
Luftfahrtgeschichte erleben und Fahrtwind geniessen
Friedrichshafen bietet allerlei: Aviatikfans lernen alles über die Geschichte des Zeppelins und der Luftfahrt, Sportliche erkunden die Umgebung mit E-Bikes, Geniesser gönnen sich ein Stück Torte mit Blick auf die Hafenpromenade und das grosse Blau.
Text: Monica Müller
Eine knappe Stunde dauert die Fahrt mit der Fähre von Romanshorn nach Friedrichshafen. Das reicht je nach Tageszeit für einen Kaffee mit Gipfeli oder einen Apéro. Ob auf Deck oder hinter Glasscheiben: Der Blick auf das grosse Blau, das Spiel der Wellen und des Windes, beflügelt. Kurz wähnt man sich auf dem Meer.
In Friedrichshafen empfängt einen eine grosszügige Hafenanlage. Der Aussichtsturm an der Hafenmole, ein stylisher Stahlbau, ist ein Hingucker. Nach 117 Stufen erreicht man die Aussichtsplattform, die eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und Schlosskirche, auf die umliegenden Obstgärten, den See und das Alpenpanorama bietet.

Direkt am Hafen findet sich auch das Zeppelin-Museum, ein imposantes Gebäude im Bauhausstil. Hier wird die Geschichte der Giganten der Lüfte erzählt. Am Abend des 2. Juli 1900 wagten sich fünf Personen an Bord des «LZ 1», des von Graf Ferdinand von Zeppelin erdachten und gebauten Luftschiffs. Der Jungfernflug über den Bodensee glückte – und fasziniert noch heute.
Im Museum lässt sich die Geschichte der Luftschifffahrt und ihrer Technik hautnah erleben. Im Luftfahrtlabor, der Experimentierstation des Museums, kann man physikalische Gesetze, die beim Bau und Betrieb der Luftschiffe wirken, selbst testen: Wie funktioniert der Auftrieb, warum werden die Fahrzeuge in Stromlinienform gebaut und wie arbeitet ein Getriebe?
Nebst Experimenten rund um und Einsichten in die Luftfahrt ist Friedrichshafen auch ein idealer Ausgangspunkt für eine Fahrt auf dem Velo. In diversen Fahrradverleihs lassen sich Velos oder E-Bikes stunden- oder tageweise mieten. Mit einem E-Bike düst man in etwa einer Stunde zum charmanten Örtchen Meersburg. Der Bodenseeradweg ist sehr angenehm zu befahren, er flach und verläuft nahe dem See entlang.

In die andere Richtung ist man mit dem E-Bike in etwa einer halben Stunde beim Eriskircher Ried, einem Naturschutzgebiet, das zum Spazieren oder Verweilen einlädt. Von zwei Beobachtungsplattformen aus können auch in den Wintermonaten Wasservögel in Ruhe beobachtet werden. Grössere Schlammflächen locken zahlreiche Watvögel ins Gebiet, wie der Alpenstrandläufer oder der Brachvogel.
Nach einer weiteren halben Stunde in derselben Fahrrichtung erreicht man Schloss Montfort. Das historische Schloss aus dem 16. Jahrhundert liegt idyllisch auf einer Landzunge. Je nach Wetter kann man draussen auf der Terrasse direkt am See oder in einem ehemaligen Repräsentationsraum ein Stück Torte geniessen.
Wer es vor allem auf die Torten abgesehen hat, muss aber nicht bis hierhin radeln. Die ganze Seepromenade in Friedrichshafen ist gesäumt von Cafés und Bäckereien mit Vitrinen voller Köstlichkeiten. Vom Kirschhimbeerquarksträusel, über den Käsemohnkuchen bis zur Zitronenmarzipantorte. Dies allein wären eine Reise wert.

Weitere Infos: www.zeppelin-museum.de, www.friedrichshafen.de