© Keystone/Gaetan Bally

«Einschränkungen kommen in kleinen Schritten»

Als ETH-Professor war er für die Sicherheitspolitik und in der Konfliktforschung tätig. Nun macht sich Kurt R. Spillmann Gedanken über das hohe Alter.

Mit achtzig Jahren haben Sie sich als Sicherheitsexperte aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Warum?
Nicht andere sollten mir sagen müssen, wann Zeit zum Aufhören sei. Das wollte ich selber bestimmen. Als ich in gewissen Situationen nach Namen suchen musste, war es so weit. Doch ich habe in meinem Leben schon öfter eine Aufgabe hinter mir gelassen, weil etwas Neues anstand. Jetzt beginnt wieder eine nächste Lebensphase mit anderen Aufgaben. Darauf kann ich mich gut einstellen. Die ständigen Verlustrechnungen, was man in einem gewissen Alter alles nicht mehr kann, mag ich nicht.

Was macht Ihnen Mühe?
An die zunehmenden körperlichen Einschränkungen muss ich mich gewöhnen. Sie kommen in kleinen Schritten: Die Enkel sind plötzlich viel schneller, beim Treppensteigen kommt man ausser Atem, eine stärkere Brille wird nötig, alles geht langsamer, man wird schneller müde und kann trotzdem in der Nacht nicht schlafen. Die Energie fehlt mir, nicht nur für Reisen, sondern oft auch für Museums- oder Konzertbesuche. Aber mein Interesse am Weltgeschehen ist geblieben: Ich lese täglich mehrere Zeitungen und verschiedene Fachzeitschriften. Zudem informiere ich mich im Internet.

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