Und es hat Zoom gemacht
In den Lockdown-Wochen gingen verschiedene Kurse bei Pro Senectute via
Video weiter. Im Kanton Zug etwa wurde am Computer Englisch gelernt oder gar Kraft trainiert – anfangs ungewohnt, aber bald immer selbstverständlicher. Aufgrund der guten Erfahrungen erweitern Online-Kurse oder gemischte Angebote nun in Zug und anderswo die Palette.
Text: Annegret Honegger
Ein Klick auf den Link in der E-Mail und die Englischstunde kann beginnen: «Hello everyone and welcome to today’s lesson.» Irina Heisler winkt und begrüsst ihre Teilnehmerinnen, die aus kleinen Videofenstern auf dem Bildschirm zurückwinken und -grüssen. Alle sitzen allein daheim vor ihrem Computer, Laptop, Tablet oder Handy – und doch gemeinsam im virtuellen Klassenzimmer.
Englischlehrerin Irina Heisler gehörte zu den ersten, die ihre Kurse per Videokonferenz weiterführten, als dies im Frühjahr vor Ort nicht mehr möglich war. «Das Internet erwies sich als grosse Chance, gleichzeitig Distanz und Kontakt zu halten», erklärt Sushma Banz, bei Pro Senectute Kanton Zug zuständig für das Kurswesen. Etwa die Hälfte aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer wagte den Sprung online. Die meisten gestaunt, wie viel auch via Bildschirm möglich sei. «Das Echo war überwiegend gut, was uns sehr gefreut hat», rekapituliert Sushma Banz die gemachten Erfahrungen.
Das Internet als Chance
Die Stiftung bezahlte ihren Kursleiterinnen und Kursleitern die nötige Software und bot detaillierte Anleitungen sowie eine Hotline für technische Fragen. So rückten anfängliche Probleme mit der Elektronik bald in den Hintergrund und die Skepsis wich der Freude, einander zu sehen, zu hören und von daheim aus weiter lernen und trainieren zu können.
Etwa im virtuellen Krafttraining per Zoom. Statt in der Turnhalle leitete Sportlehrer Marc Füglister seine Lektionen aus dem privaten Wintergarten. Via Bildschirm schwitzten seine Teilnehmenden im eigenen Wohnzimmer mit. Der Situation angepasst arbeitete der Coach mit dem, was allen daheim zur Verfügung stand: Pet-Flaschen, Stühle oder Besenstiele. So veränderten sich zwar die Bedingungen, aber die Themen blieben die gleichen: Kraft und Gleichgewicht, aufwärmen und dehnen – und Muskelkater am Tag danach.
Natürlich könne der Computer die echte Begegnung nicht ganz ersetzen, sagt Sushma Banz, «und Aquafit funktioniert am Bildschirm nun einmal nicht …». Aber die guten Erfahrungen mit den neuen Medien will Pro Senectute Kanton Zug mitnehmen in die nächste Kurssaison. Das Herbst-Programm ergänzen neu Online-Angebote, ein Sprachkurs mit halb Präsenz- und halb Bildschirm-Unterricht sowie Privatlektionen per Video. Sogar das Generationensingen im Dezember kann – Computer sei Dank – zumindest virtuell stattfinden.
Gewappnet für die Zukunft
So ist man einerseits gewappnet für die nach wie vor ungewisse Zukunft mit Corona. Andererseits, hofft Sushma Banz, sprechen die neuen Angebote vielleicht neue Personengruppen an: «Online-Kurse sind auch für diejenigen interessant, die viel unterwegs sind oder gern längere Zeit im Ferienhaus verbringen.» Die Corona-Zeit habe – für einmal positiv – Hemmschwellen abgebaut und neue Möglichkeiten eröffnet.
Online-Angebote bei Pro Senectute
Im Kanton Zug und in weiteren Kantonen bietet Pro Senectute Kurse auch online an. Eine Übersicht finden Sie hier. Informationen erhalten Sie bei Pro Senectute Kanton Zug, zg.prosenectute.ch, Mail info@zg.prosenectute.ch, Telefon 041 727 50 50 oder bei der Beratungsstelle in Ihrer Region. Sämtliche Adressen finden Sie auf prosenectute.ch