«Der AHV fehlen bald Milliarden»

 Alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, Stiftungsratspräsidentin von Pro Senectute Schweiz, erklärt, warum die Altersorganisation Ja sagt zur Abstimmungsvorlage AHV21, die am 25. September 2022 vors Volk kommt. 

Interview: Annegret Honegger

Eveline Widmer-Schlumpf, Praesidentin Pro Senectute, steht an einen Baum gelehnt im Innenhof der Pro Senectute Geschäftsstelle.
© Keystone /René Ruis

Seit Jahren tut sich die Politik schwer mit der Reform unserer Altersvorsorge. Wie wichtig ist die Abstimmung über die AHV21?
Die Vorlage ist ein dringender erster Schritt zur Stabilisierung der AHV. Bei der Einführung 1948 kamen sechs Erwerbstätige auf eine Rentnerin oder einen Rentner. Heute sind es aufgrund der demografischen Entwicklung noch drei, Tendenz weiter sinkend. Die Erwerbstätigen müssen also mehr bezahlen, um der wachsenden Zahl der Pensionierten das zu ermöglichen, was in unserer Verfassung steht: ein würdiges Leben im Alter.

Was sind die Gründe für das Ja von Pro Senectute?
Die Stiftung hat sich seit ihrer Gründung 1917 für die Einführung und die Sicherung der AHV eingesetzt. Damals wie heute engagieren wir uns dafür, dass die Generationen einander unterstützen. Wir sind nicht die Organisation «für die Alten», sondern «für das Alter». Auch für die Jungen, die älteren Menschen von morgen, müssen wir unser wichtigstes Sozialwerk sichern. In der Vernehmlassung zur AHV21 konnten wir zentrale Punkte einbringen.

Welche?
Dass das Frauenrentenalter 65 für diejenigen, die kurz vor der Pensionierung stehen, finanziell ausgeglichen wird und dass tiefe Einkommen höhere Zuschläge erhalten, war uns wichtig. Ebenso die Möglichkeit einer flexiblen Pensionierung. Weiter machten wir  uns dafür stark, dass der Mehrwertsteuersatz für die Güter des täglichen Gebrauchs nicht oder nur wenig ansteigt. 

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