
Weiterbildung: Bleiben Sie am Ball
Seniorenunis, Volkshochschulen und weitere Anbieter sind Fitnessstudios fürs Gehirn. Vom Training profitieren Gesundheit, Lebensqualität und die ganze Gesellschaft. Melden Sie sich an!
Text: Annegret Honegger
Der Volksmund weiss es längst: Wer rastet, der rostet. Doch dabei sollte man nicht nur ans Workout im Fitnessstudio, an Yoga oder an 10 000 Schritte pro Tag denken. Denn «Use it or lose it» gilt nicht nur für die Muskeln, sondern auch für die grauen Zellen. Beide können sich mit passendem Training ein Leben lang entwickeln.
Sowohl geistige wie auch sportliche Aktivitäten haben grossen Einfluss auf unsere physische und psychische Gesundheit und damit auf unsere Lebensqualität. Wer «up to date» und «à jour» bleibt, kann seinen Alltag besser bewältigen und bleibt länger selbstständig. Wer einen Kurs oder eine Vorlesung besucht, trifft zudem Gleichgesinnte und stärkt sein soziales Netz. Auch die Gesellschaft profitiert, weil sie länger auf die Fähigkeiten und Ressourcen älterer Menschen zählen kann.
Bildung hilft, mitzureden und Zusammenhänge zu verstehen. Doch anders als früher hat man heute kaum je ausgelernt. In Zeiten, in denen das Wissen rasch überholt ist und in gewissen Bereichen regelrecht explodiert, ist es besonders wichtig, am Ball zu bleiben. Wer mit der technologischen Entwicklung Schritt hält, kann auch von ihren Vorteilen profitieren.
Nach der Pensionierung geben keine Chefin und kein Chef mehr vor, wie und wann man sich weiterbilden soll. Jede und jeder entscheidet selbst, was einen interessiert, erfreut oder weiterbringt. So darf man alte Leidenschaften auffrischen oder sich von Neuem inspirieren lassen, den eigenen Horizont erweitern oder Verpasstes nachholen – und erlebt vielleicht zum ersten Mal, dass Lernen auch Freude machen kann.
Attraktive Bildungspalette
Deshalb sollte der Apéro zur Pensionierung keinesfalls das Ende des persönlichen Bildungsweges bedeuten. Senioren-, Volks- und andere Hochschulen, Pro Senectute, grosse Spitäler, Kirchgemeinden und weitere Anbieter präsentieren ein grosses Bildungsbuffet mit reicher Auswahl für jeden Wissensdurst und Lernhunger.
Darf es eine Portion Geschichte, Politik oder Kunst sein? Oder lieber ein Happen Medizin, Computerwissen oder Philosophie? Eine neue Sprache oder etwas fürs Gemüt? Prosit, lebenslanges Lernen!
Lernen kennt kein Alter
Seniorenuniversitäten
Angeboten werden Vorlesungen, Seminare, Kurse und Exkursionen. Die Veranstaltungen finden tagsüber statt und können meist auch online besucht oder später nachgeschaut werden. Adressen aller Seniorenuniversitäten (auch in der Romandie) über den Schweizerischen Verband der Seniorenuniversitäten U3 Schweiz, www.uni-3.ch
- Seniorenuniversität Basel (gemeinsam mit der Volkshochschule), Semesterstart am 13. Oktober 2025, www.vhsbb.ch/seniorenuni-info, Telefon 061 269 86 66.
- Seniorenuniversität Bern: Semesterstart Mitte September 2025, www.seniorenuni.unibe.ch, Telefon 031 684 39 57.
- Seniorenuniversität Luzern, Semesterstart am 25. August 2025, www.sen-uni-lu.ch, Telefon 041 410 22 71.
- Seniorenuniversität Winterthur, Semesterstart am 17. September 2025, www.biaw.ch, Telefon 079 153 98 79.
- Seniorenuniversität Zürich, Semesterstart am 30. September 2025, www.seniorenuni.uzh.ch, Telefon 044 635 66 66.
Volkshochschulen: Veranstaltungen von Volkshochschulen richten sich an die ganze Bevölkerung und finden meist abends statt. Es gibt über 30 Volkshochschulen in der Schweiz. Alle Angebote über das nationale Kursportal www.vhs.ch
Pro Senectute: Studieren Sie auch das Kursangebot von Pro Senectute in Ihrem Kanton. Alle Adressen unter www.prosenectute.ch oder via Infoline 058 591 15 15.
Hoch- und Fachschulen: Auch die regulären Hoch- und manche Fachhochschulen, Universitätsspitäler, Kirchgemeinden, Gemeinden oder private Anbieter wie die Migros Klubschule veranstalten öffentliche Vorlesungen und Kurse.
Charta Bildung 65+: Die Unterzeichnenden setzen sich dafür ein, dass die Kompetenzen und Erfahrungen älterer Menschen gefördert und genutzt werden. Bildung soll kein Privileg sein, sondern ein selbstverständliches Recht – auch nach der Pensionierung. www.bildung65plus.ch