Die gelben Wanderwegweiser können mehr als nur den Weg weisen. Was, erfahren sie hier. Und auch, wie die angegebenen Wanderzeiten eigentlich zustande kommen.
In schwarzer Schrift auf gelben Tafeln – so sollte Wandersleuten künftig in der ganzen Schweiz der Weg gewiesen werden: Dies beschloss die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Wanderwege am Tag ihrer Gründung, am 15. Dezember 1934. Wie wir wissen, hat sich daran bis heute nichts geändert.
Inzwischen stehen die gelben Wegweiser an ca. 50’000 Standorten im Land und schaffen Orientierung in einem Wegnetz von 65’000 Kilometern Länge – das ist anderthalbmal um die Erde oder mehr als zwölf Mal das Schienennetz der Schweiz.
Zu den Ausschilderungen in Gelb haben sich seit 1934 weitere Farben gesellt:
weiss-rot-weiss für Bergwanderwege,
weiss-blau-weiss für alpine Abschnitte,
hellgrün für Fernrouten,
pink für Winterwege.
Doch die Wegweiser können weit mehr als nur den Weg weisen. Sie geben Auskunft über Wanderzeiten, Abzweigungen, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten, Anbindung ans öV-Netz und mehr.
Wie werden die Wanderzeiten ermittelt?
Apropos Wanderzeiten – wie werden sie eigentlich ermittelt? Früher wurden die Wege tatsächlich abgelaufen, seit 2006 werden die Wanderzeiten mit einer Formel berechnet. Man kann sich aber auch weiterhin an die bewährte Faustregel halten: Für einen Kilometer in horizontaler Distanz braucht man eine Viertelstunde; pro 100 Meter Aufstieg oder 200 Meter Abstieg kommt jeweils eine Viertelstunde dazu.
Ein Beispiel: Für eine Rundwanderung von 10 Kilometern mit 200 Metern Auf- und Abstieg muss man also 3,25 Stunden einrechnen, nämlich
Und was ist mit dem Gerücht, dass im Bündnerland die Wanderzeiten oft sehr knapp bemessen sind? Die NZZ hat nachgeforscht und herausgefunden: Tatsächlich seien früher oft erfahrene Bergführer, also schnellere Wanderer, die Wege abgelaufen. Und weil in Graubünden die Wegweiser aus praktisch unzerstörbarem Reliefguss bestünden, hätten sich die alten Wanderzeiten bis heute gehalten.
Alle anderen Kantone verwenden bedruckte Aluminiumschilder, die nach 25 bis 30 Jahren ersetzt werden – mit den neuen, vereinheitlichten Wanderzeiten.
➊ Standort mit Höhenangabe ➋ Wanderziele. Nähere Ziele sind weiter oben aufgeführt. Ein Trennstrich steht für eine spätere Routenverzweigung ➌ Wanderzeit ohne Pausen ➍ Schwierigkeitsgrad: weiss-rot-weiss (Bergwanderweg), weiss-blau-weiss (Alpinwanderweg) ➎ Symbole können weitere Infos zu den Wanderzielen angeben: ÖV-Haltestelle, Aussichtspunkt, Grillstelle, Gaststätte etc. ➏ Lokale, regionale oder nationale Fernrouten
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