Aus dem Film: «Als die Sonne vom Himmel fiel» © zVg

Filmfreude am Nachmittag

«Cinedolcevita» bietet abwechslungsreiches und anregendes Nachmittagskino für Seniorinnen und Senioren in verschiedensten Schweizer Städten. Das Angebot ist seit 2004 eine Erfolgsgeschichte.

Filme können Lebenselixier sein. Für zwei, drei Stunden bieten sie eine farbige Welt voller Geschichten, Lebensfreude und Humor. Sie erlauben es, dem Alltag für eine Weile zu entfliehen, regen zum Nachdenken an, spenden Energie oder Trost. Man lacht zusammen, weint zusammen, entrüstet sich zusammen. Studien haben auch ergeben: Wer aktiv am kulturellen Leben teilhat, also Theater, Konzerte, Museen oder eben das Kino besucht, wird seltener depressiv als Kulturmuffel.

Auch viele ältere Menschen lieben das Kino, können aber mit modernen Themen und Macharten manchmal nur wenig anfangen. Und besonders Frauen, die allein leben, gehen abends bei Dunkelheit lieber nicht aus dem Haus und also auch nicht ins Kino.

All dies fiel auch Eva Furrer-Haller auf. Die leidenschaftliche Cineastin aus Biel gründete 2004 zusammen mit Gleichgesinnten und der Unterstützung von Pro Senectute Cinedolcevita. Das Erfolgsrezept lautet: Eine Filmperle, einmal im Monat, am Nachmittag.

Massgeschneidertes Programm

Heute gibt es Ableger in den verschiedensten Schweizer Städten und Cinedolcevita gehört in vielen Kinos zum festen Programm. Die Besucherzahlen sind hoch, die Kasse stimmt. Das massgeschneiderte Programm zeigt abwechslungsweise qualitativ hochstehende Spiel- und Dokumentarfilme aus der Schweiz und der ganzen Welt, in der Regel in Originalfassung mit Untertiteln. Geachtet wird dabei nicht nur auf die Qualität der Filme, sondern auch auf eine gute Erreichbarkeit der Kinos, auf angenehme Lautstärke und Lichtverhältnisse im Saal sowie auf genug Platz zum Zurücklehnen. Popcorn-Geraschel fehlt ebenso wie piepsende Mobiltelefongeräusche. Dafür sorgen Sponsoren für einen moderaten Eintrittspreis.

Gründe genug also, dass die Vorstellungen beliebt sind. Kommt hinzu: Sie bringen Gleichgesinnte zusammen, die sich vor oder nach dem Film zum Austausch treffen und über das Gesehene diskutieren. So ist cinedolcevita beides, Kino und Treffpunkt. Selbstverständlich sind Menschen allen Alters herzlich willkommen. In vielen Städten geht das Programm auf den Herbst hin wieder los.

Filmszene aus «Buoni a nulla» © Fabrizio Di Giulio

Cinedolcevita: Programm und Spielorte

Die nächsten Filme:

  • Bern, cineABC: «Als die Sonne vom Himmel fiel» am Dienstag, 8. September, 14:15 bis 16:15 Uhr
  • Schaffhausen, Kino Kiwi Scala: «El secreto de sus ojos» am Donnerstag, 10. September, 14:30 bis 16:30 Uhr
  • Luzern, Stattkino: «Distinguished Citizen» am Dienstag, 15. September, 14 bis 16 Uhr
  • Thun, Kino Rex: «Das letzte Buch» am Dienstag, 15. September, 14:15 bis 16:15 Uhr
  • Solothurn, Kino Capitol: «Grace à Dieux» am Donnerstag, 17. September, 14:30 bis 16:30 Uhr
  • Glarus, Buchhandlung Wortreich: «Ceux qui travaillent» am Montag, 21. September, 14:30 bis 16:30 Uhr
  • Biel, Kino Apollo: «A Good Wife» am Dienstag, 6. Oktober, 14:15 bis 16:15 Uhr

Informationen zu cinedolcevita, Spielorten und Programm

Beitrag vom 07.09.2020
Das könnte sie auch interessieren

Filme

Auf Mundart-Safari

Der Dokfilm «Omegäng» ist eine unterhaltsame Reise durchs Schweizerdeutsche und lässt darin u. a. Autoren wie Franz Hohler oder Pedro Lenz «grüble». Die Zeitlupe verlost 3 x 2 Kinotickets.

Filme

Gefühlvoll durch den Frühling

Das lässt die Herzen höher schlagen: Beliebte TV-Figuren wie «Lena Lorenz» kehren mit frischen Geschichten an den Bildschirm zurück. Ideal fürs Gemüt sind aber auch neue Produktionen, bei denen sich das Reinschauen lohnt.

Filme

Ein royales Desaster - und seine Folgen

Mit einem TV-Interview wollte der britische Prinz Andrew sein Ansehen retten und sich von Missbrauchsvorwürfen Dreinwaschen. Doch genau das Gegenteil passierte. Der Netflix-Streifen «Scoop» greift die damaligen Geschehnisse auf und blickt hinter die Kulissen des Debakels.

Filme

Mit der «Charité» in die medizinische Zukunft

Bisher entführte die erfolgreiche ARD-Serie in die Vergangenheit des berühmten Berliner Krankenhauses Charité. Wie die Medizin von morgen aussehen könnte, zeigt nun die neueste Staffel, die in 25 Jahren angesiedelt ist. Auch der fortschreitende Klimawandel spielt eine Rolle.