Meine Kindheit und Teile meines Lebens

Regelmässig erreichen uns Geschichten, Texte und Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Eine Kindheitserinnerung von Dora Dätwyler.

Werte Damen und Herren

Aus meinem Manuskript: «Meine Kindheit und Teile meines Lebens von 1944-1986» schreibe ich Ihnen gerne eine Episode. Wer weiss, eventuell gefällt sie Ihnen.

Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen,
Dora Dätwyler


Es war 1948. Mein Bruder war eineinhalb und ich vier Jahre alt.

Der Frühling erwachte. Unsere Nachbarin, eine Freundin meiner Mutter, kam zu Besuch. In der Hand hielt sie ein grösseres, schwarzes Ding. Sie erklärte, dass man damit fotografieren könne und ein Bild darin entstehe. Meine Fantasie brannte durch! Ich lief weinend in die Stube, versteckte mich, meine Mutter hinter mir her. Ich schluchzte: «Ich bleibe hier, sonst komme ich nie mehr aus diesem Kasten heraus!»

Mutter hatte wohl die richtigen Worte gefunden und irgendwann wagte ich es doch, hinzustehen. Mein Blick ist etwas skeptisch und Richard drückte man ein «Klämmerli» in die Hand, damit er uns nicht immer davon lief.

Ich erinnere mich daran, als wäre dies gestern gewesen. Es ist das allererste Foto meines Bruders und mir. Sonntag für Sonntag machten unsere Eltern mit uns sehr lange Spaziergänge, über Wiesen und durch Wälder. Dabei trafen wir ab und zu den Hobbyfotografen aus unserem Dorf, ansonsten hätten wir wohl keine Erinnerungsfotos an unsere sehr schöne Kindheit.

Dora Dätwyler mit ihrem Bruder Richard

Liebe Leserinnen, liebe Leser

In der Rubrik «Post von …» veröffentlicht die Zeitlupe Inhalte, die ihr von den Leserinnen und Lesern zugesandt wurden. Es handelt sich folglich nicht um redaktionelle Texte und die Redaktion übernimmt deshalb auch keine Verantwortung für Inhalt oder Richtigkeit der Zuschriften. Sämtliche Texte müssen mit vollständigem Namen und der Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften zu kürzen, zu bearbeiten oder sie nicht zu veröffentlichen. Sie führt darüber keine Korrespondenz. Danke für Ihr Verständnis.

Haben auch Sie einen Text geschrieben, den Sie gerne veröffentlichen würden? Schreiben Sie an jessica.prinz@zeitlupe.ch

Beitrag vom 05.05.2022

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte sie auch interessieren

Post von...

Sommer auf dem Susten

Regelmässig erreichen uns Geschichten, Texte und Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Leserin Verena Baur aus Sarmenstorf über ihre Sommerferien mit dem Fiat 500 1965 in Italien.

Post von...

Krankentransport per Leiterwagen

Regelmässig erreichen uns Geschichten, Texte und Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Solidarität anno dazumal von Albin Roher.

Post von...

Beim Coiffeur anno 1946

Regelmässig erreichen uns Geschichten, Texte und Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Unser Leser «Perusur» hat uns seinen Viertklassaufsatz über seinen Coiffeurbesuch geschickt.

Post von...

Kindheit in den 1930er-Jahren

Regelmässig erreichen uns Geschichten, Texte und Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Bahnreisen anno 1929 von Werner Karth.