Die Online-Begegnungsplattform der Zeitlupe feiert ihr 10-jähriges Bestehen. Zeit, zurückzuschauen – und vier treuen «Lupis» zuzuhören.
Text: Fabian Rottmeier
Wer sagt, das Internet sei unpersönlich, kennt den Zeitlupe-Treffpunkt nicht. Was Ende März 2011 vom Magazin für Menschen mit Lebenserfahrung als digitale Begegnungsplattform für ihre Leserinnen und Leser ins Leben gerufen wurde, hat sich zu einem virtuellen Ort entwickelt, den viele nicht mehr missen möchten. Und: Es sind daraus langjährige Freundschaften entstanden.
Die treusten Nutzerinnen und Nutzer nennen sich «Lupis» – der Begriff ist kurz nach der Lancierung entstanden. Im Treffpunkt tauschen sie sich über Alltägliches aus, teilen Rezepte, Witze oder Fotos von Spaziergängen, holen sich Rat – oder suchen jemanden, der sie auf einem Ausflug (oder gleich das ganze Leben lang) begleitet. Auch das Internet kann vereinen. Das Schönste ist denn auch für viele die Teilnahme an einem der Lupi-Treffs, die (ausser in Pandemiezeiten) mehrmals jährlich stattfinden. «Wir sind eine vielseitige, fröhliche und liebenswürdige Truppe», sagt Edith H., die sich erinnert, wie es früher auch Fremdsprachetreffen gab. Sie schätzt, dass sie im Treffpunkt auf Gleichgesinnte trifft, die sich aufgehoben fühlen. «Der Treffpunkt ist wie eine virtuelle Kameradin, mit der ich mich zu vielen Themen austauschen kann.»
Ursula Küng war lange Mitglied einer Lupi-Kochgruppe – und mag die Hilfsbereitschaft, die Neulingen entgegengebracht wird, aber auch den familiären Umgang. «Man vertraut sich und darf auch mal seine Sorgen loswerden.» Dass man sich dabei in einer «geschützten Zone» bewege, weg von Facebook und Google, schätze sie sehr.
36 Frauen … und ein Mann
Mario Kurmann nahm 2014 beim 1000-Tage-Jubiläum der Plattform zum ersten Mal an einem Lupi-Treffen teil. «Es kamen 36 Frauen und ein Mann – ich», sagt er und lacht. Er habe an den Treffen viele tolle Menschen kennengelernt und Freude daran gefunden, in Chur und Ftan selbst welche zu organisieren.
Manchmal wirken Treffpunkt-Einträge auch wie Medizin. Als Mary Lanski einst im Spital lag, informierte ihr Mann die Lupis in ihrem Namen darüber. Die vielen Genesungswünsche, die darauf eintrafen, druckte er aus und brachte sie ans Spitalbett. «Ein Aufsteller, der mir enorm guttat», sagt sie. «Ich fühlte mich getragen.»Und so ist der Treffpunkt für viele Lupis ein Ort geworden, der Mut macht und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit schenkt. Eine kleine Familie, entsprungen im Internet. Oder, wie Edith H. sagt: «Man pickt sich heraus, was einem wohltut.» ❋
Der Treffpunkt ist für Leserinnen und Leser der Zeitlupe kostenlos. Um sich auf zeitlupe.ch dafür zu registrieren, benötigt man eine E-Mail-Adresse und die Abonummer (ersichtlich auf der Versandhülle). Bei Fragen melden Sie sich telefonisch 044 283 89 13 oder per Mail info@zeitlupe.ch.
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