Bequem von zu Hause aus Waren bestellen und liefern lassen, das gehört längst zum Alltag. Um ihren Umsatz zu steigern, greifen manche Online-Händler auch mal in die Trickkiste.
Der Online-Handel floriert und bedrängt die traditionellen Ladenlokale mehr und mehr. Das Angebot ist entsprechend uferlos. Wem zum Beispiel die T-Shirts von der Stange zu dröge sind, findet allerlei Witziges im Netz. Darunter auch ein Angebot, bei dem sogar die Qualität zu stimmen scheint: aus Bio-Baumwolle und sogar die Grösse XXL ist verfügbar. Wer nun etwas bestellt, erhält aber nicht selten mehr als gewünscht.
Wer mehr kauft, spart Transportkosten
Wer beispielsweise für über CHF 100.– T-Shirts bestellt, erhält die Ware oft selbst von ausserhalb der Schweiz kostenlos geliefert. Also kauft man nicht nur ein T-Shirt, sondern gleich zwei für je CHF 54.–, damit die Transportkosten gespart werden. Dafür fallen nun Zölle und Mehrwertsteuer an: Pakete mit einem Wert von über CHF 62.– sind zollpflichtig, ausser es sind Bücher, die eine tiefere Mehrwertsteuer haben.
Täglich locken neue Angebote
Hat man einmal bei einer Website etwas eingekauft, tauchen täglich Mails im Eingang auf, die weitere T-Shirts vorstellen oder auch mal einen trendigen Anzug. Dadurch wird nicht nur die Begehrlichkeit geweckt, sondern oft auch Druck aufgebaut, sofort zu bestellen.
Jetzt zugreifen, die Aktion ist bald vorbei!
Neben dem Angebot tickt in der E-Mail ein Countdown, der abzählt, wie viele Stunden bis zum Ende der Sale-Aktion noch vergehen. Durch die schwindende Zeit wird der Eindruck erweckt, dass das Produkt danach wieder teurer sein wird. Meist ist das Gegenteil der Fall, und ein paar Tage später sind die Rabattprozente sogar höher.
Vorsicht bei «offiziellen» Aktionstagen wie Black Friday
Der Konsumentenschutz der Schweiz warnt immer wieder vor « Pseudorabatten ». Besonders an allgemeinen Aktionstagen wie Black Friday flunkern manche Anbieter mit günstigen Angeboten, die gar keine sind. Grundsätzlich hilft ein Preisvergleich auf Websites wie toppreise.ch oder comparis.ch.
Besser, aber teurer
Um den Umsatz zu steigern, greifen viele Online-Shops zu sogenanntem «Upselling». Wer sein Produkt
bereits in den Warenkorb gelegt hat, dem wird ein qualitativ besseres, aber auch teureres Angebot gemacht : Sie haben sich für ein Smartphone mit 64 Gigabyte Speicher entschieden, doch dann wird Ihnen ein Angebot für eines mit 128 GB Speicherplatz gemacht.
Künstliche Knappheit
«Zögern Sie nicht! Wir haben nur noch zwei Stück an Lager.» – Ähnlich wie der Countdown erhöht die künstliche Knappheit den Kaufdruck. Im Vergleich zum Kauf im Laden, wo sich die Auslage überprüfen lässt, ist man online auf die Ehrlichkeit des Anbieters angewiesen.
Neuer Dreiecksbetrug
Plattformen wie Amazon oder Ebay erlauben es, Drittanbietern Waren zu verkaufen. Doch aufgepasst, es gibt eine neue Form des Dreiecksbetrugs: Betrüger bieten beliebte Produkte sehr günstig an, die sie gar nicht haben. Hat der Kunde bestellt und bezahlt, nutzen die Kriminellen dessen Adressdaten, um bei einem legalen Anbieter die Ware gegen Rechnung zu bestellen. Der Käufer erhält die Ware, die aber nicht bezahlt wurde. Wochen später treffen Mahnungen und gegebenenfalls Betreibungen ein. Das Zeitfenster nutzen die Gauner, um ihre Spuren zu verwischen und unterzutauchen. Darum: Seien Sie skeptisch, wenn das Angebot verführerisch günstig ist. Suchen Sie Erfahrungsberichte und Bewertungen des Anbieters, wenn Sie diesen nicht kennen, oder wählen Sie einen anderen Shop.
Nützliche Informationen zu Online- Kauf und Import: ch.ch