© shutterstock

Gestärkt durch den Winter

Das Universitätsspital Zürich gibt Tipps, wie das Immunsystem optimal arbeiten kann: Indem man Faktoren beseitigt, die ihm nicht gut tun.

Erkältung, Grippe und trübe Tage, welche die Stimmung drücken: Der Winter stellt unsere Gesundheit auf die Probe. Wie kann man sich für die trüben Tage wappnen? Das Immunsystem lernt ein Leben lang. Die körpereigene Abwehr wird von Geburt an immer widerstandsfähiger, indem sie lernt, sich gegen immer mehr Erreger zu wehren. Es hat also durchaus etwas Gutes, dass wir in den ersten Lebensjahren so oft krank sind.

Im Erwachsenenalter kann das Immunsystem die häufigsten Infekte wirksam bekämpfen. Jedoch kann aufs Alter hin unsere Körperabwehr wieder schwächer werden. Unser Immunsystem sorgt also dafür, dass wir nicht krank werden. Es ist naheliegend, dass wir es im Kampf gegen Erreger unterstützen möchten. Aber lassen sich die Abwehrkräfte wirklich stärken?

So wappnen Sie sich

Wir können unser Immunsystem nicht stärken, lediglich trainieren. Schwächen können wir es aber sehr wohl, – und zwar indem wir es von seinen eigentlichen Aufgaben abhalten. Etwa, indem wir uns mangelhaft ernähren, zu viel Alkohol trinken, zu wenig schlafen oder uns unter Dauerstress setzen. Wir haben es also zum Teil doch selbst in der Hand, ob wir krank werden oder nicht. Mit diesen Tipps können Sie sich für den Winter wappnen.

Handpflege

Eines der wirksamsten und simpelsten Mittel gegen Krankheitserreger: Hände regelmässig mit Seife waschen. Trockene oder rissige Haut sollte mit fettender Crème behandelt werden, damit Krankheitserregern kein Einfallstor in den Körper geboten wird.

Bewegung und frische Luft

Studien beweisen, dass uns auch regelmässige Bewegung vor Erregern schützen kann. Es empfiehlt sich, bei Tageslicht nach draussen zu gehen. Denn das Glückshormon Serotonin wird durch Licht ausgeschüttet. Dafür muss nicht zwingend die Sonne scheinen. Wer zuhause bleiben muss oder will, dem kann auch eine Lichttherapie helfen – die Wirkung ist wissenschaftlich nachgewiesen. Zusätzlich kann man sich bei Mangel an Sonnenlicht Vitamin D-Tropfen in der Apotheke holen.

Vitamine im Winter

Man sollte vorsorglich auf eine ausgewogene Ernährung achten. Gerade im Winter kommen Vitamine oft zu kurz, da weniger frische Früchte und Gemüsesorten verfügbar sind. Hier kann man mit Tiefkühlprodukten die Auswahl erweitern. Der Vitamingehalt von eingefrorenen Früchten und Gemüsesorten ist mit jenem von frischen Produkten meistens vergleichbar. Vitaminpräparate sind ohne einen ärztlich nachgewiesenen Mangel nicht notwendig.

Genügend Schlaf

Ausreichend Schlaf hilft sowohl gegen Erreger als auch gegen die Wintermüdigkeit. Wir schütten mehr Melatonin aus, wenn es dunkel wird. Melatonin ist ein Schlafhormon, das uns müder macht. Sollte man trotz genügend Schlaf unter anhaltender Müdigkeit leiden, helfen auch hier ausgewogene Ernährung, Licht, frische Luft und Bewegung.

Falls man trotz allem krank werden sollte, braucht der Körper im Kampf gegen die Erreger Unterstützung. Greifen Sie in diesem Fall bei der Ernährung auf Speisen zurück, auf die Sie gerade Lust haben und die Sie gut vertragen. Achten Sie auch darauf, dass Sie genügend trinken. Flüssigkeit schützt die Schleimhäute vor dem Austrocknen und hilft dabei, den Schleim zu lösen.


Beitrag vom 05.01.2022

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte sie auch interessieren

Gesundheit

Marianne Koch rät: «Immer interessiert bleiben»

Mit 90 schrieb sie «Alt werde ich später». Jetzt, mit 92 Jahren, legt die deutsche TV-Ärztin mit einem weiteren Gesundheitsratgeber nach: In «Mit Verstand altern» zeigt Marianne Koch auf, was es braucht, um Geist und Seele und – damit auch den Körper – möglichst jung und gesund zu erhalten.

Gesundheit

Immer wieder neue Wege suchen

Sexualität ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis und spielt lebenslang eine bedeutende Rolle. Wenn sich der Körper, die Partnerschaft oder die Wohnsituation verändert, sind eine offene Kommunikation und neue Wege entscheidend, sagt Sexualpädagoge Reto Kneubühler.

Gesundheit

«Verzetteln Sie sich nicht»

Ohne dem Diätwahn zu verfallen: Oft macht es Sinn, seine Ernährungsweise zu überdenken und danach ein paar Kilos weniger durchs Leben zu tragen. Wie aber schafft man das? Ernährungsberaterin Ruth Ellenberger nennt hilfreiche Tipps.

Publireportage

Gesundheit

Wer bezahlt eigentlich die Ambulanzkosten?

Herzinfarkt, Schlaganfall, ein Sturz – eine Rettung ist teuer. Leider stimmt es nicht, dass die Krankenkasse einen Rettungseinsatz immer voll übernimmt. Ein medizinischer Notfall, der eine Rettung erfordert, ist ein grosser Schrecken – auch finanziell, denn dies kostet schnell einige tausend Franken.