Altersfreundliche Gemeinden: Hier wohnen alle gern
Von einer altersfreundlichen Gemeinde profitieren alle Generationen. Unsere Expertin Sandra Hofer Sanchez erklärt, worauf zu achten ist.
Menschen über 65 machen bald ein Drittel der Bevölkerung aus. Doch während die meisten Gemeinden Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien einrichten, ist dies für Ältere weniger selbstverständlich – obwohl die Pensionierten einen Grossteil der Steuern bezahlen.
Eine Gemeinde ist altersfreundlich, wenn sie die Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt und Rahmenbedingungen schafft, damit man auch im Alter selbstbestimmt, gesund und sicher leben kann.Dazu gehört, am sozialen Leben teilzuhaben, sich zu engagieren, sich respektiert zu fühlen und bei Bedarf unterstützt zu werden.
Die Gestaltung und Erreichbarkeit öffentlicher Gebäude wie Gemeindeverwaltung, Post und Läden beeinflusst zum Beispiel stark, wie mobil und selbstständig jemand leben kann und wie sicher man sich fühlt. Die Leute wünschen sich auch im Alter Orte und Veranstaltungen, an denen sie Menschen verschiedenster Generationen treffen. Dies kann ein Spielplatz sein, ein Park, ein Café oder ein Kirchgemeindehaus.
Wichtig sind zudem kulturelle und sportliche Angebote für alle sowie Anlaufstellen für Informationen und Beratung, etwa zur Entlastung pflegender Angehöriger. Auch die Kommunikation über verschiedene Kanäle ist entscheidend, denn oft gibt es zwar Möglichkeiten und Dienstleistungen, aber diese sind den Zielgruppen zu wenig bekannt.
Alle profitieren
Wenn wir eine Gemeinde beraten, beziehen wir immer die Menschen vor Ort ein, etwa mit Umfragen oder einer Begehung. Durch diese lokalen Expertinnen und Experten sieht man vieles plötzlich mit anderen Augen: schlecht beleuchtete Unterführungen, unübersichtliche Übergänge, fehlende Zebrastreifen, Toiletten oder Sitzgelegenheiten.
Verbesserung bringt zum Beispiel ein «Mitfahrbänkli», wo man sitzt und wartet, bis einen jemand per Auto mit ins Zentrum nimmt. Oder eine «nette Toilette» in einem Restaurant, die auch Passantinnen und Passanten benutzen dürfen. Welche Massnahme passt, ist von Gemeinde zu Gemeinde verschieden und verändert sich immer wieder. Aber überall gilt: Von einer altersfreundlichen Gemeinde profitieren alle Generationen – und nicht zuletzt die Gemeindekasse. Denn wer sich wohlfühlt, braucht weniger Pflege und finanzielle Unterstützung. Und bringt sein Know-how gern in Familie, Vereine und Behörden in Form von Freiwilligenarbeit ein.
Adressen von Pro Senectute in Ihrer Nähe unter prosenectute.ch oder Infoline 058 591 15 15.
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