Wissenswertes über Hunde
Die Forscher Brian Hare und Vanessa Woods haben in ihrem lesenswerten Buch «The Genius of Dogs» spannende Fakten über die Vierbeiner zusammengetragen. Hier eine Auswahl.
Der Wolf im Haus
Die genetischen Wege von Hund und Wolf trennten sich vor geschätzten 15’000 bis 40’000 Jahren. Der Unterschied beträgt lediglich 0,04 Prozent. Auf einer genetischen Ebene ist ein Hund also 99,96 Prozent Wolf.
Ein paar Hundert
Weltweit gibt es zwischen 400 und 800 Hunderassen. Selbst Experten sind sich dahingehend nicht einig. Ursprünglich wurden Hunde auf Grund ihrer Funktion und nicht wegen ihres Aussehens in die verschiedenen Rassen eingeteilt.
Befehle und Handzeichen
Wer in die Hundeschule geht, lernt, «Befehle» wie «Fuss», «zu mir» oder «Sitz» mit entsprechenden Handzeichen zu verbinden. Dies geschieht nicht zuletzt deshalb, weil auch Vierbeiner mit dem Alter schwerhörig werden können. Und: Hunde verstehen unsere Gesten sogar besser als Schimpansen.
Ein Bild sagt mehr als Worte
In einem Experiment wurden Hunden verschiedene Spielsachen gezeigt. Die Vierbeiner wurden dann losgeschickt, das gleiche Objekt im Zimmer nebenan zu holen. Sämtliche Hunde schafften das. Manche brachten sogar das richtige Spielzeug zurück, als die Wissenschaftlerin Juliane Kaminski ihnen nur eine Fotografie davon zeigte.
Schau mir in die Augen Kleiner
Bei einem Experiment zeigte sich, dass Hunde von zwei Bällen, die geworfen wurden, jeweils denjenigen Ball apportieren, den die Besitzer sehen können. Wenn die Besitzer beide Bälle sehen können, erfolgt die Auswahl zufällig.
Zusammenhänge erkennen
Die Hundeforscher Harry und Martha Frank stellten Alaskan Malamuts und Wölfe vor verschiedene Herausforderungen, bei denen unter anderem eine Futterschale mit einem Strick in ihre Nähe gezogen werden musste. Nur die Wölfe vermochten die Probleme umgehend zu lösen. Die Hunde schafften die komplexeren Rätsel nie.
Fresssack
Hunde fressen bis zu 86 Prozent mehr Futter, wenn sie andere Artgenossen fressen sehen, als wenn sie alleine futtern. Wenn Ihr Hund also Diät halten sollten, dann reservieren sie ihm doch einen Einzelplatz.
Freund und Helfer
Hunde brauchen nicht mit einem anderen Hund zu interagieren, um sich eine Meinung über ihn zu bilden. Sie können potenziell kooperativenPartner schon vom blossen Zusehen beim Spiel oder Wettbewerb einschätzen. Selbst wenn sie ihnen beim Fressen zugucken, erkennen Hunde, welche Artgenossen sich als beste kooperative Partner eignen würden.
Nicht schuldig
Auch wenn es so aussehen mag, dass Hunde Schuldgefühle wie wir Menschen zeigen, wenn sie Mist gebaut haben, so gibt es keinen Beweis dafür. Es macht darum auch keinen Sinn, wenn man einem Hund etwas beibringen will, nachdem er etwas gemacht hat. Sprich: Wenn der Welpe das Sofa geschreddert oder reingepinkelt hat, während Sie draussen waren, dann versteht er nicht, warum sie keine Freude haben und mit ihm schimpfen. Es bringt also nichts, fluchend auf das zerstörte Sofa oder den gelben See auf dem Küchenboden zu zeigen. Es gilt, das nächste Mal früher mit ihm rauszugehen oder ihm ein lustiges Spielzeug anzubieten.
Hunde machen attraktiv
In einem Experiment stand ein gutaussehender junger Mann an einer Strassenecke in einem bretonischen Küstenort. Antoine, so hiess er, sprach Frauen an und bat sie um ihre Telefonnummer. Er tat dies einen ganzen Sommer lang. Manchmal war er in Begleitung eines schwarzen Hundes. Wenn er mit seinem Vierbeiner unterwegs war, schnellte seine Erfolgsrate um 28 Prozent in die Höhe.
- Brian Hare und Vanessa Woods, «The Genius of Dogs», Oneworld, London, 2013, ca. CHF 19.90
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