«Pictures» – das Spiel des Jahres
Eben wurde «Pictures» zum Gesellschaftsspiel des Jahres gewählt. Es fordert seinen Fans Kreativität und Abstraktionsvermögen ab.
Irgendwann sind alle Leiterli erklommen, die letzte Uno-Karte liegt auf dem Tisch – ein neues Spiel muss her. Nur: Welches? Eine zehnköpfige Kritikerjury hat Ende Juli das beste Gesellschaftsspiel des Jahres erkoren: «Pictures». Die Expertinnen und Experten testeten vorgängig 330 neue, deutschsprachige Titel. Das Legacy-Spiel «My City» (ein Brettspiel, das sich im Verlauf weiterentwickelt) und das Legespiel «Nova Luna» hatten ebenfalls gute Chancen auf die Krönung, letztendlich mussten sie diese aber «Pictures» überlassen.
Dreidimensionale Fotos
Die Mitspieler von «Pictures» müssen mit Stäbchen, Bauklötzen, Schnürsenkeln und anderen Gegenständen Fotosujets nachstellen. Insgesamt 16 Fotos liegen für sie bereit. In Jeder Runde erhalten sie jeweils eines von fünf verschiedenen Materialsets zugewiesen. Danach geht’s los: Alle bauen und raten gleichzeitig, Spielpausen gibt es nahezu keine. Sind alle 16 Fotos erraten, beginnt das Spiel von neuem.
Die Jury lobte «Pictures» in den höchsten Tönen. Das Spiel fördere «Kreativität mit einfachsten Mitteln». Immer wieder käme es zu «tollen Aha-Momenten und amüsierenden Rechtfertigungsversuchen» missverstandener Künstler-Genies. Je nach Vorlage ist die Aufgabenlösung sehr anspruchsvoll, «sie fordere allen viel Abstraktionsvermögen ab: Ausserdem gilt es den Überblick zu wahren, damit man nicht versehentlich doppeldeutig werkelt», so die Jury.
Die Vorzeichen, dass das Spiel auch an den Verkaufstheken erfolgreich wird, stehen gut. Die Branche verzeichnete in Deutschland während des Corona-Shutdowns immerhin einen Umsatzzuwachs von 25 Prozent.
«Pictures» ist ein Spiel für drei bis fünf Personen ab acht Jahren. Eine Partie dauert etwa 30 Minuten. Erschienen ist das Spiel beim kleinen PD-Verlag in Heidenau bei Hamburg. Ab CHF 42.90, etwa bei galaxus.ch