Ein Treppenlift kann zu Hause vieles erleichtern, bedeutet aber eine grössere Investition. Deshalb sollte man sich vor dem Einbau unbedingt von einem Profi beraten lassen.
Ich (87) besitze ein Einfamilienhaus mit drei Stockwerken. In letzter Zeit fällt es mir zunehmend schwer, die Treppen zu erklimmen. Umziehen möchte ich auf keinen Fall, denn mein Zuhause ist mir ans Herz gewachsen. Nun denke ich über einen Treppenlift nach. Was gilt es beim Kauf zu beachten?»
Das Wichtigste gleich vorneweg: Nehmen Sie unbedingt professionelle Beratung in Anspruch. Denn jeder Treppenlift ist eine Massanfertigung. Vor dem Einbau muss eine Vielzahl von Fragen geklärt werden, etwa: Wie schwer ist die Person, die den Treppenlift benutzen wird? Wie gross ist sie? Sitzt sie im Rollstuhl? Ist sie geistig noch fit genug, um den Lift selbstständig zu bedienen? Lebt sie allein, oder wohnt noch jemand anderes im Haushalt, der im Notfall helfen könnte? Befindet sich die Treppe im Innen- oder Aussenbereich? Ist sie kurvig oder gerade? Müssen zusätzliche Stromanschlüsse gelegt werden?
Zum Glück lässt sich heute auf fast jeder Treppe ein Lift installieren. In manchen Kantonen braucht man für den Einbau jedoch eine Baubewilligung oder die Genehmigung der Feuerpolizei. Wer zur Miete wohnt, muss zudem seinen Vermieter um Erlaubnis fragen. Und die Besitzerinnen und Besitzer von Eigentumswohnungen benötigen das Einverständnis der Eigentümergemeinschaft, sobald sich der Lift in gemeinschaftlichen Räumlichkeiten wie etwa dem Treppenhaus befindet.
Sie sehen, ohne Fachperson geht es kaum. Die gute Nachricht ist jedoch, dass eine derartige Beratung in den meisten Fällen gratis ist – ebenso wie die Offerte, die Ihr Treppenlift-Spezialist nach all diesen Abklärungen erstellt. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Lassen Sie sich auf keinen Fall zu einem Vertragsabschluss drängen. Sie können jederzeit eine – ebenfalls kostenlose – Gegenofferte bei einer anderen Firma einholen, oder Sie beziehen Verwandte oder Bekannte in Ihre Entscheidung mit ein. Probieren Sie den Lift im Showroom Ihres Anbieters aus oder unterhalten Sie sich mit anderen Kundinnen und Kunden, die dasselbe Modell installiert haben. Ihr Anbieter wird Ihnen gerne geeignete Ansprechper- sonen vermitteln.
Bedenken Sie, dass die günstigste Lösung nicht immer die beste ist. Entscheidend ist nämlich nicht nur das Produkt selbst, sondern ebenso die Dienstleistung, die Sie dazu bekommen. Wie jeder Aufzug kann auch der Treppenlift einmal stecken bleiben. Professionelle Anbieter arbeiten deshalb mit der Securitas oder ähnlichen Firmen zusammen, sodass rund um die Uhr jemand zu Hilfe eilen kann – auch mitten in der Nacht oder am Wochenende.
Unterschreiben Sie erst, wenn Sie sich wirklich sicher sind. Schliesslich geht es um eine grosse Investition, die man sorgfältig abwägen sollte. Die Kosten für einen eingeschossigen Lift auf einer geraden Treppe beginnen bei etwa 6000 Franken. Hat die Treppe Kurven, kann es leicht doppelt so teuer werden. Jede weitere Etage schlägt noch einmal mit rund 30 Prozent des Betrags für das erste Geschoss zu Buche. Damit der Lift reibungslos funktioniert, sollte er zudem regelmässig gewartet werden, was etwa 300 Franken pro Jahr kostet.
Manche erschrecken, wenn sie diese Beträge hören. Doch fragen Sie sich, ob die Alternativen wirklich billiger wären. Der Umzug ins Pflegeheim oder in eine andere Wohnung könnte leicht ein Vielfaches kosten. Zudem gibt es zahlreiche Institutionen, die einem bei der Finanzierung unter die Arme greifen können: Kirchgemeinden, die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft Hilfsmittelberatung für Behinderte und Betagte (SAHB), Stiftungen – Ihre Pro-Senectute-Beratungsstelle vor Ort weiss, an wen Sie sich am besten wenden. Nach meiner Erfahrung findet sich so gut wie immer eine Lösung.
Eine Auswahl empfehlenswerter Spezialisten:
Herag Stannah AG in Uetikon am See
Högg Liftsysteme AG in Lichtensteig
Meier + Co. AG in Niedergösgen
Rigert AG in Küssnacht am Rigi
Das Thema interessiert Sie?
Werden Sie Abonnent/in der Zeitlupe.
Neben den Print-Ausgaben der Zeitlupe erhalten Sie Zugang zu sämtlichen Online-Inhalten von zeitlupe.ch, können sich alle Magazin-Artikel mit Hördateien vorlesen lassen und erhalten Zugang zur Online-Community «Treffpunkt».
Um diese Website optimal bereitzustellen, verwenden wir Cookies.
Mit der Nutzung dieser Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Erfahren Sie mehr in der
Datenschutzerklärung.