Feuerwerk: Angst und Stress für Tiere
Bunte, von lauten Knalleffekten begleitete Feuerwerke haben Tradition. Doch was zahlreichen Menschen Freude bereitet, führt bei vielen Tieren in Wohnungen, Ställen und unter freiem Himmel zu Angst- und Stresszuständen.
Raketen und Böller sind beliebt, um Feste wie den anstehenden 1. August, aber auch Silvester, Geburtstage oder Hochzeiten zu feiern. Oftmals geht dabei jedoch vergessen, dass viele Tiere unter dem Feuerwerk erheblich leiden. Der Lärm, die grellen Lichter und der Rauch bedeuten für sie häufig grossen Stress. Die meisten Tierarten haben ein viel besseres Gehör als der Mensch, weshalb ihre empfindlichen Ohren den Lärm um einiges intensiver wahrnehmen. Hinzu kommt, dass sie die (vermeintliche) Bedrohung nicht einordnen können.
Immer wieder werde Feuerwerkskörper zu einer tatsächlichen Gefahr, wenn Tiere von ihnen getroffen werden oder in grosser Panik davonrennen. Dabei könne sie sich beispielsweise an Zäunen verletzen oder schlimme Verkehrsunfälle verursachen, wenn sie überstürzt auf die Strasse laufen. Zahlreiche Heimtiere flüchten jedes Jahr während der Bundesfeier und dem Jahreswechsel von ihrem Zuhause, verstecken sich und werden tagelang vermisst.
Vor Feuerwerkslärm schützen
Halterinnen und Halter von empfindlichen Tieren müssen diese so gut wie möglich vor dem Feuerwerkslärm schützen. Auf keinen Fall sollten ängstliche Tiere während der Knallerei alleine gelassen werden. Hunde und Katzen werden dann am besten im Haus gehalten und nur soweit notwendig ins Freie gelassen. Muss der Hund nach draussen, um sich zu versäubern, ist er mit Geschirr und Leine gut zu sichern. Um den Lärm in Wohnbereich zu dämpfen, sollten Türen und Fenster geschlossen und Radio oder Fernseher eingeschaltet werden.
Um die Angst des Tieres während der 1.-August-Feier zu lindern, ist es ratsam, die Zeit mit ihm zu verbringen, sich aber möglichst natürlich zu verhalten, um die Angst des Vierbeiners nicht ungewollt zu verstärken. Wer die Möglichkeit hat, verbringt zumindest den Nationalfeiertag dem Hund zuliebe sogar im benachbarten Ausland.
Feiernden Personen ist oftmals gar nicht bewusst, dass ihr Vergnügen für andere Stress bedeutet. Ein Gespräch mit Nachbarn kann hilfreich sein, aus Rücksicht auf die Tiere auf Feuerwerk zu verzichten oder nur solches ohne Knalleffekte zu zünden. Doch nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch viele landwirtschaftliche Nutztiere und Wildtiere wie Vögel, Füchse oder Igel können durch Feuerwerk stark verängstigt und gestresst werden. Feuerwerk sollte deshalb weder im Wald oder an Gewässern noch in der Nähe von Weiden oder Ställen gezündet werden.
Höhenfeuer als Gefahrenquelle
Neben Feuerwerken können auch die sogenannten Höhenfeuer gefährlich werden. Die aufgeschichteten Holzhaufen sind ideale Rückzugsorte für Igel, Reptilien und Insekten. Wird das Holz dann am Feiertag angezündet, haben die Tiere oftmals keine Chance sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen und verbrennen qualvoll. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, sollte das Holz erst am Tag des Abbrennens aufgeschichtet oder mit einem Schutzzaun bodendicht abgedeckt werden. Dabei muss man darauf achten, dass der Zaun so montiert wird, dass sich Wildtiere darin nicht verfangen oder verletzen können.
Stiftung für das Tier im Recht (TIR) – Rat von den Experten:
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