Kultur April 2024

Hier finden Kultur-Interessierte aktuelle Tipps: eine Ausstellung sowie einiges zu lesen, zu hören und zu sehen.

© Elite Film/ Miller Avenue Productions LLC.

Das letzte Bild des US-Präsidenten

Der Spielfilm «Civil War» von Alex Garland zeigt den Schrecken und die Sinnlosigkeit eines Bürgerkriegs in den USA.

In Amerika spukt seit langem das Gespenst eines möglichen Bürgerkriegs herum. Im Spielfilm «Civil War» ist es so weit. Regisseur Alex Garland («Ex Machina») verfolgt eine zusammengewürfelte Gruppe Kriegsfotografinnen und -reporter auf der Autofahrt nach Washington D. C. Sie wollen noch ein letztes Bild des US-Präsidenten, bevor die Hauptstadt von den Rebellen eingenommen wird. Der Weg dorthin ist mit Leichen ­gepflastert und Momenten, die das Grauen und den Irrsinn eines solchen
Bruderkrieges verdeutlichen. Nichts für schwache Nerven.

«Civil War» von Alex Garland, mit Kirsten Dunst und Wagner Moura, ab 18. April im Kino, Trailer auf ascot-elite.ch

© Disney+/ Courtesy of FX Networks

Du bist ein Barbar! – Nein, du!

Im Samurai-Epos «Shogun» gerät ein Engländer zwischen die Fronten feudaler Herrscher Japans.

Mit seinem Roman «Shogun» landete Autor James Clavell Mitte der Siebzigerjahre einen Bestseller. Die gleichnamige, aufwendig gemachte TV-Serie erzählt die ­Geschichte des Briten Blackthorne, der von den Japanern als Barbar betitelt wird. Er wiederum findet die Sitten der Insel­bewohner barbarisch. Doch solcherlei ­Querelen verblassen gegenüber dem Kampf um die Herrschaft des Inselstaates, bei dem portugiesische Priester eine scheinheilige und intrigante Rolle spielen. Die Premiere von «Shogun» zog neun Millionen Menschen in ihren Bann – ein neuer Rekord für TV-Serien, die auf einer Romanvorlage basieren.

«Shogun» mit Cosmo Jarvis und Hiroyuki Sanada, Streamen auf Disney+, Trailer.

Albert Anker, Die Lesende, 1883. Musée des Beaux-Arts, Le Locle. Foto: © Le Locle, Musée des Beaux-Arts, Lucas Olivet

Lesen macht schlau

Der Schweizer Maler Albert Anker und die lesenden Mädchen.

Wenn es um Kinderdarstellungen in der Malerei des 19. Jahrhunderts geht, dann zählt Albert Anker zu den bedeutendsten Schöpfern. Rund 250 Öl­gemälde hat er von Kindern geschaffen – alleine oder in Gruppen. Ein ­besonderes Augenmerk galt Mädchen beim Lesen. Anker lag die Bildung junger Frauen am Herzen, weshalb er sie auch gerne beim Schreiben malte. Das Kunstmuseum Bern widmet diesen Werken einen Ausstellungsschwerpunkt mit 13 Gemälden und 9 Zeichnungen/Aquarellen.

Albert Anker, «Lesende Mädchen», bis 21.7., Kunstmuseum Bern, Hodlerstrasse 8–12, Bern, kunstmuseumbern.ch

© Gregor Hohenberg

Alpiner Musikgenuss

Das Swiss Alps Classics wartet mit einem international renommierten Programm auf.

Aussergewöhnliche Konzert-Locations rund um den mystisch anmutenden St. Gotthard zeichnen nebst internationalen Musikerinnen und Künstlern das klassische Musikfestival Swiss Alps Classics aus. In der achten Edition steht u. a. die isländische Violinistin Eldbjørg Hemsing in Begleitung des Luzerner Sinfonieorchesters auf dem vielseitigen Programm.

Swiss Alps Classics 2024, 3. und 4. Mai, Andermatt, swissalpineclassics.ch

Gerechtigkeit muss sein

Im London von 1905 sinnt eine entlassene Haushälterin nach Rache.

Buchcover: Mayfair House von Alex HayGefeuert, aber nicht hilflos, so steht Mrs. King, die langjährige Haus­hälterin der Familie de Vries, da. Nach dem Tod des Hausherrn wurde sie von dessen Tochter kurzerhand entlassen. Doch die Hausdame lässt sich nicht einfach abservieren, sondern heckt einen cleveren Racheplan aus: Während die Noblen im Obergeschoss eine Party feiern, räumen Mrs. King und ein buntes Trüppchen von Ganoven das Haus aus. Süffig, dicht und voller Wendungen sorgt «Mayfair House» für kurzweilige Lektüre. Die nächsten Ferien können kommen.

«Mayfair House» von Alex Hay, 405 Seiten, Insel, CHF 29.90

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