© Bernard van Dierendonck

Und es hat Zoom gemacht

In den Lockdown-Wochen gingen verschiedene Kurse bei Pro Senectute via
Video weiter. Im Kanton Zug etwa wurde am Computer Englisch gelernt oder gar Kraft trainiert – anfangs ungewohnt, aber bald immer selbstverständlicher. Aufgrund der guten Erfahrungen erweitern Online-Kurse oder gemischte Angebote nun in Zug und anderswo die Palette.

Text: Annegret Honegger

Seniorin macht Fernunterricht an einem Laptop.
© shutterstock (Collage Zeitlupe)

Ein Klick auf den Link in der E-Mail und die Eng­lischstunde kann begin­nen: «Hello everyone and welcome to today’s lesson.» Irina Heisler winkt und be­grüsst ihre Teilnehmerinnen, die aus kleinen Videofenstern auf dem Bild­schirm zurückwinken und -grüssen. Alle sitzen allein daheim vor ihrem Computer, Laptop, Tablet oder Handy – und doch gemeinsam im virtuellen Klassenzimmer.

Englischlehrerin Irina Heisler gehörte zu den ersten, die ihre Kurse per Video­konferenz weiterführten, als dies im Frühjahr vor Ort nicht mehr möglich war. «Das Internet erwies sich als grosse Chance, gleichzeitig Distanz und Kon­takt zu halten», erklärt Sushma Banz, bei Pro Senectute Kanton Zug zustän­dig für das Kurswesen. Etwa die Hälfte aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer wagte den Sprung online. Die meisten gestaunt, wie viel auch via Bildschirm möglich sei. «Das Echo war überwie­gend gut, was uns sehr gefreut hat», rekapituliert Sushma Banz die gemach­ten Erfahrungen.

Das Internet als Chance

Die Stiftung bezahlte ihren Kurslei­terinnen und Kursleitern die nötige Software und bot detaillierte Anleitun­gen sowie eine Hotline für technische Fragen. So rückten anfängliche Prob­leme mit der Elektronik bald in den Hintergrund und die Skepsis wich der Freude, einander zu sehen, zu hören und von daheim aus weiter lernen und trai­nieren zu können.

Zoom Sportkurs der PS Zug: Ein Mann zeigt Uebungen
© zVg

Etwa im virtuellen Krafttraining per Zoom. Statt in der Turnhalle leitete Sportlehrer Marc Füglister seine Lekti­onen aus dem privaten Wintergarten. Via Bildschirm schwitzten seine Teil­nehmenden im eigenen Wohnzimmer mit. Der Situation angepasst arbeitete der Coach mit dem, was allen daheim zur Verfügung stand: Pet-Flaschen, Stühle oder Besenstiele. So veränderten sich zwar die Bedingungen, aber die Themen blieben die gleichen: Kraft und Gleichgewicht, aufwärmen und dehnen – und Muskelkater am Tag danach.

Natürlich könne der Computer die echte Begegnung nicht ganz ersetzen, sagt Sushma Banz, «und Aquafit funk­tioniert am Bildschirm nun einmal nicht …». Aber die guten Erfahrungen mit den neuen Medien will Pro Senec­tute Kanton Zug mitnehmen in die nächste Kurssaison. Das Herbst-Programm ergänzen neu Online-Angebote, ein Sprachkurs mit halb Präsenz- und halb Bildschirm-Unterricht sowie Privatlektionen per Video. Sogar das Generationensingen im Dezember kann – Computer sei Dank – zumindest virtuell stattfinden.

Gewappnet für die Zukunft

So ist man einerseits gewappnet für die nach wie vor ungewisse Zukunft mit Co­rona. Andererseits, hofft Sushma Banz, sprechen die neuen Angebote vielleicht neue Personengruppen an: «Online-Kurse sind auch für diejenigen interes­sant, die viel unterwegs sind oder gern längere Zeit im Ferienhaus verbringen.» Die Corona-Zeit habe – für einmal positiv – Hemmschwellen abgebaut und neue Möglichkeiten eröffnet.

Online-Angebote bei Pro Senectute

Aufgeklappter Laptop mit offenen Zoomfenstern beim Online-Krafttraining.

Im Kanton Zug und in weiteren Kantonen bietet Pro Senectute Kurse auch online an. Eine Übersicht finden Sie hier. Informationen erhalten Sie bei Pro Senectute Kanton Zug, zg.prosenectute.ch, Mail info@zg.prosenectute.ch, Telefon 041 727 50 50 oder bei der Beratungsstelle in Ihrer Region. Sämtliche Adressen finden Sie auf prosenectute.ch

Beitrag vom 13.10.2020