33. Departementswechsel Aus «Politiker wider Willen»
In seinem ersten Amtsjahr arbeitet sich Pilet gewissenhaft in die Geschäfte des Departements ein und unterzieht sich brav den Repräsentationspflichten eines eidgenössischen Magistraten. Zusammen mit anderen Bundesräten besucht er das eidgenössische Schützenfest in Bellinzona, wohnt der Enthüllung eines Wandgemäldes im Bahnhof Luzern bei und sieht sich mit den Kollegen eine Aufführung von Romeo und Julia im Théâtre du Jorat in Mézières an. Er ist dabei, als der Bundesrat die gekrönten Häupter Fuad von Ägypten und Wilhelmine von den Niederlanden empfängt. Er nimmt an auswärtigen Sitzungen parlamentarischer Kommissionen teil, an denen es um die internationale Fischerei auf dem Doubs oder um den Ausbau des Rheinhafens in Kleinhüningen geht.
Am Fussball-Länderspiel Schweiz – Österreich beweist er «seinen demokratischen Geist», indem er unbeachtet allein zu seinem Tribünenplatz auf dem Berner Neufeld steigt, während die für die Ehrengäste Spalier stehenden Polizisten vergeblich auf den hohen Magistraten warten. Sportfreund Pilet hat übrigens die Präsidentschaft von Lausanne-Sports, die ihm im Oktober 1928 übertragen wurde, wegen seiner Wahl in den Bundesrat schon zwei Monate später wieder niedergelegt.
Die Abteilung, der Pilet besondere Aufmerksamkeit schenkt, ist das Amt für Wasserkraft. Als Einwohner von Ouchy hatte sich schon Vater Edouard im Lausanner Stadtrat mit Schifffahrt- und Hafenfragen befasst. Auch Sohn Marcel wurde Mitglied der Société Vaudoise de Navigation, der Union Nautique – Ouchy Lausanne, der Société de Sauvetage du Lac Léman, der Société de développement d’Ouchy.
Nach dem grossen Krieg hat man in der welschen Schweiz begonnen, sich ernsthaft mit der Frage einer Schiffsverbindung zwischen Genfersee und Mittelmeer zu befassen. Es muss allerdings noch viel Wasser unter den Brücken der Rhone herunterfliessen, bis «majestätische Lastkähne ihren Lauf herauffahren und uns die Produkte des Midi und aus Übersee bringen werden».
Vor dem Nationalrat referiert Pilet-Golaz über die Vorarbeiten für die erwünschte Schiffsverbindung. Sein Wasseramt hält den vorgeschlagenen Bau eines Schiffstunnels unter der Stadt Genf für riskant. Weitere Abklärungen sind erforderlich. Frankreich will aus dem Léman ein Speicherbecken für seine Rhone-Kraftwerke machen und offeriert als Gegenleistung die Schiffbarmachung der Rhone zwischen Lyon und der Schweizer Grenze. Es möchte den Seespiegel des Léman um 1,20 m erhöhen, was bei den Uferanwohnern und den Schifffahrtsgesellschaften Alarm auslöst. Neue Vorschläge werden studiert. Wallis und Waadt stellen Bedingungen, die Stadt Genf muss sich noch äussern. «Es ist wichtig, dass wir uns einigen», fordert Pilet. «Sobald dies geschieht, können wir die Verhandlungen mit Frankreich beginnen.»
Im September kündigt Haab seinen Rücktritt an. Ist die Zeit für einen sozialdemokratischen Bundesrat gekommen? Scheurer notiert:
Schulthess redet über die Folgen des Rücktrittes von Haab, wie wenn er allein zu befehlen hätte. Er sagt Pilet, er müsse das Eisenbahndepartement übernehmen, man könne es nicht einem Sozialdemokraten überlassen, usw. Pilet fragt mich über meine Auffassung der Sachlage. Ich antworte ihm, dass es aussergewöhnlich wichtig und gut für unser Land wäre, wenn man die Sozialdemokraten zur Mitarbeit heranziehen würde; es sei für ein kleines Land wie wir gefährlich, einen Viertel der Wähler in grundsätzlicher Gegnerschaft gegen das Staatswesen in seiner gegenwärtigen Form zu sehen. Wenn sich die Sozialdemokraten von ihrem unvernünftigen revolutionären Programm trennen könnten, so wäre das einen Bundesratssitz wert. Pilet ist auch dieser Ansicht; er glaubt, dass, wenn keine bestimmte Erklärung über getreue Mitarbeit gegeben werde, es ausgeschlossen sei, einen Sozialisten zu wählen.
Am 14. November stirbt Scheurer nach einer Kropfoperation an Herzversagen. Für die beiden Vakanzen, den Berner und den Zürcher Sitz, wird eine Doppelwahl nötig. Die Freisinnigen sind bereit, einen ihrer fünf Regierungssitze abzugeben, jedoch nicht beide. Aber wem? Den Sozialisten oder den Bauern? An den geachteten sozialdemokratischen Zürcher Stadtrat Emil Klöti oder den populären Berner Bauernführer Rudolf Minger?
Ausschlaggebend ist schliesslich die Haltung der Katholisch-Konservativen. Ihr Fraktionschef Walther steuert am Wahltag die Bundesversammlung so, dass sie mit 111:110 Stimmen die vorgesehene Reihenfolge umstösst und zuerst den Nachfolger Scheurers wählt. Dies sichert die Wahl Mingers und besiegelt die Niederlage Klötis. Im Kampf um den Zürcher Sitz unterliegt der offizielle Kandidat der freisinnigen Fraktion, der linksfreisinnige Ständerats- und Regierungsratspräsident Oskar Wettstein, seinem rechtsfreisinnigen Rivalen Albert Meyer, Parteipräsident der FDP und Chefredaktor der NZZ.
Minger übernimmt wie erwartet das Militärdepartement, Meyer das Departement des Innern, während Pilet ins Post- und Eisenbahndepartment übersiedelt. Der abtretende Haab hat den ihm nahestehenden Pilet als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Beide waren Seebuben – der eine aus Wädenswil, der andere aus Ouchy –, beide zeichnen sich durch elegantes Auftreten und ihren «kaustischen» Witz aus. In seiner Antwort auf einen «überaus liebenswürdigen Brief», den er zu seinem Abschied von Pilet erhalten hat, erklärt sich Haab «glücklich über die darin enthaltene freundschaftliche Gesinnung, die mich mit Stolz und Dankbarkeit erfüllt»:
Es ist für mich ein schöner Gedanke, dass mein Wunsch in Erfüllung ging, dass Sie nunmehr der Leiter des von mir so geliebten Departments werden. Ich bedaure nur, dass es die Verhältnisse mir nicht ermöglichen länger mit Ihnen zusammen im Bundesrat zu arbeiten, mit Ihnen, den ich im abgelaufenen Jahr so hoch schätzen gelernt habe. Empfehlen Sie mich bitte auch Ihrer Frau Gemahlin, deren Liebenswürdigkeit mir gegenüber ich nie vergessen werde.
Pilets Mitarbeiter und die Organisationen, mit denen er zu tun hatte, sehen ihn ungern aus dem Departement des Innern scheiden. Daniel Baud-Bovy, Präsident der Eidgenössischen Kunstkommission, schreibt Pilet, die Nachricht von seinem Übertritt ins Eisenbahndepartement habe ihm «wahren Kummer» bereitet: «Mich hat die ausserordentlich rasche Art beeindruckt, mit der Sie sich über die Aufgabe der Kunstkommission ins Bild gesetzt haben.» Gerne habe er unter einem Chef gedient wie Pilet – «jung, klar denkend, temperamentvoll und ohne Angst».
Ähnlich lobend äussert sich der Präsident des ETH-Verwaltungsrats. Die kurzen elf Monate der Zusammenarbeit zwischen Pilet und ETH seien besonders fruchtbar gewesen. Es werde schwer halten, ihn durch jemanden zu ersetzen, der eine «so grosse und genaue Vision der Fragen hat, die unsere Schule betreffen, und die so entschlossen ist, diese Vision zu realisieren».
Die Präsidenten der Ligue vaudoise contre la tuberculose, des Verbands der Schweizerischen Studentenschaften, der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft schreiben Pilet ähnlich liebenswürdige Abschiedsbriefe. Der Vorstand der Hydrologischen Abteilung, Oberingenieur Otto Lütschg, ist besonders überschwänglich:
Was Sie für mich getan, werde ich nie vergessen. Ich pflege einen grossen Freundeskreis, im In- und Ausland. Der Name von Bundesrat Pilet-Golaz hat schon heute in all diesen Kreisen den hellsten Klang.
Deutlich weniger von Pilet hält der junge interimistische Leiter des Bundesarchivars, Edgar Bonjour. Wie Bonjour es mehr als 40 Jahre später in seinen Erinnerungen darstellen wird, träumte er damals «in jugendlichem Schwung davon, die vernagelten Fenster zu öffnen, das Archiv zu lüften, den hintersten Winkel auszukehren, den verschlafenen Geist zu wecken, dem eingerissenen Schlendrian zu wehren».
Leider habe unter seinen Mitarbeitern der Wille zu Reformen gefehlt. Was dem Unternehmungsgeist Bonjours jedoch den entscheidenden Dämpfer versetzte, waren die Bemerkung, die der damalige Departementsvorsteher anlässlich einer Audienz fallen liess. In «seiner zynisch-geistreichelnden Art» soll Bundesrat Pilet-Golaz damals gesagt haben, die Hauptsache sei, dass man von aussen «die Räder der Archivmühle sich drehen sehe; was sie male, ob sie überhaupt etwas male, sei gleichgültig … Mein «grand dessein» war ins Wasser gefallen.»
Der gleiche Edgar Bonjour wird in seiner von der Schweizer Regierung bestellten offiziellen Geschichte der Schweiz im 2. Weltkrieg Pilet-Golaz’ Rolle ausgesprochen negativ darstellen.
Zum Autor
Hanspeter Born, geb. 1938, Schulen in Bern, Dr. phil. hist.; Redaktor beim Schweizer Radio, USA-Korrespondent; Auslandchef der Weltwoche (1984–1997); Autor von Sachbüchern, darunter «Mord in Kehrsatz», «Für die Richtigkeit –Kurt Waldheim» sowie (mit Benoit Landais) «Die verschwundene Katze» und «Schuffenecker’s Sunflowers».
In seiner Sitzung vom 18. Dezember 1929 beschliesst der Bundesrat zwei wichtige organisatorische Neuerungen. Die Abteilung für Wasserwirtschaft wird vom Department des Innern losgelöst und zusammen mit einem neu zu schaffenden Bundesamt für Elektrizitätswirtschaft dem Post- und Eisenbahndepartement angegliedert. Damit tritt Pilet an die Spitze eines grossen Verkehrsministeriums, das Post, Telegraf, Eisenbahn, Luftschifffahrt, Flussschifffahrt, Wasserwirtschaft und Elektrizitätswesen umfasst.
Im Dezember 1929 hat Bundeshausjournalist Pierre Grellet erstmals Gelegenheit, Pilet-Golaz unter vier Augen zu sprechen. Er bat um Auskunft über das neue Elektrizitätsamt.
Ich hatte nur die vagesten Kenntnisse in Sachen Elektrizität. Vielleicht wusste auch Pilet einige Wochen zuvor nicht viel mehr als ich, aber er hatte sich das Thema derart gut angeeignet, dass er mich während einer Stunde darüber informierte, und dies mit einer Leichtigkeit und Klarheit, die mir das Gefühl gaben, dass sein Gehirn wie ein Präzisionschronometer funktionierte.
Am Palmsamstag 1930 erhalten die Pilets – mes chers amis – einen nostalgischen Brief von Henry Vallotton, der in Rheinfelden im Hotel Schützen zur Rekonvaleszenz weilt.
Wie gut wäre es, heute Nachmittag mit Euch drei und Maman von Orbe im viereckigen Haus zusammen zu sein. Die Damen hätten ihre Hausarbeiten fertig, Marcel hätte seinen Hausrock angezogen, wir würden unsere Pfeifen rauchen und unser Gespräch würde tausend Themen streifen und wir würden so viele Erinnerungen aufleben lassen! Aber nun will es das Leben, dass Marcel starke Lokomotiven fährt und dass ich ein schwaches Bein pflege! So schade!
Vallotton klagt über den eintönigen Tagesablauf – medizinische Behandlung, Bäder, heisse und kalte Duschen, Massage, Alkoholkompressen, Spaziergänge, Arbeit, Deutschstunde. Mit der Genesung geht es nicht recht vorwärts. Der Fuss ist «wie gestorben», hat ihm der betrübte Masseur eben gesagt. Der frisch Geschiedene berichtet, dass die Kinder mit ihrer Mutter in Frankreich sind. Am 15. hat die Kleine Geburtstag, «und dies wird wieder ein schlimmer Tag sein».
Die Moral? Schlecht. Es gelingt mir nicht, mich aufzurichten. Ich habe kein Vertrauen mehr ins Leben und ich würde es mit bestimmtem Schritt verlassen, wenn nicht die Kinder wären. Meine vier Kinder und Mama. Für den Sommer denke ich an eine weite Reise. Ich muss weggehen, endlich Wasser sehen, andere Horizonte suchen, um mich dort zu verlieren, wenn dies möglich ist. Die Scheidung ist ein sehr grosser Irrtum, wenn Kinder da sind. Aber ich bin ungeduldig, von Euch zu hören. Frau Bundesrat, bitte vergessen Sie mich nicht [der Satz ist deutsch geschrieben]. Und vergessen Sie nicht, Ihre Mutter von mir zu umarmen.
Als neuer Eisenbahnminister muss Pilet oft triviale Fragen beantworten. Parlamentarier klagen über die angebliche Bevorzugung von Welschschweizern bei der Stellenvergabe bei der SBB, über die unterschiedlichen Weinpreise in den Bahnhofbuffets, über die Verspätungen bei Schnellzügen. Soll der Bahnhof Schaffhausen ausgebaut werden? Braucht es im Bahnhof Morges eine Unterführung? Ein heisses Thema ist die Sprachregelung in den SBB. Soll man «Billet» oder «Fahrkarte» sagen? «Bahnsteig» oder «Perron»? «Schaffner» oder «Kondukteur»? Pilet plädiert für «vernünftige» Lösungen: De la correction, pas de purisme.
In der 4. Woche der Junisession 1930 – alle sind müde und gereizt – sorgt ein für Schweizer Verhältnisse ungewöhnliches Intermezzo, ein «stürmischer Zwischenfall», für Aufregung. In der Debatte geht es um Opiumschmuggel und das internationale Betäubungsmittelabkommen, für das sich der Tessiner Dollfus einsetzt. Der Basler Kommunist Welti behauptet nun, die «kapitalistischen Kreise, denen Herr Dollfus nahesteht», seien schuld, dass das Genfer Abkommen nicht strikte eingehalten werde.
Dollfus, Oberstbrigadier, Unternehmer und begüterter Besitzer des Schlosses Kiesen, weist darauf hin, dass gemäss den dem Völkerbund vorliegenden Akten keine einzige Übertretung des Abkommens durch Schweizer Fabrikanten bekannt sei. Hingegen seien Anhänger von Sowjetrussland, dem die Schweizer Kommunisten ja so nahe stünden, in den Handel mit Betäubungsmitteln verwickelt.
Dann ist Bundesrat Motta an der Reihe. Kaum hat er das Wort «messieurs» ausgesprochen, unterbricht ein Tumult auf der linken Saalseite die Verhandlungen. Der Schaffhauser Kommunist Bringolf ist auf Dollfus losgestürmt. Es kommt zum Boxkampf zwischen den beiden Parlamentariern. «Der breiten Schulter des Luzerners Walther zusammen mit einer der Säulen im Saal» gelingt es vorerst, die Streithammel zu trennen.
Nationalratspräsident Graber klingelt für Ordnung. Dollfus ignoriert die Glocke und erklärt erregt, er habe Bringolf geohrfeigt, weil dieser ihn «Lügner» genannt habe. Mit Stentorstimme brüllt Bringolf, Dollfus sei ein Feigling. Tumult. Präsident Graber unterbricht die Sitzung und verlässt den Saal. Nicole ergreift in wilder Aufregung von sich aus das Wort und stimmt ein von einem Pultdeckelkonzert und Protestrufen übertöntes «Wutgeheul» an.
Ein allgemeines Handgemenge droht. Soll man die Polizei rufen, um den Saal zu leeren, oder einen Arzt um Monsieur Nicole zu pflegen? Chaos. Die Weibel, die solches noch nie erlebt haben, sind ratlos. Inzwischen hat Bringolf das Tohuwabohu ausgenützt, um Dollfus die Ohrfeige zurückzugeben. Neuer Boxkampf zwischen den beiden. Der Luzerner Moser, ein robuster Geselle mit einem grossen Kapuzinerbart, packt die biblische Mähne Bringolfs und schmettert ihn gegen die Glastür. Zwei stämmige Berner fangen den misshandelten Kommunisten auf und helfen ihm aus dem Saal. Die NZZ rügt:
Herr Dollfus hätte aus Respekt vor dem Parlament nicht schlagen sollen und trägt deshalb die grössere Hälfte der Schuld. Herr Bringolf hat eine provokatorische und flegelhafte Haltung eingenommen und verdient deshalb kein Bedauern. Gesamtresultat: Das Ansehen des Nationalrates erleidet wieder eine Einbusse, das Parlament ist im Begriff, einen neuen Ton einzuführen, an dem das Volk wenig Freude haben wird.
In der letzten Woche der Wintersession 1930 vertritt Pilet im Parlament erstmals den Haushalt der Staatsbahnen. Für ihn war das Jahr 1929 der «Gipfelpunkt der wirtschaftlichen Prosperität». Das folgende Jahr werde um etwa 20 Millionen Franken schlechter abschliessen – 10 Millionen weniger Einnahmen, 10 Millionen mehr Ausgaben. In Deutschland rechne man für 1930 für die Reichsbahn mit einem Defizit von 100 Millionen Mark. Wir müssten froh sein, dass wir bei uns immer noch einen Gleichgewichtszustand haben, den es zu bewahren gilt.
- Jeweils sonntags wird der Roman «Politiker wider Willen. Schöngeist und Pflichtmensch» auf zeitlupe.ch fortgesetzt.
- Fotos und Dokumente zum Buch
- Diese Kapitel sind bereits erschienen
«Politiker wider Willen»
Der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende, hochbegabte, literarisch und künstlerisch interessierte Marcel Pilet ergreift entgegen seiner eigentlichen Vorlieben den Anwaltsberuf und geht in die Politik. Nach kurzer, erfolgreicher Tätigkeit im Nationalrat wird Pilet-Golaz, wie er sich nun nennt, mit noch nicht vierzig Jahren als Verlegenheitskandidat in den Bundesrat gewählt. Dank seines soliden juristischen Wissens, seiner militärischen Kenntnisse und seines bon sens übt er einen gewichtigen Einfluss auf die Schweizer Politik aus. Allerdings bringen viele Deutschschweizer dem verschlossenen, romantischen und mit bissiger Ironie gesegneten Waadtländer nur wenig Verständnis entgegen, als er 1940 als Bundespräsident die Geschicke des Lands in die Hand nimmt.
«Politiker wider Willen» ist der erste Teil einer auf drei Bände geplanten Biographie über Marcel Pilet-Golaz.
Hanspeter Born, Politiker wider Willen. Pilet-Golaz – Schöngeist und Pflichtmensch. Münster Verlag 2020, gebunden, mit Schutzumschlag, 520 Seiten, ca.CHF 32.–. ISBN 978-3-907 301-12-8, www.muensterverlag.ch
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Umschlagsgestaltung: Stephan Cuber, diaphan gestaltung, Liebefeld; Satz: Stephan Cuber, diaphan gestaltung, Liebefeld; Druck und Einband: CPI books GmbH, Ulm; Printed in Germany