© Cocoon, Ron Howard, USA, 1985

«Forever Young» – ums Verrecken!

Das Neuchâtel International Fantastic Film Festival NIFFF zeigt vom 5. bis 13. Juli nicht nur Fantasy- und Horrorfilme, sondern mit «Forever Young» auch drei Werke zum Thema Alter.

Text: Pro Senectute Arc Jurassien / Neuchâtel International Fantastic Film Festival NIFFF

Im Sonderprogramm «Forever Young» präsentiert das Neuchâtel International Fantastic Film Festival NIFFF in Zusammenarbeit mit Pro Senectute Arc Jurassien drei Schwerpunkt-Spielfilme rund um das Alter. Sie bieten die Gelegenheit, über das Alter, die eigene Endlichkeit sowie über die Obsession der ewigen Jugend nachzudenken.

Der Fokus «Forever Young» vertieft das Thema Altersdiskriminierung aufgrund diverser Sichtweisen auf das Älterwerden sowie die auf Zwänge, es aufzuhalten. Die Festivalsektion erzählt davon, mit welchen Mechanismen Betagte unsichtbar gemacht werden, da ihnen mit zunehmendem Alter die Beachtung verwehrt wird, sei es auf der Leinwand oder in der Realität. Sich stützend auf den Humor, den Pessimismus und die Eigenheiten des fiktionalen Films ergreift «Forever Young» die Chance, den Wert aller Altersgruppen zu bekräftigen.

Und das sind die drei Werke:

«Cocoon» (USA 1985)

8. Juli, 16.30 Uhr, Passage 1

Der Film (Regie: Ron Howard) erzählt die Geschichte einer wundersamen Verjüngung in einer Altersgemeinschaft in Florida. Die Science-Fiction-Komödie ist geprägt vom Optimismus der 80er Jahre und hinterfragt die gesellschaftliche Wahrnehmung von Alter und Jugend sowie die Grenzen von Lebensjahren und Sterblichkeit. In Florida brechen Pensionierte wiederholt in ein verlassenes Schwimmbad ein, das sich hinter ihrer Luxusresidenz verbirgt. Die mysteriöses Kokons unter ihnen im Wasser bemerken sie nicht, aber mit jedem Bad scheint ihr Alter zu schwinden …


«What Ever Happened To Baby Jane», USA 1962

7. Juli, 14 Uhr, Cinéma Studio

Im Rahmen eines alptraumhaften Kammerspiels beleuchtet das Werk von Robert Aldrich die Ausbeutung, den Raubbau und zahlreiche frauenfeindliche und sexistische Klischees anhand einer düsteren Erzählung rund um die Rivalität zwischen zwei einst berühmten Schwestern. Der Film erzeugt eine gnadenlose Spannung beim Publikum und zeigt dabei absichtlich das Alter als eine grausame Realität. Die Spannungen zwischen den beiden Schauspielerinnen in der Handlung entsprechen den echten Spannungen zwischen ihren Darstellerinnen, Bette Davis und Joan Crawford. Die Geschichte zeigt indirekt, wie grausam Hollywood mit Frauen umgeht, deren Wert angeblich mit dem Alter sinkt.


«Dumplings» (Hongkong, 2004)

11. Juli, 17 Uhr, Rex

Der Horrorfilm «Dumplings» schildert eine von ewiger Jugend besessene Gesellschaft, die Frauen dazu drängt, um jeden Preis gegen das fortschreitende Alter anzukämpfen. Regisseur Fruit Chan spielt mit der Verzweiflung seiner Figuren und inszeniert auf brillante Weise eine makaber-vergnügliche Satire. Darin stösst die dem Jugendwahn verfallene Frau Li in Chinatown auf magische Teigtaschen. Jeder Bissen regeneriert ihre Schönheit – aber der schreckliche Preis für dieses Wunder wird ein hoher sein.

Neuchâtel International Fantastic Film Festival NIFFF, 5. bis 13. Juli, Neuchâtel. Weitere Infos und das Programm finden Sie hier.

Beitrag vom 29.06.2024

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