Kultur Oktober 2019

Ausgeh-, Seh- und Lesetipps für Kultur-Interessierte. Ausgewählt von der Zeitlupe-Redaktion.

© Universal Pictures International Switzerland

Liebe, Macht und Intrigen

Die Komplett-DVD-Box von «Downton Abbey» ist die beste Einstimmung auf den kommenden Kinofilm.
Mit Aussagen wie «Ich habe eine Menge Freunde, die ich nicht mag», hat sich Grafenwitwe Violet wohl wenig neue Beziehungen geschaffen, dafür umso mehr Begeisterung beim Fernsehpublikum ausgelöst. Die Serie über Liebe, Macht und Intrigen in England Anfang des 20. Jahrhunderts mit der scharfzüngigen Maggie Smith ist ein weltweit beliebtes Phänomen und wurde mit 57 Preisen ausgezeichnet. Zur Einstimmung auf den Kinofilm, der am 19. September in die Deutschschweizer Säle kommen wird, ist die Komplett-Box perfekt geeignet. Sie umfasst nicht nur alle 52 Folgen, sondern auch sämtliche Weihnachtsspecials und jede Menge Bonusmaterial auf drei Discs.

«Downton Abbey – Die komplette Serie», Universal Pictures, DVD & Blu-ray

© Manuel Lopez/Keystone

Highlight für Jazz-Fans

In der letzten Oktoberwoche frohlocken Jazz-Aficionados am Jazznojazz-Festival in Zürich.
Weihnachten, so heisst es, lässt Kinderherzen höherschlagen. Für Liebhaberinnen und Liebhaber von Jazz, Soul und Funk hat das Festival Jazznojazz in der Zürcher Gessnerallee einen ähnlichen Stellenwert. Für Funk wird eine britische Delegation der Haggis Horns zuständig sein. Feine jazzige Töne wird der Ausnahmegitarrist John McLaughlin (Bild) anschlagen.

Jazznojazz-Festival, 30. Oktober bis 2. November, Gessnerallee Zürich, Tickets: www.jazznojazz.ch

© Dumont Buchverlag, 2019

Eine Sprache für sich

Im Büchlein «Wörter, die es nicht auf Hochdeutsch gibt» hat Sofia Blind Wortkreationen gesammelt. Nikolaus Heidelbach liefert die Illustrationen.
Wissen Sie, was ein Böffchen oder ein Dönekes ist? Ersteres sind in kleine Karos geschnittene belegte Brote, und ein Dönekes ist eine unterhaltsame wahre Geschichte. So amüsant die Dialektwörter als solche und ihre Beschreibungen sind, so subtil und von poetischer Präzision sind die dazugehörenden Illustrationen von Nikolaus Heidelbach. «Wörter, die es nicht auf Hochdeutsch gibt» von Sofia Blind ist ein Muss für Sprachfans.

Sofia Blind und Nikolaus Heidelbach: «Wörter, die es nicht auf Hochdeutsch gibt». Dumont, Köln 2019, 112 Seiten, CHF 28.90

Hommage an eine Unerschrockene

Im Roman «Tochter des Geldes» verleiht Eveline Hasler der couragierten und mittlerweile in Vergessenheit geratenen Millionärstochter und RevolutionärinMentona Moser eine Stimme.
Mentona Moser (1874–1971), zwei-tes Kind des Uhrenindustriellen Heinrich Moser und der Sulzer-Erbin Fanny Moser, erlebte im Schloss Au am Zürichsee eine freudlose Kindheit. Gegen den Willen ihrer Mutter wurde sie Sozialarbeiterin und setzte sich für die Ärmsten und die Rechte der Frauen ein. Im nachrevolutionären Russland gründete die bekennende Kommunistin ein Waisenhaus, floh dann aber in den 1930er-Jahren wegen Stahlins Terror nach Berlin, wo sie sich gegen die Nationalsozialisten engagierte. In «Tochter des Geldes» setzt Eveline Hasler dieser mutigen Schweizerin, die ihr ganzes Leben der Utopie einer gerechteren Welt widmete und in der DDR als Heldin begraben wurde, anhand von historischen Quellen ein fesselndes literarisches Denkmal.

Eveline Hasler: «Tochter des Geldes: Mentona Moser – die reichste Revolutionärin Europas». Nagel & Kimche, Zürich 2019, 288 Seiten, CH 31.90.

© Kunsthaus Langenthal, 2019, Courtesy of the Artists

… und plötzlich steht das Kind in der Mitte

Das Kunsthaus Langenthal präsentiert in der Ausstellung «Dig Drill Dump Fill Push Pull Empty Full» 500 Bilderbücher und Schallplatten zum Anschauen und Hören.
Kinderbücher sind stets ein Spiegel der Gesellschaft. Im Zuge der gesellschaftlichen Umwälzungen der Sechzigerjahre steht in den Büchern und Liedern das Kind im Zentrum. Der Wandel bringt nebst neuen Inhalten auch formale Experimente mit sich. Die Ausstellungsmacherinnen und -kuratoren des Kunsthauses Langenthal haben 500 Bilderbücher und Schallplatten zusammengetragen, die zusammen mit den Enkelkindern bestaunt und gehört werden können.

Dig Drill Dump Fill Push Pull Empty Full, bis am 10. November im Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13, 4900 Langenthal, www.kunsthauslangenthal.ch

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