
Menorca: Insel der Kontraste – und Naturperlen
Menorca bietet Wanderwege, die an traumhaft schönen Stränden vorbeiführen. Eine ideale Kombination! Wir bringen Ihnen die balearische Insel in acht Fotos näher, die alle auf der Imbach-Wanderreise entstanden sind.
Text: Fabian Rottmeier
Eines ist auf Menorca fast unmöglich: ohne ein traumhaftes Foto nach Hause zu reisen. Und es braucht keinerlei Talent, um die Schönheit der kleinen Schwesterinsel von Mallorca einzufangen. Folgende Bilder sind im Herbst 2024 ohne Farbkorrektur oder Filter entstanden, als Teil einer Reisegruppe von Imbach Reisen. Die besuchten Orte und absolvierten Wanderungen sind identisch zur achttägigen Zeitlupe-Leserreise ab 25. Mai 2025, dessen Reiseprogramm und Konditionen Sie hier im Detail finden.
Strände, so fein wie Puderzucker

Menorca ist auch die Insel der unterschiedlichen Farbtöne. Dies erstaunt, wenn man die Fläche der balearischen Insel bedenkt: Die kleine Schwesterinsel Mallorcas ist gerade mal etwa so gross wie der Kanton Glarus. Von West nach Ost sind es rund 50 Kilometer, von Süd nach Nord nur gerade 15. Doch der Kontrast könnte fast nicht grösser sein. Die Südküste ist das Paradies der Ozeanbegeisterten. Türkis und Smaragdblau prägen das Bild ebenso wie das Weiss des Kalksteinsandes, der so fein wie Puderzucker ist. Manche der Buchten kratzen regelrecht am Kitsch – so wie die fotografierte Cala Macarella, an der eine von mehreren Wanderungen der Zeitlupe-Leserreise vorbeiführt. Der abgebildete Zaun aus Olivenholz – typisch für Menorca – bewahrt die Selfiejägerinnen und -jäger am Klippenrand vor einer ungewollten Abkürzung ins Meer. Die Stelle ist eine der beliebtesten auf dem Camí de Cavalls. Der «Pferdeweg», ein 185 Kilometer langer Küstenfernpfad, umrundet Menorca. Fünfmal begehen wir während der achttägigen Reise die mit roten Wanderschildern markierte Route, die meist einfach zu meistern und angenehm breit ist und immer wieder entlang der vielen Trockenmauern verläuft. Der Camí de Cavalls führt zu den schönsten Stränden der Insel. Und ein für Menorca typisches Bild ist auch, dass zum Strand alle zu Fuss pilgern, manche im Badekleid und Flipflops, andere mit Wandertenüs oder ausgerüstet mit Kühlbox und Picknicktasche. Manchmal ist der Badeplatz fünf Minuten entfernt, im Extremfall auch mal eine Dreiviertelstunde. Im Falle unserer Imbach-Reisegruppe gehören die Strände quasi automatisch zur Wanderroute. Als erfrischende Belohnung bei einer Pause oder als Abschluss. Wunderbar.
Diese Bucht ist eine Wucht

Im Norden wähnt man sich auf einer anderen Insel. Warme Farbtöne treffen auf eine schroffe Landschaft und oftmals viel Wind. Auch hier gibt es traumhafte Strände, doch alles wirkt wilder und rauer – mal abgesehen vom goldgelben Sand, der die orange- bis rubinroten Felsen ergänzt. Sinnbildlich dieses Foto, das auf einer kurzen Nachmittagswanderung in der Gegend der Stadt Ciutadella entstanden ist. Wie aus dem Nichts präsentiert sich nach einem kurzen Anstieg diese Aussicht: die Bucht Codolar de Biniatram. Alle in der Gruppe sind ergriffen – und greifen zur Kamera. Schön zu wissen, dass diese Landschaft seit 1993 zum Unesco-Biosphärenreservat gehört. Zwei Drittel von Menorcas Natur ist geschützt.
Ein ikonischer Leuchtturm

Der Leuchtturm am Cap Favàritx ist durch seine Lage, aber auch durch die ikonische schwarz-weisse gestreifte Bemalung ein Markenzeichen Menorcas – und ziert mitunter die Etikette eines empfehlenswerten Gins. Es ist der formschönste der sieben Leuchttürme der Insel. Auch ihm nähern wir uns zu Fuss, als wir dem Kleinbus entsteigen, der jeweils nur für unsere Gruppe gebucht wird. Alleine schon der halbstündige Fussweg vom Parkplatz zum Leuchtturm am nordöstlichsten Zipfel Menorcas ist spektakulär. Die grauen Schieferplatten lassen an hochalpines Schweizer Gebirge denken – oder den Mond. Der Turm schliesslich (der leider nicht begehbar ist) trotzt am Kap seit 103 Jahren Wind und Wetter, während wir stundenlang zuschauen und zuhören könnten, wie die mehrere Meter hohen Wellen zu seinen Füssen auf die Felsen krachen. Ein unvergesslicher Ort.
Charme abseits der Wanderwege

Die Schönheit Menorcas beschränkt sich glücklicherweise nicht auf die Natur. Die Hauptstadt Mahón im Osten und Ciutadella im Westen haben ebenfalls vieles zu bieten. Knapp zwei Drittel der 100’000 Inselbewohnenden leben in den beiden Orten. Mahón (auf Katalanisch Maó) wirkt angenehm entspannt und ist für seinen auf dem Foto zu sehenden Naturhafen bekannt – eine sechs Kilometer lange Schneise, die wir auf einer kurzweiligen Schiffsrundfahrt bestaunen. Bis zur britischen Besetzung im 18. Jahrhundert war Ciutadella Menorcas Kapitale. Die putzige Stadt punktet mit verwinkelten schmalen Gässchen, hübschen Läden unter Arkaden und Plätzen, die Cafés und Restaurants mit Leben füllen. Tipp: Dem Treiben am kleinen Mercat Municipal lässt es sich bestens mit einem Glace der Gelateria Deliri zusehen. Die Betreiber des etwas versteckt am Markt liegenden Eisdiele setzen konsequent auf lokale Zutaten – und auf eine natürliche Freundlichkeit, die wir auf Menorca fast überall erlebt haben. Hübsch auch die schmale Hafenbucht, die man über einen kurzen Abstieg aus der Altstadt erreicht und die abends mit edlen Restaurants eine Portion Luxus ausstrahlt.
Unübersehbar: die Ensaïmada

An der Menorquiner Spezialität Ensaïmada gibt es kein Vorbeikommen. Das süsse Hefeteiggebäck liegt in allen Panaderías in mehreren Varianten in der Vitrine. Das Foto zeigt die klassische Version. Das katalanische Wort «Saïma» steht für Schmalz und verweist auf die Zutat Schweinefett (ohne dass beim Verkosten davon geschmacklich etwas festzustellen wäre). Häufig zu sehen ist das Gebäck mit «Engelshaar», das aus einer Art Kürbiskonfitüre auf den Teig drapiert wird. Weitere Spezialitäten sind die Hummersuppe «Caldereta de Langosta», der Kuhkäse «Queso Mahón», die pikante Streichwurst «Sobrasada» oder der Gin der traditionellen Destillerie Xoriguer – von der auch die besagte Etikette mit dem Leuchtturm am Cap Favàritx stammt. Gerne trinkt man den Gin auf der Insel als Pomada mit Zitronenlimonade gemischt (fährt nicht minder ein!). Eine spannende Geschmacksnote zeichnet die «Kamille von Menorca» aus, die als Teeaufguss herber und intensiver als herkömmliche Sorten schmeckt. Und wer hätte gedacht, dass das Wort Mayonnaise am Ende auch Menorcas Hauptstadt zitiert? Die Salsa Mahonesa gilt als Vorläufer der Mayonnaise.
Der Exportschlager

Ursprünglich als Schuhe der Feldarbeiter konzipiert, haben die menorquinischen Sandalen längst die Gunst der Modewelt und der Touristinnen erobert. Die heute geschützte Bezeichnung «Avarca de Menorca» verweist auf den Ursprung der Sandale aus Leder mit Gummisohle und Fersenbund. Die Avarcas sind bequem und robust und für Frauen in fast allen Farben zu haben. Für Männer beschränkt sich die farbliche Auswahl auf klassisch-dezente Optionen wie Braun, Dunkelblau, Schwarz und Grau.
Das Hotel: grosszügig, zentral und nahe am Meer

Ein Hotel wie ein «L»? Das «Seth 55 Santo Tomás» fügt sich dank seiner Form und mit bescheidener Höhe trotz seiner Grösse dezent in die Landschaft des Badeortes ein. Geografisch zentral gelegen, dauern die Fahrten von Santo Tomás zu Ausflügen und Wanderung meist nur etwa eine halbe Stunde. Dadurch ist man nachmittags meist genug früh zurück, um sich im grosszügigen Zimmer, am Pool oder an der Freiluftbar auch einmal etwas zurückziehen und pausieren zu können. Zum Strand sind es zudem nur wenige Gehminuten. Das Büffet beim Abendessen reicht von lokalen katalanischen Gerichten bis zur spanischen, italienischen und asiatischen Küche. Auf der Terrasse der Bar erklingt danach meist etwas Livemusik, die auch schon mal Paare oder Singles dazu animiert, auf dem Balkon des Hotelzimmers mitzutanzen. Ein Bild der Lebensfreude, das erfreut und bleibt.
Das Beste? Die Gruppe!

Im Zentrum der schönsten Erinnerungen an die Imbach-Wanderreise auf Menorca stehen am Ende weder Strände, Leuchttürme noch Buchten, sondern die Menschen, mit denen man die Woche geteilt hat. Wir sind zusammen gewandert, haben uns in kurzer Zeit erstaunlich gut kennengelernt, sind uns ans Herz gewachsen, haben aus unserem Leben erzählt, beim Essen und Trinken Sprüche geklopft oder angeregt diskutiert. Oder uns beim Baden wie kleine Kinder gefreut. Es gibt wenig Vergleichbares wie die positive Energie, die aus einer Gruppe hervorgeht, die sich am Kleinen und Schönen erfreut und offen und neugierig aufeinander zugeht. Und alle so respektiert, wie sie sind. Auf dem Wanderweg sind alle gleich.
25. Mai bis 1. Juni 2025, inkl. Flug ab Zürich, 4*-Hotel in Strandnähe in Santo Tomás, inkl. Frühstück, 7 Mahlzeiten, Ausflüge und Transport. Max. 20 Personen, Preis: CHF 1890.– im Doppelzimmer (Einzelzuschlag CHF 270.–). Beratung: Imbach Reisen, Telefon 041 418 00 00.
Hier gehts zum detaillierten Reiseprogramm, zu weiteren Infos und zur Anmeldung.





