Die Lungenkrankheit COPD gehört zu den häufigsten Todesursachen auf der Welt. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.
Text: Franz Ermel
Was ist COPD?
Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD (chronic obstructive pulmonary disease) sind die Atemwege (Bronchien) dauerhaft verengt und die Lunge geschädigt (Lungenemphysem). COPD ist nicht heilbar, die Krankheit entwickelt sich über viele Jahre, bevor sie zum Ausbruch kommt. Auch danach ist sie fortschreitend.
Was sind die Ursachen?
COPD entsteht dadurch, dass die Atemwege und Lungen fortlaufend schädlichen Substanzen ausgesetzt sind. Risikofaktor Nummer eins ist das Rauchen: Neun von zehn COPD-Betroffene rauchen oder haben geraucht. Passivrauchen gehört ebenfalls dazu. Aber auch die Feinstaub-Belastung (vor allem in der Landwirtschaft) ist ein gewichtiger Risikofaktor. Zudem gibt es eine seltene genetische Veranlagung.
Wie verbreitet ist COPD?
In der Schweiz leiden über 400 000 Menschen an COPD. Jährlich erkranken etwa 1,3 Prozent der Bevölkerung neu daran. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt COPD zu den weltweit drei bis vier häufigsten Todesursachen – nach Herzinfarkt, Schlaganfall und in den vergangenen Jahren Covid-19.
Welche Symptome treten auf?
Die drei Hauptsymptome für COPD sind Atemnot, Husten und Auswurf (AHA-Symptome). Treten die ersten Symptome auf, sind in der Regel 50 Prozent der Lunge bereits zerstört. Die Krankheit bleibt deshalb oft lange unerkannt. Die Symptome können sich etwa bei Atemwegsinfektionen verschlimmern, aber auch beim Einatmen von Rauch und Abgasen, bei hoher Luftfeuchtigkeit etc.
Wie wird COPD diagnostiziert?
Zentral für die Beurteilung der Lungenfunktion und die Diagnose ist eine Spirometrie, bei der das Atemvolumen und die Luftflussgeschwindigkeit ermittelt werden. Dabei wird u. a. gemessen, wie viel Luft ein Patient innerhalb einer Sekunde maximal ausatmen kann (sog. Einsekundenkapazität oder FEV1).
Welche Schweregrade gibt es?
Die von der WHO lancierte «Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease» (GOLD) unterteilt die Krankheit in vier Schweregrade (GOLD-Stadien) – je tiefer die Einsekundenkapazität (FEV1), desto fortgeschrittener das Stadium:
GOLD 1 (leicht; FEV1 über 80% des Sollwerts): Symptome sind gelegentlich Husten oder Atemnot.
GOLD 2 (mittel; FEV1 beträgt 50–80% des Sollwerts): Symptome wie Husten und Atemnot treten häufiger auf.
GOLD 3 (schwer; FEV1 beträgt 30%-50% des Sollwerts): Atemnot tritt schon bei geringer Anstrengung auf, die Lebensqualität durch die eingeschränkte Lungenfunktion ist deutlich beeinträchtigt.
GOLD 4 (sehr schwer; FEV1 unter 30% des Sollwerts): Oft dauerhafte Atemnot auch in Ruhe und evtl. niedriger Sauerstoffgehalt im Blut.
Welche Therapien gibt es?
Da COPD nicht heilbar ist, zielen Therapien darauf ab, ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern und die Atemnot zu lindern. Bei Rauchern hat die Tabakentwöhnung oberste Priorität. Für alle Patientinnen und Patienten sind viel Bewegung und eine ausgewogene Ernährung entscheidend, daneben Atemphysiotherapie und Inhalieren. In schweren Fällen kommen Sauerstoffzufuhr, medikamentöse Therapien und chirurgische Eingriffe an der Lunge zur Anwendung. Weil Atemwegsinfekte die Krankheit verschlimmern können, werden allen Betroffenen regelmässige Grippe-, Covid- und Pneumokokken-Impfungen dringend empfohlen.
Bin auch ich gefährdet?
Auf der Website der Lungenliga können Sie einen Onlinetest machen, der Ihnen hilft, Ihr COPD-Risiko einzuschätzen. Je früher die Krankheit diagnostiziert wird, desto besser kann ihr begegnet werden.
Wo bekomme ich Hilfe?
Neben dem Hausarzt sind für COPD- und andere Lungenpatientinnen und -patienten die kantonalen Lungenligen wichtige Anlaufstellen. Auf der Website der Lungenliga können Sie Ihren Kanton auswählen und erhalten die für Sie relevanten Kontaktdaten. Wenn Sie im Kanton Zürich leben, ist Lunge Zürich zuständig.
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