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Unter Verdacht

LED-Lampen schaden den Augen –­ darauf verweist ein Experiment französischer Forscher.

Das blaue Licht von Smartphones, Fernsehern und von PC-Bildschirmen steht schon lange unter Verdacht: Ihr Schein bringt unsere innere Uhr aus dem Takt und die Menschen damit um den Schlaf. Denn kaum blicken wir ins blaue Strahlenmeer, stoppt der Körper die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Mögliche Folgen sind nicht nur Schlafstörungen, sondern langfristig auch Übergewicht und Diabetes.

Nun warnen uns französische Wissenschafter am Institut für Gesundheit und Medizinforschung auch vor herkömmlichen LED-Lampen, wie sie in Schweizer Wohnungen und Büros überall zu finden sind. Sie haben untersucht, wie sich das blaue Licht dieser Lichtquellen auf unsere Gesundheit auswirkt. Fazit: Auch dieses LED-Licht schadet unseren Augen, beschleunigt deren Alterung und fördert damit die altersbedingte Makuladegeneration.

Entzündungsprozesse in den Augen

Dazu haben die Wissenschaftler Experimente an Ratten durchgeführt. Eine Gruppe der Tiere wurde LED-Lampen ausgesetzt, die Vergleichsgruppe dem Licht herkömmlicher Glühlampen respektive jenem von Leuchtröhren: Dabei stellten die Forscher fest, dass die Netzhaut der Tiere bei einer Lichtintensität von 500 Lux, wie sie in vielen Innenräumen vorherrscht, einzig am Licht der LED-Lampen Schaden nehmen. Erhöhten die Forscher die Lichtintensität auf 6000 Lux führten auch die anderen Lampen zu Entzündungsprozessen der Augen, was das Absterben der Sehzellen beschleunigt – und damit die Makuladegeneration.

Zur Erklärung: Um weisses Licht zu erzeugen, mischen LED-Lampen blaues und gelbes Licht. Das blaue Licht passiert die Hornhaut ungehindert und fällt auf die Makula. In diesem Bereich der Netzhaut sitzen die farbempfindlichen Sinneszellen am dichtesten nebeneinander. Blaues Licht führt in den Zellen zur Überproduktion eines bestimmten Eiweissstoffes und damit zu einer Kettenreaktion, an deren Ende der Tod vieler Sehzellen steht. Bislang wurden die Effekte experimentell erst im Tierversuch nachgewiesen, Langzeituntersuchungen am Menschen fehlen.

Nicht direkt ins LED-Licht gucken

Was also tun? Speziell helle LED-Leuchten sollten so ausgerichtet werden, dass man nicht direkt in die Lichtquelle schauen kann. Warm-weisses Licht aus LED-Lampen gilt als weniger gefährlich für die Augen als kalt-weisses Licht. Und wer im Bett zwingend Nachrichten oder Mails auf dem iPad oder auf dem Smartphone lesen will: Immer mindestens eine Lichtquelle im Raum zuschalten – damit sich die Pupillen im Dunkeln nicht unnötig weiten und ein Übermass an blauem Licht ins Auge gelangen lassen. Und zu guter Letzt: Computermonitore oder Smartphones in den gelblichen Lichtbereich, also auf Nachtmodus stellen. Dadurch lassen sich die Augen etwas schonen – damit wir unseren Blick uneingeschränkt auf die schönen Dinge des Lebens ausrichten können.

Beitrag vom 15.09.2019
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