Für Leseratten lohnt sich aus Umweltsicht die Anschaffung eines E–Readers. Wer beim Papier bleiben will, nutzt am besten eine Bibliothek.
Text: Matthias Plüss
Wenn Sie viel lesen, sollten Sie sich den Kauf eines elektronischen Lesegeräts überlegen. Zwar verschlingt dessen Herstellung viel Energie und heikle Rohstoffe. Doch beim Lesen verbraucht der Reader fast keinen Strom. Je mehr Bücher Sie kaufen, desto geringer wird der Umweltfussabdruck pro Buch.
Reader für Vielleserinnen und -leser
Ganz anders das Papierbuch: Hier steigt die Umweltbelastung gleichmässig mit jedem gekauften Exemplar. Die Papierherstellung verbraucht viel Strom und Wasser – und kann zur Abholzung von Wäldern beitragen. Oft vergessen: Viele gedruckte Bücher werden gar nicht verkauft oder verstauben ungelesen im Regal. Book Waste sozusagen. Faustregel: Wer in den nächsten fünf Jahren zwanzig Bücher oder mehr zu kaufen beabsichtigt, für den lohnt sich die Anschaffung eines Readers.
Bei Zeitungen ist die Situation ähnlich: Zwar ist Schweizer Zeitungspapier vergleichsweise klimafreundlich, denn es besteht zu achtzig Prozent aus Recyclingpapier. Aber übers Jahr gesehen läppert sich halt doch einiges zusammen. Ideal ist daher auch hier das Lesen auf einem Reader. Leider bieten Schweizer Zeitungen, im Gegensatz etwa zur deutschen «Zeit», kaum Abos für den Reader an. Doch auch das Lesen auf dem Smartphone oder auf dem Tablet ist okay – insbesondere, wenn Sie schon eines dieser Geräte besitzen.
Gute Gründe für Papier
Keine Sorge: Im Gegensatz zum Autofahren oder Fleischessen gehört das Lesen, egal wie, nicht zu den grossen Umweltsünden. Und es gibt ja auch gute Gründe, die für das Papier sprechen: So nimmt man etwa Informationen besser auf. Es ist daher in Ordnung, wenn Sie lieber beim Papier bleiben. Ihren Umweltfussabdruck können Sie verkleinern, indem Sie Büchertausch betreiben. Also gebrauchte Bücher kaufen und gelesene Bücher verschenken. Oder indem Sie eine Bibliothek nutzen – deren Ökobilanz ist unschlagbar.
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