© Mischa Christen

Blauer Himmel und Schnee

Hoffentlich kommt der Winter heuer früher als im vergangenen Jahr: Die Schneeschuh-Wandergruppe von Pro Senectute Innerschwyz freut sich auf die erste Tour der Saison. Bald heisst es wieder Schneeschuhe anschnallen, Stöcke in die Hand und hinaus ins Weiss. Die Zeitlupe war im letzten Februar dabei.

Text: Annegret Honegger; Fotos: Mischa Christen

Petrus spannte die Schneeschuh-Wandergruppe Innerschwyz wochenlang auf die Folter. Umso schöner, dass an diesem Donnerstag Schnee und Sonne stimmen. Nun können die Teilnehmenden endlich in ihre Schneeschuhe schlüpfen und freuen sich auf die gut dreistündige Rundtour auf dem Zugerberg.

Zur Ausrüstung gehören feste Wanderschuhe und Stöcke mit Schneetellern. Bei den Schneeschuhen verfügen moderne Modelle über kinderleichte Bindungssysteme, bei älteren Schuhen ist etwas mehr Ziehen und Zurren gefragt. «Es lohnt sich, in gute Qualität zu investieren», betont Georg Schneider. Der erfahrene Wanderleiter hat die Schneeschuhtouren bei Pro Senectute Innerschwyz ins Leben gerufen und rekognosziert alle Routen sorgfältig.

Anfangs noch etwas breitbeinig und ungelenk, gewöhnt man sich dank dem Einturnen und Aufwärmen rasch ans spezielle Schuhwerk. Eine ausklappbare Steighilfe unterstützt in steileren Passagen. Das Tempo in Einerkolonne ist zügig, aber für einen Schwatz reicht der Schnauf. Viele sind regelmässig dabei, man kennt sich.

Heute zieht die Natur alle Register und die Wandernden zücken immer wieder ihre Handykameras. Die Bise vom Vortag hat die Flocken in fun­kelnde Kristallgebilde verwandelt. Überzuckerte Gräser und Bäumchen zieren den Wegrand wie Skulpturen. Bächlein im Moorboden sind zu über­queren.

«Dieser Himmel, diese Landschaft – das ist Nahrung fürs Gemüt», schwärmt jemand bei der Mittagsrast unter einer Tanne. Manche dösen etwas in der Sonne, andere fachsimpeln über die Fernsicht, die heute von Rigi und Pilatus bis zum Brienzer Rothorn reicht.

«Regelmässige Bewegung ist auch im Winter wichtig, denn im Alter baut die Muskulatur rasch ab», erklärt Ge­org Schneider, der hobbymässig Berg-und Ultramarathonläufe absolviert. Ganz so fit wie er muss aber niemand sein fürs Schneeschuhwandern. Einfa­chere und schwierigere Touren wech­seln sich im Programm ab.

«Dass man selbst nichts planen muss, ist natürlich ein Luxus. Allein würde ich das kaum wagen», sagt Bri­gitte später bei der Pause im Restaurant Pfaffenboden bei heisser Schoggi oder Holdrio mit Zwetschgenschnaps. Edith und Turi schätzen, dass sie in der Gruppe neue Leute und neue Gegenden kennenlernen. Rika und Heinz wandern seit vier Wintern mit und denken vor­aus: «Wenn einmal eines von uns nicht mehr mitkommen kann, ist es schön, wenn man die Gruppe bereits kennt.»

Kurz bevor die Beine langsam re­bellieren, ist mit dem Ausgangspunkt auch das Ziel der heutigen Tour erreicht. «Bis bald», verabschieden sich die meis­ten, bevor sie ins Bähnchen talwärts steigen. Unten erinnert nur noch eine Wasserlache am Boden an einen herrli­chen Sonnentag im Schnee. Georg Schneider hat die nächste Tour in zwei Wochen bereits im Kopf. Und Petrus das Wetter hoffentlich im Griff.

Schneeschuh-Wandern mit Pro Senectute Innerschwyz

Unterwegs in winterlichen Landschaften: Auf den leichten Touren (L) beträgt die reine Wanderzeit drei bis vier Stunden mit wenig Steigung und Gefälle, die mittleren Touren (M) finden in anspruchsvollerem Gelände statt. Daten 2023/24: 30. November (L), 14. Dezember (M), 4. Januar (L), 18. Januar (M), 1. Februar (L), 15. Februar (M), 29. Februar (L), 7. März (M), 21. März (L), jeweils donnerstags ca. 9.30 bis 16 Uhr. CHF 10.– pro Tour, die Reisekosten tragen die Teilnehmenden selbst. Informationen und Anmeldung: Telefon 041 825 13 88, Mail kurse.innerschwyz@sz.prosenectute.ch, sz.prosenectute.ch (Rubrik Frei­zeit).

Schnuppertour im Dezember: Informationen bei Georg Schneider, Telefon 079 737 60 28, Mail schneider.gasser@bluewin.ch

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Beitrag vom 13.11.2023

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