Alleinsein lässt sich lernen
Bin ich gerne allein? Wie viel Zeit brauche ich für mich? Und in welchen Situationen bin ich lieber zu zweit oder in Gesellschaft? Diese Fragen beschäftigen mich schon länger. Doch seit wir an der Redaktionssitzung entschieden haben, den Schwerpunkt dieser Ausgabe dem Alleinsein zu widmen, kreisen meine Gedanken vermehrt um dieses Thema.
Vor einigen Jahren weilte ich vier Wochen lang alleine auf Bali. Eine tolle Erfahrung, die mir gezeigt hat, dass ich auch gut zurechtkomme, wenn ich nur auf mich gestellt bin. Ich konnte meine Tage planen, wie es mir passte, musste keine Rücksicht auf niemanden nehmen und kam mit Menschen ins Gespräch, die ich in Begleitung wohl nie kennengelernt hätte. Natürlich war das Alleinsein nicht immer nur lustig. In gewissen Momenten fühlte ich mich einsam, hätte meine Eindrücke und Erlebnisse gern mit einem vertrauten Menschen geteilt. Besonders verloren war ich jeweils in den Restaurants. Ich wusste am Tisch nicht, wohin ich schauen soll, hatte das Gefühl, von allen Seiten beobachtet zu werden. Ich begann deshalb, ein Buch mitzunehmen und mir die Mahlzeiten beim Lesen einzuverleiben. Spass machte das nicht und geniessen konnte ich die Speisen so auch nicht wirklich.
Dass ich nicht die Einzige bin, die Mühe hat, ohne Begleitung auswärts zu essen, lesen Sie im Artikel von Zeitlupe-Redaktor Fabian Rottmeier. Darin zeigt er auf, wie man das Alleinsein lernen und positiv für sich – und seine Mitmenschen – nutzen kann. Denn die Zeit, die wir bewusst nur mit uns selber verbringen, stärkt laut Experten unser seelisches Gleichgewicht und verhilft zu mehr Lebenszufriedenheit. Versuchen Sie es doch auch einmal.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen beschwingten Frühling mit viel Zeit für sich selber.
Marianne Noser, Chefredaktorin
1000 Dank
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