© Keystone /Fotostiftung Schweiz/Hans Staub

Von wegen Goldene Zwanziger

Im Gründungsjahr der Zeitlupe tanzt die moderne Welt Charleston und trinkt Champagner. Alte Menschen werden jedoch in den 1920ern oft von Armut gepeinigt – obwohl auch die Schweiz zusehends vom wirtschaftlichen Aufschwung profitiert. Das Porträt eines fiktiven Ehepaares. 

Text: Roland Grüter

Der Winter legt im Januar 1923 neuerlich eine weisse Pracht über die Schweiz, selbst in niedrigen Lagen. Es ist seit Wochen bitterkalt, und so sehr sich Hans und Ursula Meier auch in ihrer Dreizimmer-Wohnung in Aussersihl ZH in Decken wickeln, sie frieren ohne Ende. Das Paar war vor über 30 Jahren vom Oberland nach Zürich gezogen, denn die dortige Wirtschaft entwickelte sich rasant. Die Aussicht auf eine sichere Arbeitsstelle hatte die beiden wie viele andere Landbewohnerinnen und -bewohner an die Limmat gelockt. In Zürich herrscht deshalb ein reges Kommen und Gehen – die jährliche Zuwanderungsrate liegt bei rund fünf Prozent. Die Meiers aber bleiben. Sie ziehen im urbanen Gewusel ihre drei Kinder gross.

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