Vaters guter Rat

In Wohlen AG fand Josef Steinmann sein Glück. Aus dem armengenössigen Buben auf dem Foto von 1939 wurde später der Chef des dortigen Sozialamtes.

Bezüglich Berufswahl gab mein Vater mir und meinen jüngeren Brüdern Eugen und Peter folgenden Rat mit auf den Lebensweg: «Sucht euch eine Stelle bei der Gemeinde, beim Kanton oder beim Bund.» Dort würden wir zwar nicht reich, hätten aber ein sicheres Einkommen. Er wusste aus eigener Erfahrung, wie wichtig dies war. Seine Velowerkstatt in Herisau konnte unsere Familie in den Krisenjahren nicht ernähren. So schob man uns 1935 nach Wohlen AG ab, weil für «Armengenössige» der Heimatort aufkommen musste.

Wir waren längst nicht die Einzigen. Armut und Arbeitslosigkeit waren in jenen Jahren weit verbreitet. Unser Start ins Leben war nicht einfach. Doch weil wir den Rat des Vaters befolgten, darf ich heute sagen: Alle drei «Steime-Buebe» haben es mit Fleiss, Sparsamkeit, einer guten Ausbildung und ihrem Beamtenlohn zu etwas gebracht.

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