Concierges unterstützen beim Wohnprojekt «Diabolo Menthe» die Bewohnerinnen und Bewohner im Alltag, sorgen für gute Nachbarschaft und Begleitung, wenn jemand krank wird. Den Namen verdankt das Projekt von Pro Senectute Freiburg der Hausfarbe und der Idee, dass hier das Leben und Zusammenleben bunt und immer wieder überraschend sein soll.
Text: Annegret Honegger
Dass ein Umzug im Alter viel Kraft kostet, verschweigt Margrit Vallotton nicht: «Ich musste viel Neues verarbeiten: eine neue Stadt, einen neuen Hausarzt, neue Nachbarn – nur die Migros ist zum Glück überall gleich!» Vor einem guten Jahr zügelte die 86-Jährige von Neuchâtel nach Fribourg ins «Diabolo Menthe», die mintfarbene Überbauung ganz in der Nähe des Bahnhofs.
Im Parterre hat Pro Senectute Freiburg ihre Büros, in den oberen Etagen vermietet eine Basler Pensionskasse 42 Wohnungen mit «Concierge-Service» von Pro Senectute. Neben der vertrauten Migros haben Margrit Vallotton vor allem zwei Frauen beim Einleben geholfen: Anne-Christine Meuwly und Claudine Crausaz. Die «Concierges» sind – ganz gemäss französischer Tradition – Ansprechpersonen für alle Fragen der 41 Bewohnerinnen und Bewohner.
«Unser Job ist extrem abwechslungsreich», erzählen die beiden. Mal hängen sie in einer Wohnung eine Lampe auf, mal basteln sie eine Osterdekoration, mal begleiten sie jemanden zum Arzt, organisieren einen Ausflug, den Mahlzeitendienst oder die Gartenarbeit vor dem Haus – was immer gerade aktuell, erwünscht oder notwendig ist. Die Bürotür der Sozialconciergerie steht stets offen für ein Gespräch, oder man trifft sich zum Kaffee in der Cafeteria bei Pro Senectute. Selbst die geräumige Waschküche im ersten Stock ist mit grossen Tischen fürs Wäschefalten als Begegnungsort eingerichtet.
Das Zuhören sei in ihrem Berufsalltag ebenso wichtig wie das Organisieren, sagt Claudine Crausaz. Manche Mieterinnen besucht die Concierge täglich, andere melden sich nur, wenn sie krank sind. Einige leben völlig unabhängig, andere benötigen Spitex. Angebote wie den Steuererklärungsdienst und weitere Dienstleistungen bietet Pro Senectute gleich im Haus an.
Für Margrit Vallotton ein überzeugendes Konzept. Sie turnt zum Beispiel regelmässig in der Gymnastikstunde mit, die auch Quartierbewohnerinnen und -bewohnern offensteht. Im Sommer sitzt sie gern auf ihrem grossen Loggia-Balkon oder kann dank der modernen Isolation jederzeit Klavier spielen: «Und wenn ich mal wieder Probleme mit der Waschmaschine habe, frage ich einfach Madame Meuwly …!»
Drei Stockwerke weiter oben hat Marie-Anne Jeckelmann einen schönen Blick in den Innenhof der Siedlung, wo die Kinder der gegenüberliegenden Krippe spielen. Anfangs sei es ihr schwergefallen, von einer grossen in eine kleinere Wohnung zu ziehen, erzählt die 84-Jährige. Auch sie war froh um Madame Crausaz und Madame Meuwly: «Die Concierges waren in der Anfangszeit viel für mich da. Heute fühle ich mich hier daheim und bin sehr froh, diesen Schritt gemacht zu haben.» MarieAnne Jeckelmann ist viel mit dem Auto unterwegs, hat oft Besuch und braucht bisher kaum Unterstützung: «Aber es ist gut zu wissen, dass ich hier auch gut wohnen und leben kann, sollte es mir einmal nicht mehr so gut gehen.»
Pro Senectute Freiburg
In der Überbauung Diabolo Menthe im Zentrum von Fribourg vermietet eine Basler Pensionskasse 42 Wohnungen mit Concierge-Service von Pro Senectute Freiburg an Seniorinnen und Senioren. Mehr unter www.diabolomenthe.ch. Alle weiteren Angebote und Dienstleistungen von Pro Senectute Freiburg auf www.fr.prosenectute.ch. Kontakt: Pro Senectute Freiburg, Passage du Cardinal 18, Telefon 026 347 12 40, Mail info@fr.prosenectute.ch
Die Adresse von Pro Senectute in Ihrer Nähe finden Sie vorne in dieser Ausgabe oder unter www.prosenectute.ch