«Es Grüessli und es Küssli …»

Kann es ein schöneres Thema für die Forschung geben als den Liebesbrief? Die Sprachwissenschaftlerin Eva Lia Wyss weiss alles über unsere geheime Sehnsuchtskorrespondenz. Ihr Fazit: Die Welt steckt voller talentierter Postillons d’amour.

Interview: Claudia Senn

Sprachwissenschaftlerin Eva Lia Wyss
Eva Lia Wyss

Eva Lia Wyss, Sie haben inzwischen über 22 000 Liebesbriefe gesam­melt. Gibt es einen, der Sie ganz spe­ziell berührt?
Besonders traurig finde ich den Brief eines jungen deutschen Soldaten, den er vor Weihnachten 1939 an seine Verlobte schrieb: «Kannst du dir vorstellen, dass wir einmal zusammen tanzen werden, ach, ganz herrlich müsste es sein. Bei zärtlicher Musik selbst zärtlich sein, ach Baby (…)» Er schrieb wunderschöne Briefe. Wir haben ein ganzes Bündel davon. Doch der Soldat starb im Krieg, und seine Verlobte kam niemals über den Verlust hinweg.

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