die muntere Erdbeere, die heikle Himbeere und ebne auch die kapriziöse Brombeere. Sie ist eine kratzbürstige Pflanze, um einiges wehrhafter als die Himbeersträucher. Und sie führt uns hinters Licht. Wenn sie gelblich oder gar rot ist und zum Anbeissen aussieht, ist sie noch unreif. Und geradezu bösartig sauer.

Erst wenn sie ihr samtiges Schwarz-Lila entwickelt hat, ist auch ihr Aroma voll da. Klar, was wir heute so im täglichen Leben kaufen können, kommt aus Beerenplantagen. Und heisst dann Kultur- oder Gartenbrombeere.

Die Geschichte der Brombeere geht weit zurück: Bereits im 4. Jahrhundert v.Chr. soll der Urahn der Аrztezunft, Hippokrates, um die heilende Wirkung der Brombeere und ihrer BlКtter Bescheid gewusst haben. Der Legende nach wuchsen am Grab von Tristan und Isolde zwei Brombeersträucher.

Und das Katharinenkloster am Fuss des Berges Sinai hegt und pflegt seit je in seinem Klostergärtchen einen Brombeerbusch. Es heisst, dass Moses exakt aus jenem brennenden (aber nicht verbrennenden!) Brombeerbusch Gottes Stimme gehört haben soll. Dornbusch heisst das in der Bibel zwar, aber Bibelforscher belegen, dass Brombeere, Distel, Dornengestrüpp und Heckenrose in der Bibel häufig synonym verwendet werden.

Achtung: Nach dem 11. Oktober soll man keine Brombeeren mehr pflücken. An diesem Tag wurde der Teufel aus dem Himmel vertrieben und plumpste auf einen Brombeerstrauch, den er daraufhin verfluchte. Von da an schmecken die Brombeeren scheusslich.

So wirken Brombeeren

  • Allergien
    Es gibt nur wenige Hinweise auf Allergien durch Brombeeren. Allerdings sind Kreuzreaktionen bekannt bei Menschen, die allergisch auf Hasel, Erle, Eiche, Buche, Esche, Sellerie oder Beifuss reagieren.
  • Cholesterin
    Brombeeren enthalten kein Cholesterin. Damit nicht genug: Ihre Inhaltsstoffe wirken regulierend auf den Cholesterinspiegel, weil sie das ungünstige LDL-Cholesterin senken und das «gute» HDL-Cholesterin erhöhen. Personen mit erhöhten Blutfettwerten können also nach Lust und Laune Brombeeren naschen.
  • Diabetes
    Brombeeren enthalten kaum Kohlenhydrate, weshalb sie für Diabetiker sehr gut geeignet sind. 100 Gramm Beeren entsprechen weniger als einer Broteinheit, was sie für Menschen mit zu hohen Blutzuckerwerten attraktiv macht.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Die violetten Strauchfrüchte sind eine Wohltat für die Gesundheit. In ihnen stecken viele Antioxidantien, welche die Freien Radikale im Körper unschädlich machen und so Herz-Kreislauf-Problemen und Krebs vorbeugen. Zudem wirken die Pflanzenfarbstoffe der Brombeeren antibakteriell, entzündungshemmend und wirken so der Ausbreitung von Viren, Bakterien antibakteriell, entzündungshemmend und wirken so der Ausbreitung von Viren, Bakterien sowie Pilzen im Körper entgegen.
  • Übergewicht
    Mit knapp einem Gramm Fett und 48 Kalorien pro 100 Gramm fallen Brombeeren buchstäblich nicht ins Gewicht. Gewichtig ist dagegen ihr Nährstoffgehalt, denn in den Beeren stecken jede Menge Kalium und Vitamin C sowie weitere wertvolle Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Kupfer, Mangan, Kalzium, Eisen, Magnesium, Beta-Carotin oder Vitamin E. Damit sind Brombeeren als Mineralstofflieferanten anderen Obstsorten deutlich überlegen.
  • Verdauung
    Brombeeren enthalten mehr Ballaststoffe als Аpfel. Diese und andere gesunde Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass die Beeren die Verdauung in Schwung bringen.

Sie besitzen noch kein Abonnement der Zeitlupe?

Abonnieren Sie die Zeitlupe und lesen Sie alle unsere Artikel auch online.

Ich möchte die Zeitlupe abonnieren
Beitrag vom 18.07.2020
Das könnte sie auch interessieren

Essen

Orangen-Chili-Konfitüre

Weihnachten steht vor der Tür, und was könnte persönlicher sein als ein selbstgemachtes Geschenk aus der Küche? Die Orangen-Chili-Konfitüre, mit ihrer leuchtend orangen Farbe, ist ein wunderschönes Mitbringsel oder ein kleiner Weihnachtsgruss, der von Herzen kommt.

Essen

Zimt-Schnecken

Der Duft von Zimt weckt Erinnerungen an unbeschwerte Kindheitstage und die Freude am gemeinsamen Guetzlibacken. Mit Zimt-Schnecken-Guetzli holt man sich den festlichen Zauber direkt auf den Weihnachtstisch.

Essen

Pastinaken-Suppe mit Preiselbeeren

Pastinaken sind ein echtes Wintergemüse und in den kalten Monaten eine wunderbare Basis für wärmende Suppen. Der Suure Moscht, Ingwer und Preiselbeeren sorgen in diesem Rezept für das gewisse Etwas.

Essen

Warmer Rosenkohlsalat

Lange Zeit galt Rosenkohl als eher unbeliebt, doch durch kreative Rezepte hat er ein Comeback erlebt. In diesem Rezept wird der Rosenkohl mit Marroni, Feta und fruchtigen Granatapfelkernen kombiniert – ein herbstlicher Genuss!