Langhaarkatzen haben immer mal wieder Knoten im Fell, lassen sich meist aber nicht gerne kämmen. Tierärztin Mirjam Kündig kennt Tipps und Tricks, die helfen.
Langhaarkatzen haben ein wunderschönes seidiges Fell. Leider bilden sich darin sehr schnell Knoten, welche sich nicht mehr entwirren lassen. Die Fellknäuel stören bei der Bewegung und können zu Hautentzündungen führen. Typische Stellen sind Achseln, Hinterbeine, Hals und das Fell hinter den Ohren. Damit die Samtpfoten sich wohlfühlen, sollten wir sie so gut wie möglich bei der Fellpflege unterstützen. Je früher Sie Ihre Katze an das Kämmen gewöhnen, desto einfacher ist es später. Die meisten Katzen mögen die Fellpflege nicht besonders.
Richtiger Moment
Am besten starten Sie, wenn die Katze müde und entspannt ist. Streicheln Sie Ihren Liebling und danach beginnen Sie mit dem Kämmen. Wenn sie keine Lust mehr hat, beenden Sie die Fellpflege und geben ihr ein Leckerli als Belohnung. Dadurch wird sie sich mit der Zeit daran gewöhnen und die Fellpflege zulassen. Zwingen Sie Ihr Büsi nicht, sondern kämmen Sie das Fell lieber jeden Tag, dafür nicht zu lange.
Gemütliche Umgebung
Die Umgebung sollte bei der Fellpflege ruhig sein. Vielleicht liegt die Katze schon an ihrem Lieblingsort oder Sie setzen sie auf eine kuschelige Decke. Als zusätzliche Entspannungshilfe können Baldrian- oder Pheromonsprays auf die Decke und die Hände gesprüht werden. So entspannt sich die Katze über den Geruch. Einige Vierbeiner mögen zudem Musik und werden dadurch ruhiger. Im Fachhandel gibt es spezielle Musikboxen für Katzen mit hochfrequenten Klangwellen, welche nur sie hören können.
Verschiedene Kämme
Um eine Katze an das Kämmen zu gewöhnen, beginnen Sie zuerst an den Stellen, an denen sie sich gerne streicheln lässt. Benutzen Sie zu Beginn einen Fellpflege-Handschuh. Kämmen Sie das Fell einmal durch und streicheln Sie danach die Katze. Wiederholen Sie immer wieder abwechselnd das Kämmen und das Streicheln. Nach einiger Zeit können Sie verschiedene Bürsten und Kämme ausprobieren. Hat Ihre Katze viel Unterwolle, eignen sich spezielle Edelstahlkämme mit ganz eng stehenden Metallzinken. Es gibt zudem Fellsprays im Handel, die kleine Fellknäuel entwirren und diese danach besser ausbürsten lassen.
Fellknoten
Ist das Fell richtig stark verknotet, kommt man mit dem Kamm nicht mehr weiter. Da hilft nur noch das Ausrasieren. Versuchen Sie zuerst langsam und sanft mit den Fingern den Fellknoten von der Haut zu zupfen. Hat es genügend Abstand zwischen Haut und Knoten, kann er vorsichtig wegrasiert werden. Mit der Schere kann sehr schnell die Haut verletzt werden, daher sollten keine Scheren eingesetzt werden. Auch das Ausrasieren braucht Zeit und Geduld, bis sich die Katze an das Geräusch gewöhnt. Belohnen Sie auch hier jedes Mal Ihren Liebling. Mit der Zeit verschwindet die Angst vor dem neuen Gerät.
Prävention
Eine gesunde Ernährung führt bei Katzen zu einem gesunden Fell. Vierbeiner, die viel Haare verlieren und generell ein eher stumpfes Fell haben, sollten ein Spezialfutter mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren bekommen. Achten Sie zudem darauf, dass Ihre Katze nicht übergewichtig wird. Ist sie zu schwer, kann sie sich selber nicht mehr gut putzen und hat dadurch vermehrt ein verknotetes Fell. Ältere Katzen, welche das Kämmen plötzlich nicht mehr tolerieren, haben vielleicht Schmerzen. Dies sollte beim Tierarzt oder bei der Tierärztin untersucht werden.
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