Ds Eheschtandsgutschli
Regelmässig erreichen uns Geschichten, Texte und Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Ein Hochzeitsgedicht von M. Gigon.
Liebe Leute von Zeitlupe
Ich sende Ihnen dieses Hochzeits-Versli, das ich als 5-Jährige und später noch ein paar Mal vorgetragen habe. Ich bin nun 85 und in meiner Umgebung hat niemand Interesse daran. Alta Leute erinnern sich an diese Sprache und haben Freude daran! Vielleicht steht es mal in der Zeitlupe oder es gibt ein Archiv bei Ihnen. Bei mir wird es wohl mal entsorgt.
Ich schätze die Zeitlupe sehr und finde immer viel Interessantes darin.
Mit besten Grüssen
M. Gigon
Ds Eheschtandsgutschli
Jetz also sid o Dihr a der Reihe
vom hüttige Tag a fahret Dihr s’zwöie
im Eheschtandsgutschli dür ds schöne Läbe
da isch es dänk nüt dernäbe
we alti Fründe tüe ufmarschiere
für Euch vo Härze cho z gratuliere!
Und will es sich ejtz grad so gäbig git
Gäb ig Euch gärn es paar Wörtli mit:
E jede Mönsch begriift u versteit,
dass keis Fuehrwärchli vo sälber geit
es ghöre paar zügegi Rössli draa
wenn s’Eheschtandsgutschli soll vorwärts gah!
Zum erschte natürlich sötts d’Liebi sy
si leischtet die sicherschti Garantii,
dass nie keis Rad oder Chlöbli bricht
und öies Fuehrwährchli öppe ebsticht.
Zum zwöite gschirret e fröhliche Muet –
es zieht keis anders Rössli so guet!
E tapfere Gloube isch ou nid z verachte
är hilft, wenn dr öppe söttit ebnachte.
U schliesslech schpannet z Vertroue aa
will äs a de Schtütz guet niete cha.
U git zu däm Zug der Herrgott sy Säge
de waagets u fahret em Glück enggäge!
U gloubet Dihr nähmnet uf Schritt u Tritt
e ganze Meie voll Glückwünsch mit!