Dunkle Schokolade –  Die Götterspeise

Schokolade ist nicht nur ein Genuss-, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor. 2022 betrug der weltweite Umsatz mit Schweizer Schokolade rund 1,82 Milliarden Franken, 70 Prozent der Gesamtproduktion ging in den Export. Die süsse Branche beschäftigte 4525 Personen in 16 Schokoladenfabriken. Und kaum eine andere Branche trägt mehr zu unserem guten Image bei. Auf Swiss Chocolat sind wir seit 200 Jahren stolz. 1819 eröffnete François-Louis Cailler in Corsier VD die erste Schoggi-Manufaktur, 1826 erfand dann Philippe Suchard in Neuchâtel eine Maschine, die Zucker und Kakaopulver zu der begehrten, wenn auch bitteren und krümeligen Schokolade vermengte. 1875 gelang dann Daniel Peter in seiner Fabrik in Vevey die schwierige Beimengung von Milch: die Geburtsstunde der Milchschokolade.

Getränk für Adelige

Erfunden allerdings haben die Schoggi nicht wir, sondern die Azteken. Das mittelamerikanische Volk nutzte schon um 1000 vor Christus die Früchte einer Wildpflanze, die sie «Cacao» nannten. Sie genossen die verstampften Bohnen in flüssiger Form, vermengt mit Chilipulver und Honig. Der Göttertrank «Xocolatl», der nur wenig mit der heute bekannten heissen Schoggi gemeinsam hatte, war Adeligen und Kriegern vorbehalten. Die Mayas bauten ab 250 vor Christus Kakaoplantagen an, die Bohnen dienten auch als Tauschwährung. Ab 1528 brachten die spanischen Eroberer Kakaobohnen nach Europa. Erst ab dem 17. Jahrhundert war Kakao als Getränk an Fürstenhöfen hip. Bis ins 19. Jahrhundert wurde Schokolade als Stärkungsmittel in Apotheken verkauft. Heute ist mit medizinischen Studien erwiesen, dass dunkle Schoggi den Blutdruck und das Risiko von Herzinfarkt senken kann, weil die darin enthaltenen Flavanole und Polyphenole sich günstig auf die Gefässe auswirken. Allerdings sind diese Inhaltsstoffe auch in Äpfeln zu finden …

Dass Schokolade wegen ihres Bausteins des Glückshormons Seratonin happy macht, stimmt nur bedingt. Die Menge ist zu gering, man müsste für einen spürbaren Effekt kiloweise Schoggi futtern. Viel relevanter für das Glücksgefühl dürften der Geschmack und die emotionale Bedeutung von Schoggi als Belohnung und Seelenströsterin sein. Für Allergiker eine gute Nachricht: Dunkle Schoggi ist, weil sie keine Milch enthält, laktosefrei.