Auch Hunde und Katzen leiden zunehmend an Allergien. Diese führen meist zu Juckreiz und dadurch zu chronischen Hautproblemen. In vielen Fällen führt erst einaufwändiges Ausschlussverfahren zur Diagnose.
Juckreiz und Hautprobleme bei Haustieren können verschiedene Ursachen haben. Wird hinter diesen Beschwerden eine Allergie vermutet, kann eine Diagnose oft erst dank einer Kombination aus strukturiertem Testverfahren, der Mitarbeit der Tierhalterinnen und Tierhalter sowie regelmässigen Nachkontrollen gestellt werden.
Parasiten (Flohbissallergie) sind bei Haustieren die häufigsten Auslöser von Juckreiz. Um eine Allergie auszuschliessen, muss eine Parasitenbehandlung vorgenommen werden. Falls der Juckreiz weiterbesteht, kann eine Futtermittelallergie dahinterstecken. Diese erzeugt Juckreiz, der oft zu Haarverlust führt. Manche Tiere reagieren auch mit chronischem Durchfall oder Erbrechen.
Der einzig verlässliche Test ist eine Ausschlussdiät über acht Wochen. Hierzu wählt man ein Futter mit einer Protein- und Kohlehydratquelle, mit der das Tier noch nie Kontakt hatte. Dafür eignen sich z.B. Produkte, die spezielle Fleischsorten wie Wild, Strauss oder Känguru enthalten. Es gibt überdies spezielle Allergikerprodukte. Dank dieser Essensumstellung sollten die Allergiereaktionen verschwinden.
Falls Juckreiz und Hautsymptome trotz des Futterwechsels nicht weg sind, handelt es sich wahrscheinlich um eine Atopie, eine Allergie auf Umweltallergene. Atopie ist die häufigste Hauterkrankung bei Hunden und kann genetisch bedingt sein. Oft erkranken die Tiere im Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren; sie zeigen Juckreiz, Hautrötungen oder chronische Ohrentzündungen. Durch den Juckreiz entstehen oft sekundäre bakterielle Infektionen oder Hefepilzinfektionen. Am häufigsten sind die Veränderung an den Pfoten sichtbar, aber auch an der Bauchunterseite, den Achseln und Ohrmuscheln. Auch Katzen können an Atopie erkranken und leiden unter starkem Juckreiz mehrheitlich an Kopf und Hals.
Die Diagnose Atopie wird durch den Ausschluss anderer Erkrankungen gestellt. Allergietests sind leider kein eindeutiger Beweis für eine Atopie, da auch gesunde Hunde und Katzen auf Umweltallergene sensibilisiert sind und so positive Ergebnisse aufweisen können. Umweltallergene kann man nicht beeinflussen, deshalb sind eine Behandlung mit Medikamenten oder eine Immuntherapie meist unumgänglich. Das älteste Mittel gegen allergische Reaktionen ist Kortison, das aber viele Nebenwirkungen zeigt. Mittlerweile gibt es neuere Medikamente, die die überschiessende Immunreaktion des Körpers spezifisch hemmen. Seit zwei Jahren ist zudem eine Injektionstherapie mit einem Antikörper zugelassen. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist eine individuell auf das Tier abgestimmte Immuntherapie. Diese sogenannte Desensibilisierung hat zum Ziel, den Körper langsam wieder an die Allergene zu gewöhnen, die im Körper eine starke Immunreaktion hervorrufen.
Neben den Print-Ausgaben der Zeitlupe erhalten Sie Zugang zu sämtlichen Online-Inhalten von zeitlupe.ch, können sich alle Magazin-Artikel mit Hördateien vorlesen lassen und erhalten Zugang zur Online-Community «Treffpunkt».
Vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Inhalten. Dieser Artikel ist kostenpflichtig. Wenn Sie bereits ein Zeitlupe-Abonnement haben, loggen Sie sich hier ein:
Um diese Website optimal bereitzustellen, verwenden wir Cookies.
Mit der Nutzung dieser Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Erfahren Sie mehr in der
Datenschutzerklärung.