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Den Zauberstab schwingen

Mit den Geschichten über den Zauberlehrling Harry Potter hat Autorin J.K. Rowling nicht nur eine Bestseller-Serie geschaffen, sondern eine ganze magische Welt. In deren Zentrum steht die Schule Hogwarts. Diese lernt man im Videospiel «Hogwarts Legacy» besser kennen – und das ganz ohne die Hilfe von Harry und seinen Freuden. Denn die Story trägt sich Jahrzehnte früher zu.

Portrait von Marc Bodmer
© Jessica Prinz

Text: Marc Bodmer

Dass es auch ohne den beliebten Brillenträger gehen kann, zeigt der Erfolg des Games: «Hogwarts Legacy» ist die grösste globale Veröffentlichung in der Geschichte von Warner Bros. Games. Binnen zweier Wochen hat sich der Titel über 12 Millionen Mal verkauft. Mehr als 280 Millionen Stunden haben die Fans in der virtuellen Welt zugebracht – zu Recht.

«Hogwarts Legacy» unterscheidet sich grundlegend von den Vorgängern. Zum einen kommt das Spiel ohne Harry Potter und Co. aus – es spielt Anfang des 19. Jahrhunderts und damit lange bevor die beliebten Gestalten erscheinen. Zudem folgt es auch keiner bekannten, linearen Geschichte, sondern präsentiert sich als offene Welt, die es zu erkunden gilt. Es ist das Game, auf das alle Möchte-gern-Zauberinnen und -Magier gewartet haben.

Nachdem die Spielfigur erstellt ist, gehts auf den Weg zur Zauberschule. Doch so weit kommt man gar nicht: Ein wild gewordener Drache zerstört die fliegende Kutsche, und man landet irgendwo an der schottischen Küste. Beim Erkunden einer Ruine wird klar, dass die Protagonistin Spuren alter Magie erkennt, die anderen verborgen bleibt. Kurz darauf macht man auch Bekanntschaft mit dem garstigen Goblin Ranrok. Der Bösewicht hat ebenfalls einen Zugang zur verschollenen Magie und will mit ihrer Hilfe und einer Armee, die er um sich schart, eine Rebellion gegen die Zauberer anzetteln.

Beschwörungen und Schwebezauber

Die Story ist nicht die Stärke von «Hogwarts Legacy», sie liegt vielmehr in der Anlage. Im Zentrum stehen das Erkunden des Schulschlosses und der weitläufigen Umgebung. Dabei sind Zaubersprüche hilfreich, die man sich laufend in den Schulstunden aneignet. Diese Beschwörungen lassen sich zu Kombinationen verbinden. Praktisch ist beispielsweise der Schwebezauber, der Gegner hilflos in der Luft zappeln lässt. In diesem Moment kann man sie mit weiteren Befehlen des Zauberstabs traktieren. Graduell erweitert sich der Erfahrungsschatz und mit ihm die Fähigkeiten, die für die Streifzüge benötigt werden.

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Auf der riesigen Karte des Spiels gibt es sehr viel zu entdecken. Dabei sammelt man Erfahrungspunkte, Gold und vieles mehr. Unterwegs macht man auch Bekanntschaften mit lesbischen Forscherinnen, transsexuellen Barkeeperinnen, verzweifelten Kobolden und weniger freundlich gesinnten Gestalten wie Ranroks Verbündeten sowie diversen Ungeheuern.

«Hogwarts Legacy» spielt gekonnt mit bekannten Themen aus den Harry-Potter-Büchern, der Musik aus den Filmen. Ausserdem liefert das Videospiel einen Wust an neuen Kreaturen, Rätseln und Prüfungen, die virtuose Kombinationen von Zaubersprüchen und Ausweichmanövern erfordern. Diese Mischung versprüht eine Magie für Millionen von Fans des von J.K. Rowlings geschaffenen Universums und bietet eine stimmige Illusion des Gefühls, selbst einen Zauberstab zu führen.

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Hogwarts Legacy, Portkey Games/Warner Bros. Games, PS4&5/ Xbox Series X&S&One/ PC/ Switch

Beitrag vom 18.03.2023

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