Ein bisschen Weltall
Der Winter ist fast vorbei, der Frühling noch nicht ganz da. Wohin also? Ins All! Die Ausstellung «Life in Space» zeichnet mit 100 teilweise amüsanten Exponaten die Geschichte der Weltraumfahrt nach.
Text: Fabian Rottmeier
Zugegeben, an die dunkle Atmosphäre in der Basler Messehalle muss man sich erst einmal gewöhnen. Aber die Botschaft ist klar: «Wähne dich im Weltall!» Zum Glück werden die 100 Ausstellungsobjekte mit Lichtspots in Szene gesetzt – leider etwas zu dezent.
Chronologisch nimmt uns «Life in Space» auf eine geschichtliche Reise durch die Raumfahrt mit. Die international erfolgreiche Ausstellung macht erstmals hierzulande Halt – und beginnt im 19. Jahrhundert bei Jules Vernes Roman «Von der Erde zum Mond» und bei Raketenpionieren wie Wernher von Braun. Bereits mit zwölf Jahren sorgte dieser für ein Polizeiaufgebot, als er sechs Feuerwerksraketen an einen Leiterwagen band, der schliesslich eine Berliner Strasse hinunterschoss.
Die Exponate der Ausstellung sind grösstenteils Kopien oder Nachbauten. Was Letztere jedoch nicht minder beeindruckend macht, wenn sie in Originalgrösse vor einem stehen. So zum Beispiel die Raumkapsel des Apollo-Mondfluges mit einem Durchmesser von vier Metern, oder das kurlige Rover-Modell, ein Jeep-ähnliches Gefährt, mit dem die Astronauten 1971 und 1972 in gemächlichem Tempo über den Mond rumpelten.
Mindestens so amüsant sind die Toilette der Internationalen Raumstation ISS, ein Schlafsack (Astronauten schlafen senkrecht!) oder die Pressemitteilungen zu den Speiseplänen der Besatzung. Verblüffend der Fakt, dass Raumfahrer in der Schwerelosigkeit ihren Geruchs- und Geschmackssinn verlieren. Alles ein Klacks im Vergleich zum Schicksal des ersten Lebewesens, das die Erde umkreiste: Die Kapsel des russischen Versuchshundes Laika war nicht für eine Rückkehr auf die Erde konzipiert worden (er starb dann ohnehin bereits wenige Stunden nach dem Start der Sputnik 2). Um diesen Text dennoch positiv und mit einer seltenen Gelegenheit enden zu lassen: Wer möchte, kann Exponat Nummer 53 mit den Fingern berühren. Es ist ein kleines Stück Mondgestein, das in der Saharawüste einschlug.
«Life in Space», bis 26. April, Messe Basel, Halle 1.1. mit Virtual-Reality-Stationen und -Simulatoren (nicht im Eintrittspreis inbegriffen), Infos: lifeinspace.ch, Telefon 078 220 54 90.
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