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Enkelhüten ist nicht selbstverständlich

Die Rolle der Grosseltern ist es nicht, den Alltag der Enkelinnen und Enkel zu managen. Sie sind vielmehr da, um Werte und Traditionen zu vermitteln, auch wenn die Erwartungen der Töchter und Söhne anders aussehen.

«Ich bin begeisterte Grossmutter und habe meine beiden Enkel stets gern gehütet. Nun ist Enkelkind Nummer drei unterwegs. Die werdende Mutter geht fest davon aus, dass ich auch diesmal einspringe. Doch mir wird alles zu viel. Ausserdem stört mich, wie selbstverständlich meine Töchter über meine Zeit verfügen. Wie kann ich dieses heikle Problem ansprechen? Ich möchte keinesfalls den Kontakt zu den Grosskindern verlieren.»

Enkelhüten gehört zur Freiwilligenarbeit. Mit zunehmendem Engagement kann man auch von freiwilliger Arbeit überfordert sein. Das geht uns allen so. Beim Enkelhüten kann dies aber besonders kompliziert werden. Um besser zu verstehen, warum, sollten wir uns erst einmal die archetypische Rollenverteilung von Grossmutter, Mutter und Kind genauer anschauen. Die Mutter ist ja gleichzeitig auch das Kind der Grossmutter. Als Kind erlebte sie ihre Mutter als omnipotent. Die Mutter wusste alles, konnte alles. Sie gab, und die Tochter hat genommen, ohne danke zu sagen. Denn darin besteht nun mal die Rolle des Kindes.

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