
Der Frühlingsbote
Sauer macht lustig. Mit dem Rhabarber spriesst jetzt nach den kalten Wintermonaten eines der ersten einheimischen Gemüse. Ein gesunder Fröhlichmacher.
Text: Anita Lehmeier
Der Name ist irreführend. Rheum rhabarbarum heisst so viel wie «Wurzel der Barbaren». Als Barbaren bezeichneten die alten Griechen all diejenigen, die nicht Griechisch und damit unverständlich sprachen, die Br-br-Sager, die Fremden. Das antike Kulturvolk betrachtete sowieso alle anderen Völker als minderwertig. Die abwertende Bedeutung von Barbar hat sich in unserer Sprache bis heute erhalten. Auch im Sanskrit gibt es den lautmalerischen Begriff barbarah, er steht für Stammler und Laller, also alle fremdsprachigen Völker. In vielen Sprachen weltweit tönt Rhabarber ähnlich, sogar in Finnisch, Mongolisch, Maori, Tamil oder Zulu.
Das Thema interessiert Sie?
Werden Sie Abonnent/in der Zeitlupe.
Neben den Print-Ausgaben der Zeitlupe erhalten Sie Zugang zu sämtlichen Online-Inhalten von zeitlupe.ch, können sich alle Magazin-Artikel mit Hördateien vorlesen lassen und erhalten Zugang zur Online-Community «Treffpunkt».